Gothika
Thriller, USA 2003, 98 Minuten, ab 16
Originaltitel: Gothika; Deutschlandstart: 11.03.2004 (Columbia TriStar); Regie: Mathieu Kassovitz; Produktion: Don Carmody, Joel Silver, Robert Zemeckis u.a.; Buch: Sebastian Gutierrez; Musik: John Ottman; Kamera: Matthew Libatique; Schnitt: Yannick Kergoat

mit Halle Berry (Miranda Grey), Robert Downey Jr. (Pete Graham), Charles Dutton (Dr. Douglas Grey), John Carroll Lynch (Sheriff Ryan), Bernard Hill (Phil Parsons), Penélope Cruz (Chloe Sava), Dorian Harewood (Teddy Howard), Bronwen Mantel (Irene), Kathleen Mackey (Rachel Parsons), Matthew G. Taylor (Turlington), Michel Perron (Joe), Andrea Sheldon (Tracey Seavers)

Filmplakat
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Trailer (Columbia TriStar )
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Dr. Miranda Grey (Halle Berry) bei ihrer Arbeit als Kriminal-Psychologin. Miranda Grey findet sich als Patientin in ihrer eigenen Klinik wieder. Miranda Grey findet ein Bild von dem Mädchen, dass sie verfolgt. Miranda untersucht den Tatort.

Sie hören gar nicht zu. - Doch, ich höre zu, Chloe. - Nein, Sie hören nicht mit Ihrem Herzen zu. Nur mit Ihrem Verstand. Ihr Verstand ist das Problem. Sie wissen gar nicht, wie das ist, wenn einem niemand vertraut. - Sie müssen mir aber auch vertrauen, Chloe. - Sie können keinem vertrauen, der denkt, dass Sie verrückt sind. - Miranda in der Therapie von Chloe

Plot: Dr. Miranda Grey (Halle Berry - Monster's Ball) ist erfolgreiche Kriminal-Psychologin in einer Nervenheilanstalt und als solche Freundin der Logik und der Fakten. Doch eines Abends nimmt ihr Leben eine ungeahnte und folgenreiche Wendung:
Auf dem Heimweg steht plötzlich ein Mädchen auf der Straße, dem sie nur knapp ausweichen kann. Als sie zurückläuft, um nach ihr zu schauen, wird ihr plötzlich schwarz vor Augen. Als Miranda wieder erwacht, findet sie sich plötzlich als Patientin in ihrem eigenen Institut wieder.
Ihr bisheriger Mitarbeiter Pete Graham (Robert Downey, Jr.) eröffnet ihr, dass sie völlig unter Schock eingeliefert wurde, sich seit drei Tagen in einem komaähnlichen Zustand befand und unter dem Vorwurf steht, ihren Mann Douglas (Charles S. Dutton), Leiter des Institutes, brutal ermordet zu haben.
Zunächst kann Miranda nichts von all dem glauben, aber sie hat denkbar schlechte Karten, denn sie befindet sich nun auf der anderen Seite der Glasscheibe, wo man ihr immer weniger Glauben schenkt, je glaubhafter sie zu sein versucht.
Notgedrungen muss sie ein Bündnis mit ihrer ehemaligen Patientin Chloe (Penelope Cruz) eingehen, mit der sie etwas für sie noch Unbestimmbares verbindet. Doch bevor sie das herausfinden kann, überschlagen sich die Ereignisse: Denn plötzlich taucht das Mädchen von der Straße wieder auf und scheint überall und nirgends zu sein. Selbst in ihrer Zelle ist sie nicht sicher. Leider schenkt ihr niemand mehr Glauben, besonders ab dem Moment, als sie in einem Gespräch mit ihrem ehemaligen Kollegen Phil Parsons (Bernard Hill) das Mädchen durch ein Bild als dessen vor vier Jahren verstorbene Tochter Rachel (Kathleen Mackey) identifiziert.
Aber Miranda ist klar: Sie ist nicht verrückt und Opfer eines großen Komplottes. Zwar kann sie aus ihrer Position heraus kaum etwas unternehmen, aber eines ist sicher: Sie ist nicht allein...

Kritik: Das Thema an sich ist wirklich nicht mehr neu, denn Rache-/Geister-Geschichten hat es schon zu Genüge gegeben. Höhepunkte erlebte das Genre mit Filmen wie The Sixth Sense, Ring und The Mothman Prophecies, Tiefpunkte mit Nachricht von Sam, The Gathering und Das Geisterschloss. Im Vergleich ist Gothika wohl im oberen Mittelfeld anzusiedeln.

Mathieu Kassovitz' (Die Purpurnen Flüsse, Die fabelhafte Welt der Amelie) neuester Streich versucht dem Genre neues Leben einzuhauchen, was ihm aber nur teilweise gelingt. Zwar kann der Film einige Pluspunkte für sich verbuchen, so zum Beispiel die treffende Farbgestaltung mit einem kalten Blau-Schwarz in der Klinik und blassen Farben in der "Welt draußen". Herausragend ist auch Matthew Libatiques Kameraarbeit, der u.a. auch für Joel Schumachers Nicht Auflegen! verantwortlich zeichnete.
Und auch sonst hatte man für das Drehbuch ein paar ganz nette Einfälle. Allerdings eben auch nur Einfälle, denn wirklich überraschen kann die Handlung nicht. Wer die oben erwähnten Höhepunkte oder auch Meisterwerke wie Fight Club oder Memento gesehen hat, der kann sich bereits nach kurzer Zeit denken, wie der Hase läuft. In dieser Hinsicht hat Gothika leider nichts Neues oder Innovatives zu bieten und bleibt stattdessen im Bereich des Altbekannten.
Zartbesaitetere werden sich aber immer noch genug gruseln und schocken lassen können, bei Kennern des Genres und Hartgesottenen wird es der Film weitaus schwerer haben. In dieser Hinsicht wären weniger, aber besser platzierte Schockmomente mal wieder mehr gewesen.
Was ein wenig nervt, sind so ein paar Standard-Klischees, die man wirklich besser hätte machen können: so zum Beispiel das viel zu sehr der Story angepasste Wetter. Zur Einleitung der Geistergeschichte bekommen wir einen donnernden Wolkenbruch in Dolby Sourround serviert, im weiteren Verlauf der (außerhalb der Klinik spielenden) Geschichte ist eher trübes Wetter angesagt, zum Ende hin klärt es sich wieder auf und die Sonne kommt zum Vorschein...
Zudem hat John Ottman (24 Stunden Angst, X-Men 2) den Bogen mit seiner auf Biegen und Brechen gruselig angelegten Musik etwas überspannt. Nicht, dass es gleich schlecht wäre, aber zumindest ein wenig zuviel des Guten.
Auch der wichtigste Teil der Geschichte, das Ende, ist leider nicht richtig überzeugend. Nicht nur wird ein wichtige Frage unbeantwortet gelassen, auch zielt der Schluss leider auf eine (wohl unvermeidliche) Fortsetzung hin. Da hätte man es doch erstmal bei einem guten Original belassen sollen.

Fazit: Nett gemachter, aber konventioneller Thriller, der sich nicht aus der großen Masse des Altbekannten zu erheben weiß. Abgesehen von Halle Berry-Fans ist Gothika wohl in entgegengesetzter Relation zur Stärke der Nerven zu empfehlen. 6 von 10 biblischen Tattoos

Nikolas Mimkes
14.03.2004

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865 Stimmen
Schnitt: 4.9
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
dexta (09.04.04): richtig schlecht der film. ich glaube derjeniger der das drehbuch verfasst hat muss tierisch besoffen gewesen sein...
Crackpot (07.04.04): Der Film war GUT(7). Nicht mehr nicht weniger. Klischees über Klischees, Story ein wenig zu vorhersehbar und die Musik hätte man auch dezenter einsetzen können. Angucken, gruseln, abhaken. ;)
Sandra (26.03.04): "Gothika" ist durchaus spannend und mit nett eingesetzten Schockeffekten gespickt, die einfach immer funktionieren. Denn obwohl der Zuschauer weiß, dass da gleich was kommen muss (Einsatz von gruseliger Musik), man erschrickt trotzdem und gerade das ist auch gut so. Der Film ist im Stil von "The Sixth Sense" angesiedelt, aber hat auch durchaus realen Bezug zur Grausamkeit von Menschen. Am erschreckensten für mich persönlich war jedoch die Psychiatrie. Kalt und steril, unmenschlich ja ich möchte sogar sagen unbewohnbar. Selbst jeder Knast ist wohnlicher als diese Klinik, DAS hat bei mir die wahre Gänsehaut verursacht und die Tatsache was Menschen anderen antun können, wenn sie sie beherrschen können, wenn DENEN doch sowieso keiner glaubt, denn SIE sind ja die Irren. Hier sind die Opfer wirkliche Opfer, denn sie können absolut NICHTS gegen ihre Folterungen ausrichten, weil sie "entmenschlicht" werden, sie werden zu Personen zweiter Klasse degradiert und DAS ist für mich der Horror des Films. Herausragend ist das Zusammenspiel von Berry/Cruz, vor allem Penélope Cruz Darstellung ist durchdringend und bleibt einem in der Erinnnerung haften. Sicherlich haben wir die Thematik des Films schon des öfteren gesehen und die "Ich-sehe-tote-Menschen-Geschichte" ist spätesten seit Harley Joel Osment in aller Munde, aber dennoch weiß "Gothika" durch seine Eindringlichkeit zu bestechen und natürlich durch die Darsteller. Auch dann wenn Bernard Hill für mich für alle Zeiten König Theoden bleiben wird:-)) Fazit: Eindringlicher Psycho-Mystik-Thriller mit spannenden und erschreckenden Momenten. Hervorragende Darsteller agieren in altbekannter Story, ich vergebe dennoch 8 von 10 blutigen Äxten
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