Fight Club

Action, USA 1999, 139 Minuten, ab 18
Originaltitel: Fight Club; Deutschlandstart: 11.11.99 (20th Century Fox); Regie: David Fincher; Produktion: Art Linson, Cean Chaffin, Ross Grayson Bell (Regency Enterprises / Taurus Film / Linson Films); Drehbuch: Jim Uhls nach dem Roman von Chuck Palahniuk; Musik: The Dust Brothers; Kamera: Jeff Cronenweth; Ausstattung: Alex McDowell; Schnitt: James Haygood; Kostüme: Michael Kaplan; Make Up: Julie Pearce; Ton: Ren Klyce

mit Brad Pitt (Tyler Durden), Edward Norton (Erzähler), Helena Bonham Carter (Marla Singer), Meat Loaf Aday (Robert Paulsen), Jared Leto (Angel Face), Zach Grenier (Richard Chesler), Richmond Arquette (Intern), David Andrews (Thomas)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (Fox de)


Plot: Zuerst wird am Flughafen sein Koffer zurückgehalten, da er vibriert, und dann muss Jack (Edward Norton) auch noch zusehen, wie seine IKEA-Schrankwand durch eine Gasexplosion aus dem Fenster seines Appartments im 18. Stock katapulltiert wird. In der Not sucht er Unterschlupf bei Tyler Durden (Brad Pitt), einem "portionierten Freund", den er erst kurz zuvor im Flugzeug kennengelernt hat. Durch den Einfluss von Tyler verändert sich Jack's Leben drastisch: Er, der durch Selbsthilfegruppen gejettet ist um seine Schlaflosigkeit zu bekämpfen, wird ein völlig neuer Jack, der Mitbegründer des Fight Clubs ...

Kritik: Der Titel sagt viel aus, aber leider nicht viel über den Inhalt. Die Thesen, die der Film versucht an Zivilisationsmüde Männer zu vermitteln, kommen nicht richtig durch, und wurden außerdem schon in X anderen Filmen behandelt.

Die Darsteller Brad Pitt und Edward Norton bieten eine gute schauspielererische Leistung, können aber leider nicht immer überzeugen. Helena Bonham Carter ist völlig fehl am Platze und passt überhaupt nicht ins Bild.
Der Regisseur David Fitcher (Sieben) schafft es lange Zeit eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen, die dann leider gegen Ende des Films zerplatz wie eine Seifenblase. Der Film wirk zum Schluß wie eine moderne, nicht gerade gelungene Mischung aus Die Welle und Dr. Jeckill und Mr. Hyde. Stellenweise errinnerte der Schnitt an Quentin Tarantino's Pulp Fiction.

Fazit: Wären da nicht die letzten 5 min, wäre der Film recht passabel. 6 von 10 erreichten Nullpunkten

Lars Armin Haller
11.11.99

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Mieserabel8%
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War okay8%
Gut8%
Sehr gut8%
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Bester Film aller Zeiten11%

609 Stimmen
Schnitt: 4.9
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch


Leser-Kommentare:
Stefan (20.08.04): Geil ohne ende.Nur leider versteht nicht jeder den Film und deswegen finden manche ihn scheiße.aber denoch ist dieser Film ein Meisterwerk und einmalig in Hollywood:
Prometheus (11.05.04): Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. 10 Punkte von 10. Wer diesen Film langweilig findet, soll sich überlegen, ob sein Niveau vielleicht wirklich nur auf Mel Gibson - Basis ist.
tommi (17.03.04): einer der besten filme der letzten jahre. das fincher ein meister seines fachs ist wissen wir spätstens seit "sieben", seine beeindruckende inszenierung wird neben der genial düsteren und doch sensiblen umsetzung der thematik nur noch zur nebensache (wie man unschwer daran erkennen kann das selbst in kleinen rezensionen von "privaten kritikern" immer noch versucht wird die teilweise fast philosophischen fragen aufzuarbeiten) packend von allen seiten. der nichtssagende trailer über einen "dumpfen schlägerfilm" tut sein übriges. das kennen wir (mehr oder weniger) schon von "american history x". und auch hier bietet Edward Norton eine schauspielerische glanzleistung und harmoniert perfekt mit dem nicht minder genialen Brad Pitt. der film baut von anfang an spannung auf die nach dem kuriosen schluss nur noch beängstigend im raum zu stehen scheint und einen nach tagen nicht mehr los lässt. "11 von 10 chemischen hautverbrennungen" besser hätte ich es nicht ausdrücken können! :) die kritik finde ich ebenfalls sehr billig, geht nicht im geringsten auf dn film ein, stützt sich auf (faktisch nicht vorhandene) schwachstellen und ist zu dem langweilig zu lesen... wem "fight club" zu fad ist, der sollte wohl wirklich lieber pearl harbor gucken.
Dominik (25.10.03): Eine der größten Pseudo-Filme der 90er Jahre: Pseudo-Hintergündig, Pseudo-Intellektuell, Pseudo-Postmodern. Stattdessen in seiner Einfältigkeit sehr langweilig!
Der Smiddi (24.10.03): Absolut eindringlich. Absolut fesseld. Absolut verstörend. Absolut überraschend. Absolut sehenswert. ABSOLUT GENIAL. 11 von 10 chemischen Hautverbrennungen.
0ffliner (19.07.03): ich kann mich der meinung der meisten die sich zu fight club geäußert haben nur zustimmen. dieser film ist genial. es werden sachen angesprochen über die man sich schon oft gedanken gemacht hat, es aber niemals erwartet hätte das sie in einem hollywood streifen vorkommen. mich fasziniert die veranschaulichung der abartigkeit unserer welt. ich habe fc mittlerweile über 200mal gesehen und er langweilt mich dennoch nicht! tschö
Calexico (13.07.03): Ich würde Fightclub in die Dimensionen von Hesses Steppenwolf einstufen. Es geht um die Zerissenheit in der Psyche, Gesellschaft und Kultur. Wie der Steppenwolf geht auch der Fightclub seiner Zeit voraus. Als ich ihn das erste mal sah habe ich zuerst starken widerwillen gegen diesen Film verspürt, bis ich erkannte das der Film mir eigentlich von der Seele spricht. Der psychologische Aspekt kennen wir auch von C.G.Jung, mit dem Schatten ist Tyler gemeint, und mit der Anima Marla, archetypische Persönlichkeitsaspekte in jedem Menschen. Deswegen löst der Film so unterschiedliche Emotionen únd Reaktionen aus, weil der Film was tiefes in uns berührt. Viele aus meinem Freundeskreis kennen den Film, und sie alle haben ihn schon x-mal gesehen und finden ihn genial. Wer weiss, ob wir nicht alle einen Tyler irgendwo haben, der Dinge tut, von denen wir erst nichts mitbekommen, und hinterher...wir sagen, haben nichts damit zu tun, ganz unschuldig. Wieso sollte der Schatten nur psychologisch gedeutet werden. Wir sind wohl alle eingebettet in das Rad des Lebens, und eine Reaktion des Einen löst eine Reaktion des anderen aus, auch wenn man meilenweit voneiander entfernt lebt...
straight edge (22.10.02): der film endet nicht mit einem kopfschuss. das ist nicht der entscheidende punkt. der namenslose [edward norton] schafft es einfach sich emotional und gedanklich von tyler durden zu trennen. diese trennung wird durch die todessymbolik dargestellt. tyler wird nicht erschossen. tyler wird einfach von [edward norton] übernommen. nach einer auseinandersetzung mit seinem zweiten ich, merkt [edward norton], dass er das wissen und die kraft hat tyler mit sich zu vereinen. stört euch nicht an einem schuss. es ist ein symbol.
Druide (20.10.02): Die Aussagen, welche der Film über die Gesellschaft und ihr Konsumverhalten macht, entsprechen ganz und gar meiner Meinung. Somit ist die Intention des Filmes, als eine Art Aufklärung unserer Selbst, gelungen. Allerdings ich, als Realist, muss zugeben, dass ich das Ende total unrealistisch finde, viellleicht auch zu abstrakt für mich... Aber wer kann nach einem " Kopfschuss" noch klaren Gedankens sein Leben weiterführen, als ob nichts gewesen sei? Zudem ist dieser in 99 % aller Fälle tödlich.... Kann mir biette eine von euch über diesen Aspekt des Filmes ein Statement geben ?? Danke schonmal im Voraus
Bad Boy (19.07.02): Also, ich durfte von dem Film vor Kurzem zum zweiten Mal degustieren, und muss zugeben dass er dadurch stark an Faszination einbüßt.Wenn man-wie ich-kaum etwas vom Inhalt weiß, und sich ihn dann zum ersten Mal anschaut, ist förmlich überwältigt von der cineatisch begnadeten Umsetzung, der schauspielerischen Klasse vor allem aber von der wendungsreichen Story, die in einen kreuzgenialen Schluss kulminiert.Nun, beim zweiten Ansehen, ist eben dieser Überraschungseffekt weg, dennoch genie0t man eine verstörende Achterbahnfahrt in die Psyche eines Seelenkranken in einer seelenkranken Gesellschaft.Angefangen beim Vorspann, der einen aufgrund einer exzessiven Kamerafahrt durch menschliche Eingeweide erstmal umhaut und wie gebannt auf den Bildschirm starren lässt.Und das ist, wie gesagt, erst der Anfang.Fight Club ist einer der wenigen Filme, der es schafft eine dynamische Erzählweise mit einer intelligenten Struktur zu kombinieren, ohne dass eine dieser Tugenden(wobei es sich meist um letztere handelt)dabei vernachlässigt wird.Nochmal zum Widerspruch in der Konsumkritik: 1.gewalt wird hier weder propagiert noch ästhetisiert- weder verherrlicht noch beschönigt. 2.Eine Hollywood-Produktion kann weder die Konsumgesellschaft noch die Zivilisation als Diskontinoität anzweifeln,erst recht nicht-wenn so wie hier-so enorm viel Wert auf die visuelle Gestaltung gelegt wird?Wenn man eine Botschaft einem möglichst breiten Spektrum an Zuschauern näher bringen will, ist der beste und effizientiste Weg immer noch, der des Kinos.Wenn dann die Optik obendrein noch ansprechend ist, kann man sagen:Fincher hat einen guten Job gemacht. Übrigens, noch etwas was mir aufgefallen ist:an einigen Stellen wurde hier Tyler Durdens Sprüche zitiert.Nur mal soviel:so hat sich Fincher das bestimmt nicht vorgestellt.Die Gewalt soll abschrecken, leider wurde sie von einer erschreckend hohen Anzahl der Fight Club-Fans ins Gegenteil verkehrt.Und nochmal:hier wird nichts beschönigt oder verherllicht-nicht propagiert oder ästhetisiert.Dennoch:ein interessantes Phänomen.Erinnert mich ein wenig an Scorseses Erstaunen über die Publikumsreaktionen zu Taxi Driver. Die Zuschauer bejubelten Bickls Amoklauf.So hatte er sich das Ganze eigentlich nicht gedacht.Wie dem auch sei.Ich kennen keinen Film der jüngeren Zeit, der es schafft so dermaßen zu polarisieren wie dieser.Außer Pearl Habor, obwohl bei diesem Machwerk wohl er in negativen Sinne, u.a. aufgrund der kriegsbeschönigenden Attitüde.Eigentlich hatte ich mir ja fest vorgenommen mich mit persönlicher Diffamierung im Zaum zu halten, dennoch kann ich es mir an dieser Stelle nicht verkneifen, Kritik an der Kritik zu üben.Eine derart unqualifizierte, nicht ausreichend fundierte und schlicht und ergreifend laienhafte Rezension habe ich seit langem nicht mehr gelesen.Aber wie dem auch sei, ich poche sehr auf Meinungspluralität und von da an höre ich jetzt auch auf mich über die tolle,objektive Kritik aufzuregen. Zum Film an sich bleibt nur noch zu sagen:düster,verstörend,nihilistisch.Ein Festmahl für jeden Cineasten.
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