Haus der 1000 Leichen
Horror, USA 2003, 88 Minuten, ab 18
Originaltitel: House of 1000 Corpses; Deutschlandstart: 29.01.2004 (Alamode Film); Regie: Rob Zombie; Produktion: Andy Gould, Joel Hatch; Drehbuch: Rob Zombie; Schnitt: Kathryn Hirnoff, Robert K. Lamert, Sean Lambert; Musik: Rob Zombie, Scott Humphrey; Ausstattung: Gregg Gibbs, Michael Krantz; Kostüme: Amanda Friedland

mit Sid Haig (Captain Spaulding), Bill Moseley (Otis), Sheri Moon (Baby), Karen Black (Mother Firefly), Chris Hardwick (Jerry Goldsmith), Erin Daniels (Denise Willis), Jennifer Jostsyn (Mary Knowles), Rainn Wilson (Bill Hudley)

Filmplakat
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Captain Spaulding (Sid Haig) Die Freunde auf ihrer Reise. Baby (Sheri Moon) Otis (Bill Moseley)

Plot: Halloween 1977: Vier Jugendliche sind auf dem Weg nach Hause. Doch mitten im Nirgendwo und während eines heftigen Gewitters haben sie plötzlich eine Autopanne. Das nette Mädel, das sie wegen des Regens ein Stück mitnahmen, bietet ihnen an, mit zu ihrem Haus zu kommen, um den Sturm abzuwarten und danach den Schaden zu reparieren. Trotz mäßiger Begeisterung aufgrund der Gesamtsituation wird das Angebot angenommen.
Wie man sich vom Titel her denken kann, ist das eine denkbar schlechte Idee...

Kritik: Hört sich nach einem 08/15-Plot an, in der ein Haufen Teenies durch irgendeinen dämlichen Grund in die Fänge eines psychopathischen Killers und damit in einen Strudel wirklich böser Ereignisse geraten? Genau das ist es auch!
Aber was Rob Zombie hier geschaffen hat, ist nicht irgendein weiterer hirnrissiger Teenie-Slasher-Film, von denen die Welt in der der durch Scream neu ausgelösten Horror-Welle überschwemmt wurde, sondern eine großartige Hommage an die "guten alten Backwood-Horrorfilme" der spät-60er und 70er Jahre. Mit anderen Worten:
Wer Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast oder Düstere Legenden für blutrünstige Slasher hält und Der Exorzist als den schockierendsten Film aller Zeiten betrachtet, der / die ist hier ganz klar falsch aufgehoben!
Haus der 1000 Leichen ist ein Film von einem Horrorfan für Horrorfans und arbeitet sich in seinem Verlauf durch all die großen (und kleinen) Klassiker wie Texas Chainsaw Massacre, Die Nacht der lebenden Toten und Konsorten. Wer noch nichts von Dario Argento und George A. Romero gehört hat, wird hier geschmacklich schon im Ansatz scheitern.
Die Story oder die Charaktere in Horrofilmen sind ja ohnehin nicht weiter von Interesse. Aber wo diese in herkömmlichen Filmen noch sinnlos ausgebaut werden, um dem eigentlichen Kern des Films einen Rahmen zu bieten, wird hier bewusst fast gänzlich darauf verzichtet. Stattdessen kommt (Rob) Zombie von Beginn an auf den Punkt und zelebriert meisterhaft, was das Herz eines jeden Horror und Gorefans höher schlagen lässt:

Ein Reigen aus abstruser Gewalt, in dem Mord, Kannibalismus und Satanismus nur der Anfang eines Strudels aus psychisch durchgeknallten, tiefschwarzen Abgründen und dem, was man wahrscheinlich als die Hölle auf Erden bezeichnen kann, sind.
Technisch zieht er dabei alle wichtigen Register, durch die ein kranker Horrorfilm zu einem kranken Horrorfilm wird: zum Einen ein sauber inszenierter Horrorfilm, der in Hinsicht auf Bild und Ton nichts zu Wünschen übrig lässt, der zum andern aber von kurzen Clips durchzogen ist, die in Ihrer Art an "grinselige" (= Bildrauschen) Videoclipästhetik und Snuff-Filme erinnern (8 MM, 28 Days Later) und in Ausschnitten die kranke Gore-Welt der Psychopaten zeigen. Darüber hinaus setzt Zombie Splitscreens und Negativ-Färbung ein, die erheblich zur Surrealität beitragen. Und nicht zu vergessen: Eine Flut hemmungslos eingesetzter böser Effekte und Bilder, wie sie in dieser Art wohl die letzten 20 Jahre nicht mehr zu sehen waren und aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht mehr zu sehen sein werden.
Allerdings ist der Film nicht mit Kollegen wie Braindead zu vergleichen, der zwar den definitiven Schlussstrich unter alle Zombiefilme zog, sich aber insgesamt als Parodie verstand, bei der man sich trotz allen Blutes und hemmungslos gebrochener Tabus sehr gut amüsieren konnte. Denn Haus der 1000 Leichen ist absolut ernst gemeint, wenn auch mit einem kleinen Augenzwinkern.

Fazit: Wrong Turn war nur der Anfang zum Aufwärmen für diese ultimative und tiefschwarze Freakshow! Wer Hannibal Lecters Familie kennenlernen möchte, der hat nun die Gelegenheit, dies zu tun und sollte sie wahrnehmen, solange es geht. Bleibt einzig und allein die Frage zurück, wieviel im Kino zu sehen sein wird. Wirkliche Fans werden wohl auf den ungeschnittenen Director's Cut warten müssen, um dieses Horrorfest in vollen Zügen genießen zu können. 9 von 10 nett tanzenden Clownpuppen

Nikolas Mimkes
20.12.2003

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1288 Stimmen
Schnitt: 5.1
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Leser-Kommentare:
lord black metal (26.01.08): ich weiss gar net was ihr alle habt! der film ist toll, blutig und brutal!! gehört ins regal eines jeden horrorfans und durch otis wird das ganze noch toller!! also ich sag nur krasser film, applaus und I LOVE OTIS!! Ps.: devils rejects is trauriger als titanik! Otis stirbt=geulanfall, emofeelingm, pulsadernaufschlitz, etc. = totale katastrophe!
He4dy (26.12.04): Einfach nur Krank, pervers, brutal! Genau das was wir hier alle wollen!
Traktorfahrer (10.12.04): Find ihn echt Scheise.Ist nur Brutal,Pervers und hat keine handlung.Meine frage:" Welches krankes Hirn hat sich so eine scheise ausgedacht"?
Heidi (04.12.04): Also der Film ist schon ganz schön krank, hinterlässt aber einen bleibenden Eindruck, z. B. dieser Dr. Satan war ziemlich übel, träume jetzt noch manchmal davon. Nichts für zarte Gemüter, aber für Horrorfans genau das Richtige.
Wolfenstein (04.12.04): Man nehme die in Deutschland zensierte Alt-Versionen von Texas Kettensägenmassaker, mische ein wenig von diversen anderen Filmen hinzu und schon hat man einen "neuen" Verkaufsschlager.... Nur weil Deutschland das Land der Filmzensur ist, kann man diesen Film als "Neuheit" verkaufen
steffi (03.11.04): Dieser Film ist so krank, das er schon wieder gut ist!! ich finde ihn auch absolut sehenswert!
Kate (01.11.04): da fragt man sich echt was der regisseur für überaus perverse gedanken und sehnsüchte hat,die er in diesem film auslebt...wer diesen filmals meisterwerk betrachtet muss wohl auch irgendwelche versteckten perversionen in sich tragen.....ich fand ihn ganz lustig
CherryDoll (31.10.04): Bester Film aller Zeiten - mein absoluter Favorit. Hab nen Otis-Fanclub gegründet =)
Bommel (29.10.04): Also,ich kann mich nur der positiven Meinung der anderen anschließen.da ich ein absoluter Geniesser von Horrorfilmen bin und mir diese Scream Episoden nur noch ein gähnen hervor lockten war es einfach super sich diesen film anzuschauen. Die Charaktere sind echt astrein gewählt und geben dem Film diese richtig annormale Note.Es ist klasse das es solche regieseure bw Drehbuchautoren gibt.Bitte einen Nachfolgeteil drehen!es wäre super! Also in zukunft mehr davon! Ich steh da total drauf!
shian (10.10.04): haha! scheiß ins bett!
Insgesamt 44 Kommentare. Alle anzeigen
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