Lost Souls

Mystery-Thriller, USA 2000, 100 Minuten, ab 16
Originaltitel: Lost Souls; Deutschlandstart: 18.01.2001 (Kinowelt); Regie: Janusz Kaminski; Produktion: Nina R. Sadowsky, Meg Ryan (Prufrock Pictures); Drehbuch: Pierce Gardner; Musik: Jan A. P. Kaczmarek; Kamera: Mauro Fiore; Ausstattung: Garreth Stover; Schnitt: Anne Goursaud, Andrew Mondshein; Kostüme: Jill Ohanneson

mit Winona Ryder (Maya Larkin), Ben Chaplin (Peter Kelson), John Hurt (Pater Lareaux), Philip Baker Hall (Pater James), Sarah Wynter (Claire Van Owen), Elias Koteas (John Townsend), John Diehl (Henry Birdson), John Beasley (Mike Smythe), Victor Slezak (Pater Thomas), Brian Reddy (Pater Frank)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (Kinowelt de)


Plot: "War der schlecht, oh mein Gott", das war ungefähr der Ausruf des Rezensenten und einiger anderer Leute, als der Film endlich vorbei war. Die endlosen Minuten des Bangens ob eventuell das Ende für den enttäuschenden Film entlohnen würde, sind endlich vorbei. Lost Souls versprach einiges, zumindest die Namen im Vorspann. Winona Ryder ist nicht nur seit Bettys Schwestern oder Girl, Interrupted ein Garant für Qualität, denn sollte sie einmal nicht schauspielerisch überzeugen können, dann sie macht sie immerhin noch eine gute Figur, wie zum Beispiel in Alien 4. Auch Ben Chaplin konnte schon in The Truth about cats and dogs begeistern. Aber es kommt natürlich alles anders, als man vermutet oder befürchtet und zwar so:
Ben Chaplin spielt Peter Kerlson, einen Journalist/Wissenschaftler, der - durch seine atheistische Erziehung - nicht an das Gut/Böse Schema der Welt glaubt und deshalb seine Flucht in der "Ratio" sucht. Er beschäftigt sich also mit Mördern, deren Vorgeschichte und versucht mit Begrifflichkeiten wie "bösartiger Narzismus" das Unerklärliche zu erklären.
Winona Ryder spielt Maya, sozusagen ein Mitglied des Ghostbustereinsatzrettungsteam für Besessene. Zusammen mit Priestern kommt sie an einen besonderen hartnäckigen Fall und findet in den Aufzeichnungen dieses Irrenhausbewohners einen merkwürdigen Code. Als sie diesen entziffert, ergibt sich ein Name, mit dem sie anfangs nichts anfangen kann: "Peter Kerlson". Bei einem Fernsehinterview sieht sie ihn zufälligerweise und nimmt Kontakt mit ihm auf. Gleichzeitig beginnt sie zu recherchieren und stellt fest, dass er die idealen Voraussetzungen für den "Anti-Christen" hat. Er ist nicht getauft, wurde in Inzest gezeugt und ist Atheist. Sie muss versuchen davon zu überzeugen...

Kritik: Lost Souls sollte eigentlich Wasted Time heißen und das würde dann idealerweise das charakterisieren, was die für diesen Film aufgebrachte Zeit ist. Ungeachtet der Tatsache, dass das Kinopolis nach der Frechheit der letzten Sneak Highlander IV, wieder mal einen neuen Tiefpunkt setzt, ist dieser Film handwerklich gut gemacht. Die Atmosphäre wird langsam aufgebaut. Allmählich ziehen die die Fäden enger und dann gegen Ende spitzt sich das Drama zu. Aber es gibt in diesem Film nichts zu sehen, was man anderswo nicht schon besser gesehen hätte. Ob es jetzt der Exorzist ist oder neuere Werke wie Die 9 Pforten oder gar Stigmata, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen. Die zwei Hauptcharaktere sind uninteressant und die Nebencharaktere (Peters Ehefrau) sind nur Makulatur. Die Kameraführung ist auch nichts besonderes und so quält sich der Film von Szene zu Szene und man wartet wie oben angekündigt auf das glorreiche Ende, wo der Film mal richtig punkten könnte und man endlich das Kino verlassen kann. Aber eigentlich sollte man das schon vorher getan haben, ungefähr zu dem Zeitpunkt wenn die Trailer für Cast Away gelaufen sind.

Fazit: Ein ganz mäßiges Werk, welches eigentlich nur dazu dienen kann, die Standards nach unten zu verschieben. 2 von 10 umgedrehten Kreuzen

Erik Wasser
12.01.2001

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Naja geht so10%
War okay10%
Gut10%
Sehr gut6%
Absolut hervorragend6%
Bester Film aller Zeiten11%

1358 Stimmen
Schnitt: 5
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch


Leser-Kommentare:
Daniel: Deine Kritiken sprechen mir von der Seele...... wir werden momentan wirklich mit ziemlichen Mist zugeworfen.... in wie vielen Sneaks hab ich gesessen und hätte am liebsten die Drehbuchautoren vor ihre Filme gesetzt
Robbie Schaefer: Erik: Ich verstehe nicht ganz Deine Bewertungskriterien. Dass Dir der Film nicht gefaellt ist Deine Sache und auch voellig OK, aber Du sagst gleichzeitig, der Film sei handwerklich gut gemacht, und der Spannungsbogen waer auch in Ordnung. Ich finde die subjektive und objektive Bewertung sollten sich die Waage halten, und wenn ich mich da genau an Deine Kritik halte wuerde ich dem Film fuenf Pukte geben. Bei Deiner Bewertung hat der subjektive Faktor wahrscheinlich deutlich mehr Gewicht. Ich persoenlich fand den Film besser als alle Kritiker behaupten. Zwar ist die Geschichte wirklich nicht neu, aber durchaus gelungen. Was mich ein wenig geaegert hat war, dass zuviel mit der Kamera rumgespielt wurde. Mal laufen die Exorzisten in cooler Matrix-Zeitlupenmanier zum Patienten (Was IMO ziemlich daemlich aussieht), Mal werden diverse Filter verwendet, mal gibt es die ziemlich cleveren Bildeinstellungen (Beispiel: Kamera im Abflusss). Zusammen gibt das aber ein ziemlich inkonsistentes optisches Erscheinungsbild. Dennoch durchaus spannende und interessante kinounterhaltung, die leider schon im Vorfeld von den Kritikern totgeredet wurde.
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