Saw III
Horror/Thriller, USA 2006, 108 Minuten, ab 18
Originaltitel: Saw III; Deutschlandstart: 01.02.2007 (Kinowelt); Regie: Darren Lynn Bousman; Produktion: Troy Begnaud, Peter Block u.a.; Drehbuch: Leigh Whannell; Musik: Charlie Clouser; Kamera: David A. Armstrong; Schnitt: Kevin Greutert

mit Tobin Bell (Jigsaw/John), Shawnee Smith (Amanda), Angus Macfadyen (Jeff), Bahar Soomekh (Lynn), Donnie Wahlberg (Eric Matthews), Dina Meyer (Kerry), Leigh Whannell (Adam), Mpho Koaho (Tim), Barry Flatman (Richter Halden), Lyriq Bent (Rigg), J. LaRose (Troy), Debra McCabe (Danica), Costas Mandylor (Gerichtsmediziner Hoffman), Betsy Russell (Jill), Jane Luk (Krankenschwester) u.a.

Filmplakat
Internet Movie Database ()
Offizielle Website (Kinowelt )
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Jigsaw ist zurück, um ein letztes Spiel zu spielen.
Dr. Denlon soll Jigsaws Leben bis zum Spielende erhalten. Jeff muss barabarische Test überstehen. Ein weiteres von Jigsaws perfiden Folterinstrumenten.

Hallo, Kerry. Ich möchte ein Spiel spielen. Bis heute haben Sie Ihr Leben unter den Toten verbracht, deren letzte Augenblicke Sie wie ein Puzzle zusammengesetzt haben. Sie sind gut darin, weil Sie selbst genau so tot sind wie die. Sie sind innerlich tot. Sie kommen besser mit einer kalten Leiche zurecht als mit einem warmen, lebendigen Menschen. Ich glaube, Sie suchen die Vereinigung mit Ihrer wahren Familie. - Jigsaw will mit Detective Kerry "spielen".

Plot: Während Jigsaw (Tobin Bell) fieberhaft von der Polizei gesucht wird, ist er vom Krebs schwer gezeichnet ans Bett gefesselt und liegt in den letzten Zügen. Da er aber sein großes „Spiel“ noch nicht ganz vollendet hat, beauftragt er seine Gehilfin und potentielle Nachfolgerin Amanda (Shawnee Smith), die Ärztin Lynn Denlon (Bahar Soomekh) zu entführen. Diese soll dafür sorgen, dass Jigsaw am Leben bleibt, bis sein großer Plan vollendet ist. Im Gegenzug dafür darf Lynn weiterleben. Jigsaw möchte, bevor er stirbt, noch mit dem Familienvater Jeff (Angus Macfadyen) ein Spiel spielen und seine Fähigkeit, Menschen zu Vergeben, überprüfen. Jeffs Sohn ist nämlich bei einem Autounfall ums Leben gekommen und der betrunkene Fahrer kam sehr glimpflich davon. Jigsaw hat für jeden der dafür Verantwortlichen eines seiner Todesszenearien entwickelt und stellt den immer noch trauernden und verzweifelten Jeff vor die Wahl, ob er ihnen vergibt und sie somit weiterleben dürfen oder ob er seinen Rachegelüsten nachgibt und sie somit elendig sterben müssen. Wie wird Jeff entscheiden?

Kritik: „Aller guten Dinge sind Drei“ hat sich das bewährte Team der Saw-Filme gedacht und hat nach Saw & Saw II nun noch den 3. Teil der Horrorfilmreihe vorgelegt. Dass das mit Filmtrilogien, die aufgrund des großen Erfolges des ersten Teils gedreht wurden, sehr in die Hose gehen kann, wissen wir spätestens nach der Matrix-Trilogie, bei der die Fortsetzungen den Mythos des 1. Teils zerstörten. Die Fans der Saw-Reihe warteten dementsprechend auch gespannt auf Teil 2 und wurden nicht enttäuscht. Er kam zwar nicht an Saw heran, war aber sehr gut. Und wie sieht es nun mit Saw III aus? Wird er den Qualitätsstandart halten können und die Reihe zu einem würdigen Abschluss bringen?
Die Antwort darauf ist ganz klar: Jein! - denn der Film ist für mich zwar ein recht gelungener Abschluss der Trilogie, hinterlässt aber einen faden Beigeschmack, der den Zuschauer das Kino etwas unbefriedigt verlassen lässt. Das Problem ist nämlich, dass Saw III anders ist, als die beiden Vorgänger. Diese zogen den Reiz aus dem Überraschungseffekt am Ende und den perfiden Spielchen von Jigsaw, bei denen die betroffenen Personen übergroßen Willen beweisen mussten, um aus ihrer Lage zu entkommen. Das ist jetzt anders, was allerdings letztlich durch den Handlungsverlauf logisch erklärt wird. Es stört aber irgendwie, weil es nicht so richtig ins Schema passen will. Die Spielchen im Allgemeinen sind bei Teil 3 nochmals um eine ganze Portion in ihrer Perfidität und Brutalität gesteigert worden, so dass es meiner Meinung nach sogar bis an die Grenze des Ertragbaren geht. Man merkt, dass die Macher vom allgemeinen Horror-Hype angepeitscht waren und bei dem großen Konkurrenzkampf um die ekeligsten, blutigsten und brutalsten Filmszenen ganz vorne dabei sein wollten.

Okay, die Hardcore-Horror- und Splatterfans kommen dabei mehr als auf ihre Kosten, aber leider ist es auch so, dass es der Qualität des Films schadet, denn die fiesen Horror-Szenen sind hier nicht mehr eingestreut, um die Handlung zu unterstützen und voranzutreiben, wie es bei den Vorgängern der Fall war, sondern es wirkt eher so, als wären sie nur da, um den möglichst größten Ekel und Horror zu erzeugen. Die Handlung tritt dabei in den Hintergrund. Und da fängt die ganze Sache an fragwürdig zu werden, ob man so viele brutale Hardcoreszenen denn zeigen muss, wenn sie für die Handlung nicht nötig sind?
Der Aufbau von Saw III mag zwar nicht so ganz in das bisherige Schema passen, aber gerade das ist wiederum gut, da die Saw-Macher es so schaffen, sich nie zu wiederholen, wie es in anderen Horrorreihen meist der Fall ist, und dementsprechend immer eine neue Storyvariante präsentieren. Leider ist sie diesmal nicht sehr originell, weil es die große Überraschung wie in den anderen Teilen nicht gibt. Es ist höchstens eine kleine Überraschung vorhanden, die sich aber jeder schon lange vorher an den zehn Fingern abzählen kann. Der Schluss des Films wirkt dann auch irgendwie etwas gehetzt und abrupt, ist aber alles in allem gelungen und spannt einen Bogen über die ganzen drei Filme. Somit ist Saw III eine nette Abrundung einer wirklich tollen und originellen Horrorfilmreihe.
Ein positiver Aspekt an Saw III ist für mich auch die im Subplot aufgeworfene Diskussion über Rache und Selbstjustiz und deren Sinn bzw. Unsinn. Fand ich sehr gut, obwohl dadurch auch ein wenig heuchlerisch künstlich Anspruch in den Film gebracht werden sollte. Trotzdem bietet es einen guten Denkansatz, welcher den Hardcore-Horrorfan aber wohl nachhaltig wenig interessieren dürfte.
Die Saw-Reihe hat mit diesem Film einen recht würdigen Abschluss gefunden und hoffentlich dreht die Hollywood-Maschinerie nicht noch weitere Teile, um auch noch das allerletzte Geld aus der erfolgreichen Horroridee zu pressen. Die bisherigen Macher und Erfinder der Reihe haben jedenfalls verlauten lassen, dass für sie das ganze Projekt mit Teil 3 erledigt ist. Wir wollen es hoffen, obwohl ein 4. Teil vom Studio schon angekündigt wurde…

Fazit: Saw III ist ein recht gelungener, wenn auch nicht gänzlich überzeugender Abschluss der Saw-Trilogie. In seiner Darstellung noch brutaler, blutiger und perfider als die Vorgänger wird er die Herzen der Hardcore-Horrorfans höher schlagen lassen. Die Fans der pfiffigen und überraschenden Handlung und der psychologischen Aspekte der Vorgänger werden hier aber ein wenig enttäuscht werden. Trotzdem kann ich den Film den Fans der Reihe durchaus empfehlen. Man sollte sowieso die Vorgänger gesehen haben, um alles nachvollziehen zu können, denn der Film spannt einen großen Bogen über alle drei Teile. Ich gebe 6,5 von 10 Operationen mit der Bohrmaschine.

Sebastian Schwarz
04.02.2007

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Sehr gut8%
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773 Stimmen
Schnitt: 4.7
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Leser-Kommentare:
Olaf (13.02.07): @Ferkelwemser: Hey, denk an Matrix - oder an Highlander, oder, oder...! Vielleicht wäre es besser, Fortsetzungen generell zu verbieten. ;-)
Ferkelwemser (13.02.07): Ich habe lange nicht mehr so einen Schwachsinn gesehen. Wann kommt endlich ein Gesetz, dass mehr als 1 Fortsetzung eines Films verbietet, Für so einen Schund kann ich nur 1 von 10 "geöffneten Schädeln" vergeben!
genau! (08.02.07): ich sehe es genauso, wo sind nur die guten horrorfilme mit einem touch an zeitgeist und lifestyle hin?? ich musste mir 2x halloween hintereinander reinziehen um diesen müll zu vergessen! ein typ, der am boden gefesselt daliegt, wird mit einer nicht enden wollenden flut von verfaulten schweine-innereien zugeschüttet. wie realistisch! und dann die beste szene, in der der kopf dieses saw-motherfuckers geöffnet wird: ca. 50 mm kopfhaare + hautgewebe, dann noch 3 liter blut und dann die schädeldecke. demnach müsste der nen kopf haben wie ein conehead! einfach nur dumm-dusselig und überhaupt nicht gruselig das ganze. schade ums geld :-( 1 von 10 "ich möchte ein spiel spielen" - zitaten
hanse (06.02.07): Komplett handlungsfreier, stinklangweiliger Terrorfilm, der nur noch auf Ekeleffekte setzt, über keinerlei Drehbuch verfügt und in seiner Ideenlosigkeit schlicht maßlos ist. Man würde tatsächlich bei der Vorführung einschlafen, würde einem nicht von Zeit zu Zeit speiübel - wo sind eigenlich die guten alten Horrorfilme gern auch mit genügend Gore, die eine Handlung hatten, die wenn auch nicht vor Logik glänzte so doch immerhin eine gewisse Spannung erzeugte? SAWIII ist jedenfalls im wahrsten Sinne des Wortes nichts als ein Griff ins Klo! (Vielleicht kann man den Film zumindest ertragen, wenn man sich der in ihm sinnlos lang dargestellten Lobotomie selber vorher unterzieht?!) Null von Zehn entsafteten Schweinen!
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