Firewall
Action/Thriller, USA 2006, 105 Minuten, ab 16
Originaltitel: Firewall; Deutschlandstart: 30.03.2006 (Warner Bros.); Regie: Richard Loncraine; Produktion: Bruce Berman, Armyan Bernstein u.a.; Drehbuch: Joe Forte; Musik: Alexandre Desplat; Kamera: Marco Pontecorvo; Schnitt: Jim Page

mit Harrison Ford (Jack Stanfield), Paul Bettany (Bill Cox), Virginia Madsen (Beth Stanfield), Mary Lynn Rajskub (Janet Stone), Robert Patrick (Gary Mitchell), Robert Forster (Harry), Alan Arkin (Arlin Forester), Carly Schroeder (Sarah Stanfield), Jimmy Bennett (Andy Stanfield), Gail Ann Lewis (Bankangestellter), Matthew Currie Holmes (Bobby), Candus Churchill (Betty), David Lewis (Rich), Zahf Paroo (Ravi), Pat Jenkinson (Laurie) u.a.

Filmplakat
Internet Movie Database ()
Offizielle Website (Warner Bros. )
Trailer (Warner Bros. )
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Die Famile in der Gewalt der Gangster.
Der Geiselnehmer und Jacks Sohn Andy.
Jack überweist heimlich Millionen von Dollar.
Jack kämpft um seine Familie.

Ich kann nicht von Jack verlangen, dass er tut, was man ihm sagt, wenn du es nicht mal tust. - Ich schätze, ich hab einen Fehler gemacht. Tut mir leid. - Tja, wir machen alle Fehler, allerdings nicht so viele wie du. - Bill opfert sogar seine eigenen Leute.

Plot: Jack Stanfield (Harrison Ford) ist liebevoller Familienvater und Experte für Computersicherheit bei einer Bankenkette in Seattle. Gerade als die Bankenkette in den Wirren einer Übernahme durch eine andere Bank steckt, wird Jack von dem Geschäftsmann Bill Cox (Paul Bettany) unter dem Vorwand kontaktiert, er hätte ein interessantes Jobangebot für ihn. Es stellt sich jedoch heraus, dass das Jobangebot ganz anderer Art ist, als gedacht: Cox und seine Kumpane sind nämlich in Jacks Haus eingedrungen und haben seine Frau Beth (Virginia Madsen) und seine zwei Kinder gekidnappt. Jack soll als Gegenleistung für die Rückgabe seiner Familie in das Computersystem der Bank eindringen und 100 Millionen Dollar auf das Auslandskonto von Cox überweisen...

Kritik: Richard Loncraine (Wimbledon) hat mit Firewall einen Thriller inszeniert, der leider nur ein altbekanntes und schon etliche Male verfilmtes Thema neu und wenig originell variiert. Die Story von Kidnapping-Erpressung-und-anschließender-Rache ist schon häufig und zumeist besser verfilmt worden. Trotzdem ist Firewall nicht schlecht, sondern ganz passabel geworden.
Das Hauptproblem des Films ist die Story von Drehbuchneuling Joe Forte, der wohl noch ein wenig üben muss. Die Handlung ist nur eine etwas neu angeordnete Version altbekannter Thrillerversatzstücke, die man im Grunde schon ein paar Mal zu viel gesehen hat. Das wäre jedoch kein Problem, wenn die Story glaubhaft und überzeugend wäre. Aber genau daran hapert es bei Firewall. Bisweilen sind die Handlungselemente und Wendungen schon sehr hanebüchen und unlogisch. Zumindest, wenn man genauer drüber nachdenkt.
Wenn man das jedoch nicht macht, ist der Film recht gute und in der zweiten Hälfte sogar ziemlich spannende und actionreiche Unterhaltung. Das ist hauptsächlich dem Darstellerensemble zu verdanken. Alle spielen nämlich sehr gut. Auch Harrison Ford, der jetzt mittlerweile schon 63 Jahre alt ist, ist wider Erwarten sehr überzeugend in seiner Rolle, die auch einige heftigere Actionelemente enthält.

Das gelingt durch den Kniff, dass Ford alias Stanfield nicht alles immer so geling, wie es einem jüngeren Actionhelden gelingen würde. So stolpert er schon mal oder schmeißt beim Von-der-Mauer-Springen einen Stuhl um etc. Auch Virginia Madsen spielt ihre Rolle, obwohl diese keine besondere Herausforderung bietet, sehr gut. Paul Bettany stiehlt allerdings allen die Show. Er ist einfach klasse als fieser, aber kultiviert auftretender Gangster. Bettany überzeugt einfach in jeder Rolle, die er spielt. Ob als verliebter Tennisspieler in Wimbledon, als Ausrufer bei Ritter aus Leidenschaft, als Schiffsarzt in Master & Commander oder eben als Gangster in Firewall, Bettany ist in jeder Situation spitze. Wozu hier allerdings Robert Patrick in der Rolle des Gary Mitchell wirklich von Nöten ist, weiß wohl nur der Drehbuchautor. Zunächst, wird ein Handlungsstrang mit ihm eingeführt und ausgebaut, dann bleibt er aber in der Luft hängen. Warum? Keine Ahnung!
Für Kenner der Serie 24 ist die Rolle von Jacks Sekretärin Janet Stone, die von Mary Lynn Rajskub gespielt wird, ein kleines, amüsantes Bonbon. Denn auch bei Firewall hat Rajskub wieder das „24-Syndrom“. Ihre Rolle sowie einiges anderes im Film erinnert schon sehr stark an 24. Die Hauptfigur heißt ebenfalls Jack, auch er wird hier durch die Bedrohung/Kidnapping von anderen zu seinen Handlungen gezwungen und auch für Jack Stanfield scheinen es die längsten Tage seines Lebens zu sein. Ob Autor Joe Forte da vorm Schreiben wohl zu viel 24 geschaut hat? ;-)
Insgesamt bietet Firewall aber durchaus recht gute Unterhaltung zum Berieseln lassen. Wenn man die Darsteller mag und man über einige Löcher und Unglaubwürdigkeiten in der Story hinwegsehen kann, lohnt sich auch der Kinobesuch. Ansonsten tut es auch später die DVD.

Fazit: Firewall ist ein ganz passabler 08/15-Thriller, der aber storytechnisch leider nichts Neues bietet und sogar obendrein bisweilen recht unglaubwürdig ist. Dennoch überzeugen die Darsteller und der Film ist auch recht unterhaltsam und spannend. Man kann jedoch ruhig auf die DVD-Auswertung warten. 6 von 10 ferngesteuerten Autos.

Sebastian Schwarz
31.03.2006

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598 Stimmen
Schnitt: 4.7
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Leser-Kommentare:
Nikolas (04.04.06): Auch ich kann Sebastians Kritik wenig hinzufügen:
Alles weitgehender Stadart, den man schon mehrfach woanders und da besser gesehen hat! Wer Harrison Ford mag, schaue sich lieber Air Force One an, der war da doch um Längen besser. Trotz allem nicht schlecht, aber eben auch nicht weiter berauschend, höchstens berieselnd.
5 von 10 Allergie-Keksen

Olaf (03.04.06): Eigentlich sehe ich das genauso wie Sebastian. Ich würde es nur zu einer anderen Gesamtnote zusammenfassen. Für mich ist Firewall ein uninspirierter und weitgehend unspannender Standard-Thriller, dessen Drehbuch genausogut automatisch durch einen Computer erzeugt sein könnte. Denn für so etwas unoriginelles braucht man keinen kreativen Menschen mehr. 5 von 10 sinnlose Details um die Handlung künstlich zu dramatisieren.
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