Das Vermächtnis der Tempelritter
Action/Abenteuer, USA 2004, 124 Minuten, ab 12
Originaltitel: National Treasure; Deutschlandstart: 25.11.2004 (Buena Vista International); Regie: Jon Turteltaub; Produktion: Jerry Bruckheimer, Jon Turteltaub u.a.; Drehbuch: Jim Kouf, Cormac und Marianne Wibberley; Musik: Trevor Rabin, Paul Linford; Kamera: Caleb Deschanel; Schnitt: William Goldenberg

mit Nicolas Cage (Ben Gates), Diane Kruger (Abigail Chase), Justin Bartha (Riley Poole), Sean Bean (Ian Howe), Jon Voight (Patrick Gates), Harvey Keitel (Sadusky), Christopher Plummer (John Adams Gates), David Dayan Fisher (Shaw), Stewart Finlay-McLennan (Powell), Oleg Taktarov (Shippen), Stephen A. Pope (Phil), Annie Parisse (Agent Dawes), Mark Pellegrino (Agent Johnson), Armando Riesco (Agent Hendricks), Erik King (Agent Colfax)

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Abigail Chase beschützt die historischen Dokumente. Panzerglas schützt nicht nur kostbares Papier. Ben, sein Vater und Abigail auf Schatzsuche. 1000 Jahre altes Holz ist manchmal etwas morsch.

Sie sind Schatzjäger, oder? - Eher sowas wie Schatzwächter. - Mr. Brown. Ich selbst durfte die Rückseite der Unabhängigkeitserklärung in Augenschein nehmen und ich versichere Ihnen, auf dieser Rückseite gibt es nur eine Inschrift, und die lautet 'Original der Unabhängigkeitserklärung... - ... datiert: 04 Juli 1776'. Ich weiß, Ma'am. - Aber keine Karte. - Sie ist unsichtbar. - Ah, verstehe... - Und das war dann auch zuviel für das Heimatschutzministerium. - Was veranlasst Sie zu glauben, dass es eine unsichtbare Karte gibt? - Eine Gravur, und zwar auf dem Holm einer 200 Jahre alten Pfeife. - Die einem Freimaurer gehörte. - Könnte ich die Pfeife mal sehen? - Wir haben sie nicht mehr. - Ben und Riley versuchen Abigail Chase vom Komplott zu überzeugen.

Plot: Sechs Generationen der Familie Gates sind nun schon auf der Jagd nach dem sagenhaften Schatz der Tempelritter, der unendlichen Reichtum und Macht verheißt. Zuletzt wurde Ben Gates (Nicolas Cage) dieser Floh von seinem Großvater ins Ohr gesetzt. Seitdem hat er eine Berufung und ewigen Zwist mit seinem realistischeren Vater Patrick Gates (Jon Voight), der all dies für Spinnerei hält.
Doch nun scheint Ben durch die großzügige Unterstützung des reichen Briten Ian Howe (Sean Bean) endlich eine heiße Spur gefunden zu haben, die auf einem alten Schiffswrack im Eis der Arktis endet. Zur großen Enttäuschung Howes findet sich dort aber nicht der Schatz, sondern nur ein weiterer Hinweis in Form eines Rätsels. Noch an Bord gelingt Ben die Entschlüsselung: Der nächste Fingerzeig muss sich auf dem wichtigsten Dokument der amerikanischen Geschichte befinden, der Unabhängigkeitserklärung - sicher verwahrt im amerikanischen Bundesarchiv und dadurch leider unzugänglich für die Schatzsucher.
Howe kann dies nicht akzeptieren: Er beschließt das Dokument zu stehlen. Da ihm der rechtschaffene Ben und sein Kumpel Riley (Justin Bartha) dabei nur im Wege stehen, werden sie kurzerhand mit dem alten Schiff in die Luft gejagt.
Zum Glück entkommen die beiden Freunde. Doch da ihnen keine Behörde die Geschichte von einer unsichtbaren Karte auf der Rückseite der Unabhängigkeitserklärung glauben will, bleibt ihnen nichts anderes übrig, als den Gangstern zuvor zu kommen - und das Dokument selbst zu stehlen...

Kritik: Die Anleihen der neuesten Bruckheimer-Produktion (King Arthur, Fluch der Karibik) bei einem Klassiker des Abenteuerfilms, nämlich Indiana Jones, sind unübersehbar: Beide Hauptcharaktere sind Archäologen und Schatzjäger, haben Probleme mit ihren Vätern, eine Schwäche für Blondinen und einen Sidekick für die lustigeren Momente des Filmes. Da auch die drei Klassiker aus den 80er Jahren nicht durch übertriebene Logik auffielen, könnte allein diese Anlehnungen schon für entspannten und unterhaltsamen Kinogenuss sorgen.
Doch leider haben die Macher von Das Vermächtnis der Tempelritter übersehen, dass der Erfolg der Indiana Jones- Reihe nicht allein durch die abenteuerliche Jagd nach immer neuen Schätzen entstanden ist, sondern vor allem durch die rasante Rollercoaster-Action, die den Zuschauer nicht zu Atem kommen ließ - und vor allem nicht zum Nachdenken. Hierzu hat man bei den Tempelrittern leider genug Zeit, da die Action phasenweise lahm geraten ist. Und da bemerkt man dann, dass die Schnitzeljagd nach immer neuen Hinweisen doch irgendwie ermüdend ist: Von Hinweis zu Hinweis, manchmal vor, manchmal hinter den Gangstern, mit immer neuen Anekdoten aus der amerikanischen Nationalgeschichte. Vor allem dem nicht-amerikanischen Zuschauer stoßen diese pathetisch-patriotischen Gesten sauer auf. Das war doch zuviel des Guten!
Außerdem schwächelt die Geschichte am Fehlen eines adäquaten Widersachers des Helden. Da die Gangster im Verlauf der Geschichte weitgehend hinter den Guten her arbeiten - und nicht umgekehrt, kommt keine wirkliche Spannung auf. Der Obergangster Howe hat kein Charisma und somit wenig zur Geschichte beizusteuern.
Zu den Darstellern ist in solchen Filmen erfahrungsgemäß nicht viel zu sagen. Allerdings würde ich dem deutschen Hollywood-Import Diana Kruger raten, ihre Filme nicht mehr selbst zu synchronisieren, da man der Monotonie ihrer deutschen Stimme anmerkt, dass sie schon sehr vom amerikanischen Sprachraum assimiliert wurde. Die Synchro war zwar schon besser als in Troja, aber immer noch schlecht.
Einen neuen Weg bei der Filmvermarktung bestritt Buena Vista mit diesem Film, da die ersten zwölf Minuten von Das Vermächtnis der Tempelritter bereits einige Tage vor dem Bundesstart auf Pro 7 zu sehen waren. Ob dies eine gute Entscheidung war, bleibt abzuwarten, denn auch dieser Teil des Filmes besticht nicht durch besondere Rasanz und Spannung.

Fazit: Etwas lahm geratene Indiana Jones-Kopie, die weder durch rasante Action, interessante Figuren oder besondere Spannung auffällt. 6 von 10 Pfeifenköppe.

Olaf Scheel
28.11.2004

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598 Stimmen
Schnitt: 4.7
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Sebastian (15.08.08): Ich liebe diesen einfach. Weiß auch nicht was alle anderen haben. Aber ihr findet auch den dritten Teil von Fluch der Karibik mies. Weiß eigentlich warum John Voight ne anderer Synchro bekamm.
Klaus (24.12.07): Bin aus dem Jahr 2007 ein bisschen spät mit meiner Kritik, kann mich aber der Sandra (5.12.04) voll anschliessen.Nach 2maligem Gucken der DVD bin ich der Meinung,daß dieser Film Unterhaltung pur bietet.Ich wusste gar nicht, wie kritisch der Normal Deutsche Kinogänger(in) hierzulande ist.Neben Phönix gibts noch arte,Euronews,Was ist Was Bücher.... Manno, ein bisschen Ablenkung ist doch wohl immer ganz nett, oder ? Wer diesen Film schlecht findet, der soll mir mal sagen,was er gut findet.Ich find´da bestimmt nen paar Kritikpunkte, die ich dagegen setzen kann.Mann kann jeden Film schlecht reden.
VincentVega (22.12.04): ... was um Himmels willen denken sich die Leute in Hollywood bloss dabei uns so einen Schwachsinn vorzusetzen .. Tiefgang ? Dialoge ? Rätsel ? Unvorhergesehenes ? Spannung ? Fehlanzeige. Nicolas Cage kann hier absolut nichts retten, das Drehbuch hat er wohl entweder beim Dreh oder nach seinen Kontoauszügen gelesen. Selbst 4 Euro am Kinodienstag sind rausgeworfenes Geld. Echtes "16:00h am Sonntag" Niveau. 3/10 .. mit viel gutem Willen
Olaf (12.12.04): @Marko: Einen amerikanischen Kinofilm mit einer deutschen TV-Produktion zu vergleichen, finde ich aber ein bisschen unfair... ;-)
Marko (11.12.04): Nachdem auf PRO 7 jetzt das BLUT DER TEMPLER lief, muß ich meine Meinung über diesen Film etwas ins Positive verschieben. Ähnliches Thema aber bei der Umsetzung Unterschiede wie Tag und Nacht. Selbst in Hollywood würde ein grottenschlechtes Drehbuch wie BLUT DER TEMPLER nicht verfilmt werden. Und Nicolas Cage kann man eigentlich nicht mit Harald Kraßnitzer vergleichen - den Grund dafür sah man im TV. Für SCHATZ DER ... nun 5/10
Olaf (11.12.04): Natürlich findet man immer Parallelen. Im Prinzip sind ja allle Geschichten schon irgendwie erzählt. - Aber trotzdem muss sich ein Film daran messen lassen, ob es ihm gelingt, aus all diesen Versatzstücken etwas neues zu machen. - Das Gefühl hatte ich bei Das Vermächtnis der Tempelritter nicht.
Boernie (10.12.04): Ich bin auf Grund der hier beschriebenen Kritik mit gemischten Gefühlen in diesen Film gegangen und war am Ende doch positiv überrascht. Für mich hat dieser Film das gebracht, was ich von guten Filmen erwarte: er soll mich aus dem Alltag reißen und mich unterhalten. Das hat dieser Film gemacht. Vergleiche mit anderen Filmen / Characteren mache ich nicht mehr. Wenn man genug Filme gesehen hat, findet man immer zu irgendwelchen Filmen irgendwelche Parallelen.
pedde (09.12.04): Also der Film war übererrer Durchschnitt. Diane Kruger ist doch echt voll heiss :).. und nicolas Cage spielt eigentlich alles Gut.. Die Story ist super, abba man hätte echt mehr draus machen müssen(wie z.b. bei nur noch 60 sekunden) und mehr Spannung machen... naja.--- es gibt schlimmere Filme greetz pedde
Sandra (05.12.04): Wie so oft in letzter Zeit habe ich das Gefühl nicht den gleichen Film gesehen zu haben wie die anderen - keine Ahnung woran das liegt. Ich jedenfalls fand den Film klasse und so sehr ich auch versuche ihn nicht gut zu finden, es geht nicht ;-) Mein Anspruch an einen Abenteuer-Action-Film ist Unterhaltung und Spannung und dieses bietet "Das Vermächtnis der Tempelritter" reichlich. Ich finde den Film weder langweilig noch schlecht gespielt. Nicolas Cage hat agiert, wie es ihm die Charaktere vorschrieb, ebenso Sean Bean und die anderen und ich wüßte nicht was es daran auszusetzen gäbe. Besonders schön fand ich persönlich, dass Sean Bean mal nicht auf irgendeine Art zu Tode gekommen ist, das ist mal was anderes ;-) Patriotisch fand ich den Film überhaupt nicht, auch dann nicht wenn es um die Unabhängigkeitserklärung ging. Ich finde es wohl nachvollziehbar dass man Kulturgüter seines Landes zu schützen sucht um jeden Preis. Das die Story geschichtlich nicht korrekt ist, ist mir persönlich wurscht, ich will einen unterhaltsamen Abenteuer-Film sehen und keine Dokumentation über die Tempelritter, dazu kann ich dann im Fernsehen auf Phoenix schalten. Fazit: Gut gespielter, spannender Abenteuer-Action-Film in der Jetzt-Zeit mit Indiana-Jones-Touch. 8 von 10 Bejamin-Franklin-Brillen
Heiko (04.12.04): Nur Unterhaltung, mehr nicht !!! Das Filme sich nicht immer an die Historie halten können ist klar, sie würden sonst schnell langweilig werden.Aber was die Amis hier ablassen läßt mir die Haare zui berge stehen. Ein riesiger Schatz, bewacht von den Tempelrittern wird ausgerechnet in Amerika versteckt... Leute, wissen die Amis nicht das es den Orden der Tempelritter seit 1312 nicht mehr gibt ? Amerika wurde 1492 endeckt... Gut, könnte man übersehen (ich denka mal, dass 99,99% der Amis eh nicht wissen wer die Tempelritter oder Templer waren) aber die Schauspielerleistung von Nicolas Cage ist auch noch nicht das was er kann, ich habe in dem Film irgendwie das Gefühl gehabt das sich Cage vor dem Dreh immer so 4-5 Tüten reingezogen hat... Er wirkt so Lustlos, einschläfernd... eben wie als wenn er sich ein paar Tüten gezogen hat... aber.. jetzt kommt es, wow... er löst die Rätsel im Minutentakt wobei allein ein Rätsel einen Volkshochschulkurs für Monate beschäftigen wird. Gegen die Action und Technik will ich ja nichts sagen aber allein gut gemachte Sequenzen machen nicht unbedingt einen guten film.. Also lieber warten bis er im Fernseh kommt und nicht das Geld fürs Kino ausgeben, geht lieber gleich zu McDoof...
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