The Hours
Drama, USA 2002, 114 Minuten, ab 12
Originaltitel: The Hours; Deutschlandstart: 27.03.2003 (Highlight Film); Regie: Stephen Daldry; Produzenten: Scott Rudin, Robert Fox; Drehbuch: David Hare nach dem Roman von Michael Cunningham; Musik: Philip Glass; Kamera: Seamus McGarvey; Ausstattung: Maria Djurkovic; Schnitt: Peter Boyle; Kostüme: Ann Roth

mit Meryl Streep (Clarissa Vaughan), Julianne Moore (Laura Brown), Nicole Kidman (Virginia Woolf), Ed Harris (Richard), Toni Collette (Kitty), Claire Danes (Julia), Jeff Daniels (Louis), Stephen Dillane (Leonard Woolf), Allison Janney (Sally), John C. Reilly (Dan Brown), Miranda Richardson (Vanessa Bell), Eileen Atkins (Barbara), Linda Bassett (Nelly), Jack Rovello (Richie Brown)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (Highlight Film de)
Trailer (Real Media - Highlight Film de)

Oh, du liest ein Buch. - Ja. - Worum geht es denn da? - Ach, es geht um.. eine Frau, die unglaublich... Sie ist eine Gastgeberin. Und sie ist ungemein selbstsicher. Und sie gibt eine Party. Und gerade, weil sie so selbstsicher ist, glauben alle, dass es ihr gut geht. Aber es geht ihr nicht gut. - Clarissa

Plot: 1925 schreibt die britische Schriftstellerin Virginia Woolf (Nicole Kidman) Mrs. Dalloway. Jahre später beeinflusst der Roman das Leben zweier Frauen (Julianne Moore und Meryl Streep). Alle drei fühlen sich in ihrer Lebenssituation gefangen und suchen verzweifelt nach einem Ausweg. Aber erst die Konfrontation mit dem Tod bringt Erlösung.

Kritik: Kleine Anmerkung: Ich kann mich in dieser Kritik lediglich auf den Film und seinen Eindruck auf mich beziehen, da ich mit dem Thema Virginia Woolf nicht vertraut bin und auch keines ihrer Bücher gelesen habe.
Der Film ist durchaus interessant gemacht: Parallel werden auf drei Zeitebenen die Lebenssituationen der drei Frauen gezeigt, wobei das Buch Mrs. Dalloway den roten Faden bildet. Alle drei leben dabei ihrer Lebenspartner zuliebe deren Leben, ohne dabei selbst wirklich glücklich zu sein:
Virginia Woolf, die in ihrer Krankheit abgeschottet von der restlichen Welt in einer augenscheinlichen Idylle auf dem Land lebt, dort jedoch eingeht und vereinsamt. Dann eine Mutter in den 50er Jahren (Julianne Moore), die zwar einen sie liebenden Mann und einen kleinen Sohn hat, jedoch weder darin noch in der Vorstadt-Reihenhaus-Idylle ihr wahres Glück findet. Und last but not least eine Lektorin in der heutigen Zeit (Meryl Streep), die mit ihrer Arbeit versucht, ihr privat unerfülltes Leben zu verdrängen.

Leider hat der Film zwei Schwachstellen: Zum einen wirkt die Tatsache, dass die Frauen in einigen Szenen auf allen drei Zeitebenen genau dasselbe machen, ein wenig unglaubwürdig. Dies dient zwar dem roten Faden, der sich mit dem Inhalt des Buches durch den Film zieht, leider wurde dieses im Prinzip schöne Stilmittel aber überstrapaziert.
Zum andern wirkt der ganze Film ein wenig starüberfrachtet. Klar, die drei Hauptrollen sind wunderbar besetzt, aber in einigen Nebenrollen tauchen einige nur allzu bekannte Gesichter auf: Da ist zum Beispiel John C. Reilly als Moores Ehemann, der z.Zt. gleichzeitig hier, in Chicago und Gangs of New York zu sehen ist, Toni "The Sixth Sense" Colette als Moores Nachbarin, Ed "The Truman Show" Harris als Streeps Freund, Claire "Romeo und Julia" Danes als ihre Tochter und dann auch noch Jeff "Mein Onkel vom Mars" Daniels. Die prominente Besetzung ist aber nicht überall wirklich sinnvoll, da man sich teilweise mehr auf die Stars konzentriert als auf die Story. In einer weiteren Nebenrolle hätte man da konsequent sein und sie mit Susan Sarandon besetzen sollen. Aber sie ist es nicht, sondern sieht nur so ähnlich aus...

Fazit: Alles in Allem ist The Hours ein anspruchsvolles und nicht leichtbekömmliches Portrait Virginia Woolfs und gleichzeitig eine Gesellschaftskritik der 50er Jahre und der heutigen Welt, die mit ihren Idealen nicht jedem Lebenserfüllung bietet. Nicole Kidman, die mit ihrer Gumminase kaum mehr wiederzuerkennen ist, bekam für ihre Rolle den Oscar. 8 von 10 selbstgekauften Blumen

Nikolas Mimkes
27.03.2003

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1640 Stimmen
Schnitt: 5
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Leser-Kommentare:
Tensin (10.05.04): Den Film fand ich viel schlechter, als man (Amis) ihn darstellen will. Schon wieder dieselbe amerikanische...das kennen wir gut. ehh...
Tanja (23.12.03): Dieser Film hat die Auszeichnungen wirklich schwer verdient. Der Film ging mir wirklich unter die Haut. Ich habe ihn 3 Mal gesehen und das waren sicherlich nicht die letzten Male. Ich war aufgrund des Films von der Autorin so begeistert, dass ich wahrscheinlich mittlerweile ihr größter Fan bin. Diese Frau ist wirklich bewundernswert! Das Buch Mrs. Dalloway ist im Übrigen auch sehr zu empfehlen.
Patrick (29.10.03): Sorry, aber mir geht die ganze Zeit im Kopf herum ob ich das mit der Lüge als Aussage richtig getroffen habe. Würde es vielleit eher als " Lebe Dein Leben so das es für DICH zufriedenstellend ist" bezeichnen! Naja der Film is ja auch schwer zu verstehen u. es mag jeder anders interpretieren. Trotzdem finde ich ihn gut...;o)
Patrick (29.10.03): Mh, also ich weiss garnicht was ihr alle wollt! Ich fand den Film sehr gut! Ist natürlich nix für einfach gestrickte Leute! Mag sein das er zum Teil sehr anstrengend u. sogar langweilig wirkt, aber die Grundaussage das man nicht mit einer Lüge Leben sollte an der man unglücklich zugrunde geht ist ja wohl einzigartig! Tut mir leid, aber ich finde es ist einer der besten Filme seit langem! Punkt!
Olaf (11.05.03): @Anja&Guido: Aha... Und was für Pressestimmen meint ihr da? Und was sind eure "normalen" Maßstäbe? - Ob euer Kollege beim Film einschläft oder wach bleibt? ...
Anja (02.05.03): Dieser Film zeigt mal wieder, wie Hape Kerkeling (Hurz, das Reh) das man diesen Film nicht mit normalen Maßstäben kritisieren kann, sondern vielmehr mit der Kritik darauf bedacht ist, sich nicht als Kunstbanause zu outen. (SIEHE PRESSESTIMMEN)Wir haben diesen Film mit sechs Personen gesehen und wir fanden ihn alle sechs schlecht. Einer ist dabei sogar eingeschlafen und passend zur Schlüsselszene wieder wach geworden.
Guido (02.05.03): Dieser Film zeigt mal wieder, wie Hape Kerkeling (Hurz, das Reh) das man diesen Film nicht mit normalen Maßstäben kritisieren kann, sondern vielmehr mit der Kritik darauf bedacht ist, sich nicht als Kunstbanause zu outen. (SIEHE PRESSESTIMMEN)
Nikolas (02.04.03): @ Dominik: anspruchsvoll in der hinsicht, dass es sich hier immerhin um ein portrait einer der wichtigsten schriftstellerinnen überhaupt und den umgang mit ihrer literatur von weltformat handelt
Dominik (30.03.03): Der Film hat mir nicht besonders gefallen, wirklich nicht...Ich stimme der Kritik zu, daß der Film überfrachtet wird. Zwei Handlungsstränge wären inhaltlich eher mehr gewesen, diese Parallelisierungsaspekte wirken eher platt und überanstrengt. Der Charakter der Virginia Woolf unterschlägt völlig ihr politisches Engagement und ihren feinen Sinn für Humor und Selbstironie. Kidmans Virginia Woolf ist einfach nur depressiv und dröge. Julianne Moore hingegen ist wirklich klasse, weil vielschichtiger als ständig mit sich ringende Hausfrau. Die Musik (sorry, Philip Glass) ist echt scheiße! 80% des Films sind von dieser Hintergrundsauce unterspült, echt ärgerlich! So anspruchsvoll wie in der Kritik geschrieben fand ich den Film gar nicht, es sei denn man gesteht ein, daß es allein schon anspruchsvoll ist, daß wir drei Handlungsstränge haben und die Figuren alle "Mrs. Dalloway" lesen, na ja...
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