Pakt der Wölfe

Action/Fantasy, Frankreich 2001, 142 Minuten, ab 16
Originaltitel: Le Pacte Des Loups; Deutschlandstart: 14.02.2002 (Helkon); Regie: Christophe Gans; Produktion: Richard Grandpierre, Samuel Hadida; Drehbuch: Christophe Gans, Stéphane Cabel; Musik: Joseph LoDuca; Kamera: Dan Laustsen; Ausstattung: Guy-Claude Francois; Schnitt: Xavier Loutreuil, Sébastian Prangére, David Wu; Kostüme: Dominique Borg

mit Samuel Le Bihan (Grégoire de Fronsac), Mark Dacascos (Mani), Emilie Dequenne (Marianne de Morangias), Vincent Cassel (Jean-Francois de Morangias), Monica Bellucci (Sylvia), Jérémie Rénier (Thomas D'Apcher), Jean Yanne (Le Comte de Morangias), Jean-Francois Stévenin (Henri Sardi), Johan Leysen (Beauterne), Bernard Farcy (Laffont)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (Helkon/RTL2 de)
Trailer (Quicktime - Helkon/RTL2 de)


Wenn ich euch sagen würde, dass die Bestie sowohl aus Fleisch als auch aus Eisen besteht, dass sie Verstand hat und die Gabe bei Bedarf zu verschwinden, was würdet Ihr denken? - Dass Euch unsere Luft so manche Trugbilder glauben lässt. - Man könnte meinen, sie flieht vor mir. - Ihr seid gerade mal drei Monate hier und wollt die Sache schon abgeschlossen haben? Habt Ihr geglaubt, die Bestie würde sich bei Eurem Anblick ergeben? Vielleicht seid Ihr es, der ihr Angst macht!? - Bin ich so Furcht erregend? - Einen Sieg, den man hart erkämpft habt, schätzt man mehr! - Marianne und Fronsac reden (nicht nur) über die Bestie

Plot: Frankreich, Provinz Gévaudan, 1765. Hier treibt eine furchtbare Bestie ihr Unwesen, welche Frauen und Kinder auf brutalste Weise abschlachtet. Obwohl die Provinz von Wölfen besiedelt ist, sind diese Bisswunden größer und die Attacken bestialischer als die eines Wolfes.
Der Zoologe Chevalier Grégoire de Fronsac (Samuel le Bihan) wird von König Louis XV ausgesandt das Rätsel zu lösen und die Bestie von Gévaudan zu fangen. Mit ihm reist der Irokese Mani (Mark Dacascos), der gleichzeitig sein engster Freund und Verbündeter ist und die Kampfkunst in Perfektion beherrscht. In der kleinen Provinz herrscht die Familie de Morangias. Während die Tochter Marianne (Emilie Dequenne) sich in den Chevalier verliebt, zieht dieser gleichzeitig den Hass ihres zwielichten Bruders Jean-Francois (Vincent Cassel) auf sich. Alle außer Grégoire glauben, die Bestie sei ein tollwütiger Wolf, aber der Chevalier und Mani glauben nicht daran. Eine Intrige beginnt die nächste abzulösen. Und während der Klerus seine ganz eigenen Machenschaften einfädelt, Chevalier Grégoire ein Verhältnis mit der wunderschönen, italienischen Kurtisane Sylvia beginnt und Mani sich in Kampfsport und Mystik übt, treibt das Monster von Gévaudan weiter sein Unwesen und wartet darauf erlegt zu werden. Doch die Intrigen von Adel und Klerus ziehen sich immer enger um Grégoire und Mani zusammen, bis sie ein Opfer finden und damit eine Kettenreaktion ungeahnten Ausmaßes auslösen.

Kritik: Der Pakt der Wölfe ist ein großer Abenteuerfilm, der hier und dort ins mystische abgleitet. Der Film erzählt eine Geschichte. Die Geschichte handelt von Männerfreundschaft, Tod, Verrat, Liebe, Hass, Glauben, Vertrauen und ganz besonders von Vergeltung. Regisseur Christophe Gans bescherte uns bereits Crying Freeman ebenfalls mystisch angehaucht und ebenfalls besetzt mit Mark Dacascos. Die Kamerafahrten sind anbetungswürdig, die Vertonung, besonders der herausragenden Kampfszenen, ebenso. Gans arbeitet mit Zeitlupenaufnahmen und Stellenweise auch mit Sekunden-Standbildern, um die Atmosphäre der Situation besser einzufangen. Ich war begeistert. Die Darsteller gehen allesamt in ihren Rollen auf und bezaubern jeder für sich mit seinem ganz eigenen Charme.
Im Mittelpunkt steht die Männerbeziehung le Bihan - Dacascos. Der Film beginnt ähnlich wie Sleepy Hollow. Ein Mann wird in eine kleine Stadt beordert, wo eine Bestie ihr Unwesen treibt und soll eben diese ausfindig machen. Hier und dort fließt etwas Mystik ein. Kostüme, Landschaftsaufnahmen und der französische Charme lassen einen in die Zeit zurückreisen. Samuel le Bihan und Mark Dacascos ergänzen sich perfekt als ungleiches aber sich stets ergänzendes Team. Der eine logisch und zurückhaltend, der andere mystisch und stets kampfbereit. Vincent Cassel besticht mal wieder als zwielichter Psychopath und das sehr überzeugend. Neben dem Hauptthema die Bestie zu stellen, fließen zur Vervollständigung parallel mehrere Handlungsstränge ein.
Als Zuschauer hatte ich Probleme die französischen Namen auseinanderzuhalten, aber das ist nicht weiter tragisch. Die erste Dreiviertelstunde hätte ich persönlich um mindestens die Hälfte gekürzt, da ich sie zum größten Teil überflüssig und für die Handlung nicht wirklich relevant fand. In Pakt der Wölfe vermischt Regisseur Gans mehrere Genres gekonnt miteinander. So finden wir hier alles, was das Herz begehrt: Liebe, Action, Abenteuer, Horror, Martial-Arts, Erotik und Drama. Die Genres gehen gut ineinander über, sind logisch verknüpft und nachvollziehbar. Ab und an überkam mich dieses Gefühl, diese oder jene Szene schon mal fast identisch woanders gesehen zu haben. So finden sich Elemente aus Gladiator, Der letzte Mohikaner, Matrix, Sleepy Hollow und sicher noch andere, die ich nicht so auffällig waren. Frei nach dem Motto: Besser gut geklaut als schlecht erfunden! Besonders gut gelungen fand ich das Rachedrama der letzten halben Stunde. Da wird so richtig schön gemetzelt, denn merke: Rache ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird.

Fazit: Atmosphärisch dichter Film, der Genres gekonnt vermischt. Nichts für zarte Gemüter! 8 von 10 ästhetischen Kriegsbemahlungen

 

Sandra Plich
22.02.2002

BILD Dir Deine Meinung!
Du kannst auf der abgebildeten Skala von 1-10 eine Wertung für diesen Film abgeben. Dabei steht 1 für extrem schlecht und 10 für extrem gut.
Bitte bedenke, dass 1 und 10 Extremnoten sind, die nur im äußersten Notfall vergeben werden sollten...

Schlechtester Film aller Zeiten21%
Mieserabel9%
Schwach8%
Hatte leichte Schwächen7%
Naja geht so10%
War okay10%
Gut6%
Sehr gut9%
Absolut hervorragend5%
Bester Film aller Zeiten11%

585 Stimmen
Schnitt: 4.9
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch


Leser-Kommentare:
fee (04.01.05): Vincent Cassel ist einfach nur sexy! Schwule, tuntige und auch noch zynische Rollen stehen Ihm einfach am allerbesten! Vinz, Du bist der Mann des Jahrtausends! :-):-):-)
Daisy (11.03.04): Der Film Pakt der Wölfe ist einer der Filme, die mich noch begeistern können und Mark Dacascos ist doch wirklich ein sehr attraktiver Mann mit einer Persönlichkeit, die zu bewundern ist! Es gibt doch kaum noch Filme, bei denen nicht alles so abgefaket und die nicht am Computer entstehen. Wer die Musik gehört und das Buch gelesen hat, kann mir zustimmen, das dieser Film eine Schönheit und Grausamkeit auszeichnet, die kein anderer Film wiedergeben kann.
P-man (08.10.02): Der Film ist total super er ist mit Blade2 der coolste Film der die lezten Jahre gedreht worden ist in diesem Film ist alles vorhanden was man braucht und die efekte sind auch gut
Milena (Yugoslavia) (31.03.02): I watched the movie last year in cinema,and yesterday rented a video-tape.I can only say that those people who cannot follow plot of movie,make critics on it.To see how perfect movie is you must watched it openminded.Mani was perfect...
Peacemaker (24.03.02): Hi, ich fande den Film super. Die Kampfchoreographie war richtig super. Ich fand es nur schade, dass Mark Dacascos sterben musste. Er war einer der einzigen, die richtig was draufhatten.
Beiti (13.03.02): Also, meine lieben Kino-Gänger - warum geht ihr überhaupt in das Kino, wenn ihr Euch (besonders Lars!) über Realitätsferne beschwert? Was soll denn das Kino bieten? Dokumentation? Realität? Ich denke eher, es soll uns Amüsement, Vergnügen und Entspannung bieten - vom Lebensalltag, von Arbeitssorgen, vom Unistress. Oder? Zumindest gehe ich dafür ins Kino - lasst doch dem Film die Phantasie; wäre es nicht furchtbar langweilig, wenn Rambo schon nach 3 Minuten erschossen wäre, wenn George Clooney im ganzen Film höchstens 1 Dapper-Dan-Pomade-Dose hätte kaufen können, Otto nie aufgrund eines fehlgeleiteten Amor-Pfeils Opfer der Liebe eines Hundes geworden wäre? Ich gestehe, den Film nicht gesehen zu haben, werde es aber am nächsten Wochenende nachholen! Vielleicht kann ich Eure Meinungen verstehen, vielleicht auch nicht??
Bad Boy (07.03.02): Das französische Kino-hat wie eigentlich jede andere Nation auch-Glanzleistungen und schund hervogebracht.Natürlich waren die Besucher nichts wofür es sich zu diskutieren lohnt,aber was platten,hirnlosen Klamauk angeht sind wir Deutschen ungeschlagen.Ballermann 6,Der Schuh des Manitu,Harte Jungs,Waschen,schneiden,legen,Otto usw.So schlecht da wird man krank.Ich bin leider noch nicht in den Genuss dieses Films gekommen,werden ihn mir wahrscheinlich auf DVD holen,denn aus unseren Kinos is er schon wieder raus-stattdessen wird Der Schuh des Manitu wiederaufgeführt!Vor meinem geistigen auge sehe ich wie überall Leute die vermeinlichen Pointen des Films zitieren und es läuft mir eiskalt den Rücken runter.
MRA (03.03.02): @BadBoy: Ich würde an Deiner Stelle besser den französischen Film nicht so global über den Klee loben. 'Amelie' und 'Pakt der Wölfe' mögen zwar anderes vermuten lassen, allerdings gibts da auch immernoch 'Die Zeitritter' und Louis de Funes ... :-) An manch andere aus unserer kleinen cineastischen Comunity möchte ich noch loswerden: Wenn ihr scheinbar derart starke Probleme damit habt, dass sich ein Film plötzlich als etwas anderes entpuppt, was man beim Kauf der Karte zunächst erwartet hat, so solltet ihr nicht ins Kino gehen sondern Euch lieber Eure Lieblingsfilme auf Video ausleihen.
Jürgen (01.03.02): Tja, das war schon ein interessanter Film! Zartbesaitete und Erbsenzähler sollten fernbleiben! Sicherlich sind manche Sachen etwas unlogisch, aber geniessen wir doch einfach mal einen neuen Mix! Auf gut deutsch: wir werden in fast jedem Film von den Machern "verarscht", aber egal ! Das Leben ist hart genug, geniessen wir die Illusion einer spannenden Geschichte. Ich fand das Gemetzel der letzten Stunde prima, meine Lady nicht ganz so.... Allerdings hätte man den Streifen etwas kürzer machen können, manche Szenen bei Hofe empfand ich doch sla etwas langatmig. 8 von 10 geplatzten Kürbissen
Sean Archer (28.02.02): Ich hatte mir mehr erhofft,es fing alles eigentlich recht gut an wie ein klassischer Horrorfilm eben,aber nach so ca 90 min wo es anfing von wegen Verschwörung gegen den König und so ein Mist wurde der Film nur noch scheisse.Und die Kampfscenen waren zwar gut aber pasten irgenwie nicht in den Film,aufjeden fall hätte man mehr aus der Story rausholen können.Aber am schärfsten fand ich noch die erklärung zu der Frage "Wo kommt dieses Monster her"....... aus AFRIKA ??!!?? Haaallooo was soll denn so ein scheiss?Lieber eine einigermaßen glaubhafte Antwort oder lieber ganz die Fresse halten
Insgesamt 20 Kommentare. Alle anzeigen
Name:
Email (freiwillig):
Kommentar:
Sicherheitscode:
Code Eingabe:
Fühl dich frei, hier deine eigene, persönliche Meinung zu schreiben. Allerdings behalten wir uns vor, Beiträge zu entfernen, in denen andere User oder die Kritiker beleidigt werden. Wir bevorzugen neue Rechtschreibung mit Groß/Kleinschreibung. ;-)
Für die bessere Lesbarkeit sind die HTML-Tags <b> <i> <a> und <br> erlaubt.

© Augenblick! 2001