Sleepy Hollow

Horrorkomödie, USA 1999, 105 Minuten, ab 12
Originaltitel: Sleepy Hollow; Deutschlandstart: 24.02.2000 (Constantin Film); Regie: Tim Burton; Produktion: Scott Rudin, Adam Schroeder (Mandalay Pictures / American Zoetrope); Drehbuch: Andrew Kevin Walker nach Die Legende von Sleepy Hollow von Washington Irving; Musik: Danny Elfman; Kamera: Emmanuel Lubezki; Spezialeffekte: Kevin Yagher (Modelle), Joss Williams (FX), Jim Mitchell (Visuell); Ausstattung: Rick Heinrichs; Schnitt: Chris Lebenzon; Kostüme: Colleen Atwood

mit Johnny Depp (Ichabod Crane), Christina Ricci (Katrina Van Tassel), Miranda Richardson (Lady Van Tassel), Michael Gambon (Baltus Van Tassel), Casper Van Dien (Brom Van Brunt), Jeffrey Jones (Reverend Steenwyck), Christopher Lee (Burgomaster), Richard Griffiths (Magistrat Phillipse), Ian McDiarmid (Doctor Lancaster), Michael Gough (Note Hardenbrook), Marc Pickering (Masbaths Sohn), Lisa Marie (Lady Crane), Steven Waddington (Killian), Claire Skinner (Beth Killian), Alun Armstrong (Oberwachtmeister), Mark Spalding (Jonathan Masbath), Jessica Oyelowo (Sarah), Martin Landau (Van Garrett), Christopher Walken (Der Reiter)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (Constantin Film de)
Tim Burton (Fanpage us)



Plot: Wir befinden uns im 18. Jahrhundert: Im kleinen Dörfchen Sleepy Hollow herrscht Angst und Schrecken, da immer wieder kopflose Leichen aufgefunden werden. Bald macht ein Gerücht die Runde: Ein Untoter, der kopflose Reiter, tötet jeden, der ihm in die Fänge gerät. Die Kunde um die geheimnisvollen Mordfälle gelangt bis nach New York. Der junge Constable Ichabod Crane (Johnny Depp) ist davon überzeugt, dass es für all dies eine wissenschaftliche Erklärung geben muss. Da er seinen Vorgesetzten mit seinen absonderlichen neumodischen Untersuchungsmethoden eh etwas auf den Geist geht, schicken ihn diese zur Untersuchungen nach Sleepy Hollow.
Mit wissenschaftlich Deduktiven Methoden und selbstgebastelten Apparaten macht er sich an die Arbeit, nur um bald festzustellen, dass es eventuell doch einen Geist geben könnte, und dieser ist bereit, jeden Kopf zu nehmen, um seinen eigenen wiederzufinden.

Kritik: Wie lange haben wir darauf gewartet? Regiegenie Tim Burton hat sich mit seinem neuen Film lange Zeit gelassen. Nach dem finanziellen, aber nicht künstlerischen, Debakel Mars Attacks! und dem langen Bemühen um einen neuen Superman-Film dauerte es fast drei Jahre, bis er seinen Fans wieder etwas neues bieten konnte. Lange stand zu befürchten, dass der kommerzielle Misserfolg seiner letzten Filme, die bei den Fans längst zu Kult-Klassikern geworden sind (Mars Attacks!, Ed Wood, The Nightmare Before Christmas), zu einer Kommerzialisierung von Burtons unverwechselbaren Stil führt, doch Sleepy Hollow kann all diese Befürchtungen zerstreuen.

Der neue Film ist tatsächlich ein typischer Burton geworden, und wird vermutlich, wie alle seine Filme, die Welt in zwei Lager spalten.
Sleepy-Hollow ist aber keine Genre-Demontage wie so oft bei Burton, sondern eher eine Hommage an all die schön-schrecklichen Filme der Hammer-Studios der 50er und 60er Jahre. So kommt auch Altmeister Christopher Lee zu einem kurzen Auftritt mit großem, kopflosen Abgang. Burton ist dabei kein Klischee zu schade: Dort wo andere Filme durch 5 unreflektierte Genremuster schon nerven, legt er noch 100 drauf. - Und das so meisterhaft, dass es zu einem Fest wird.
Schon das Set-Design spricht für sich und ist IMO einer der heißesten Anwärter auf den Ausstattungs-Oscar: Fast alle Szenen wirken fahl und kränklich, die Farben wie ausgewaschen über allem hängt ein Grauschleier aus Nebelschwaden. Gothic Horror in Reinform, jedes Bild ist ein Gemälde.
Die Charaktere sind Burton-typisch alle "leicht" gestört und fantastisch besetzt: Die schon einschlägig bekannten Stars Johnny Depp und Christina Ricci als Mischung zwischen Vamp und Engel werden von einer ausgewählten Schar Theaterschauspieler flankiert.
Für den phänomenalen Gesamteindruck des Filmes ist aber wie (fast) immer die Musik von Danny Elfman mitentscheidend: Wunderbare, immer leicht ins kitschige abgleitende Melodien geben der überladenen Bilderpracht erst den letzten Schliff. Ohne seinen Hauskomponisten wären Burton-Filme fast undenkbar.

Fazit: Tim Burton ist noch immer auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft. Mit diesem Meisterwerk des Gothic-Horror setzt er einen neuen Meilenstein für sein biographisches Projekt. 9 von 10 rollende Köpfe

Olaf Scheel
24.02.2000

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288 Stimmen
Schnitt: 4.7
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch


Leser-Kommentare:
Mystery (07.07.07): Dieser Klassiker hat einen gewissen Hammer-Horror-Charme. Top-Stars , tolle Musik
Cengizhan (29.06.07): böser Horror-Märchen mit tollen Stars . Eine Mischung aus Horror , Fantasy , Thriller , Mystery , Romanze , Historienfilm , Hexenfilm
Crina (21.03.06): Kann mir ma jemand sagen, wie lange Tim Burton genau für den Dreh von Sleepy Hollow gebraucht hat? Danke schön schonmal =)
Cora (25.06.04): einfach klasse. abgesehen davon, dass ich mich nicht annähernd so sehr erschrocken und gefürchtet habe ,wie erwartet!!! Aber Johnny Deep als etwas ängstlicher doktor ist schon ziemlich gut und auch etwas niedlich! Männer gebt es zu. Ihr hättet euch alle in die Hosen gemacht!!!!!
Mereti (29.05.03): Einmalig! Manche Burton-Filme sind nunmal für manch einen zu skurril! Dieser Film gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen und das, was eigentlich in Wirklich total furchtbar wäre, ist perfekt durch Bizarrheit kaschiert! Wieder mal ein toller Treffer! Halt nichts für Leute, die mehr auf Realistik stehen.
Olaf (31.08.01): Auf der FSK herumzuhacken ist ja in gewissen Kreisen immer angesagt. Ich kann meist diese Kritik nicht teilen, vor allem deswegen nicht, weil die Noergeler sich i.d.R. nicht die Muehe machen, sich mit den Kriterien, nach denen die FSK vorgeht, auseinanderzusetzen. FSK 12 finde ich in diesem Fall aber auch etwas zu niedrig, obwohl der Film durch seine märchenhafte Stimme sicher ausreichend Abstand von der Realität besitzt. Bei Fight Club ist das nicht der Fall und deswegen FSK 18. (... "Eine Zensur findet nicht statt." ...)
MrTurtle (17.08.01): FSK 12?(und "Fight Club" ab 18, echte deppen die von der Zensur!) War okay der Film, nur hätten se nich dauernd zeigen müssen, wie den leuten die Rübe abgesäbelt wird! Doch die Ausstattung war echt gut, und die Atmosphäre rettet den Film, von daher immerhin noch 5 von 10 glatt abgeschlagene Köpfe meinerseits!
Octopus: Der beste Film, den es je gab. besonders J.D. ist wundervoll in einer Rolle, die vielleicht nicht ganz zu ihm passt, aber einfach herrlich ist.
Christian: Das einzige, was an diesem Film als positiv zu bewerten ist, wäre, daß der Hesse nicht auch noch geredet hat!
Yvonne: Der Film ist echt sehenswert. Super Ausstattung. An manchen Stellen wirklich zum totlachen! Auch ich finde das der Film erst ab 16 seien sollte. Für eine Freigabe ab 12 wirklich etwas heftig!
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