Rush Hour 3
Actionkomödie, USA 2007, 91 Minuten, ab 12
Originaltitel: Rush Hour 3; Deutschlandstart: 16.08.2007 (Warner Bros.); Regie: Brett Ratner; Produktion: Roger Birnbaum, Andrew Z. Davis u.a.; Drehbuch: Jeff Nathanson, Ross LaManna; Musik: Lalo Schifrin; Kamera: J. Michael Muro; Schnitt: Mark Helfrich, Billy Weber, Don Zimmerman

mit Chris Tucker (James Carter), Jackie Chan (Lee), Max von Sydow (Varden Reynard), Hiroyuki Sanada (Kenji), Yvan Attal (George), Youki Kudoh (Dragon Lady), Noémie Lenoir (Genevieve), Zhang Jingchu (Soo Yung), Tzi Ma (Botschafter Han), Henry O (Master Yu), Roman Polanski (Detective Revi) u.a.

Filmplakat
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Offizielle Website (Warner Bros. )
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Lee, ich lebe! Mein ganzes Leben ist grad an mir vorbei gezogen. In drei Jahren bin ich mit einer Chinesin verheiratet. Wir haben drei Kinder, die sehen aus wie du, nur ein bisschen dunkler! - Carter zu Lee, nach einer wilden Verfolgungsjagd durch die Straßen von Paris.

Plot: Detective James Carter (Chris Tucker) wurde nach seinen vergangenen Eskapaden zum Streifenpolizisten degradiert und regelt fortan den Verkehr. Chief Inspector Lee (Jackie Chan) arbeitet als persönlicher Leibwächter des chinesischen Botschafters, der vor dem Internationalen Strafgerichtshof eine Rede mit besonders prekärem Inhalt halten will: Er steht kurz davor die geheime Organisation der Triaden zu enttarnen. Dann aber kommt es zu einem Attentat auf den Botschafter, bei dem dieser schwer verletzt wird. Lee und Carter machen sich daran, herauszufinden, wer hinter dem Anschlag steckt. Die Spur führt sie nach Paris, wo die zwei Supercops nicht überall mit offenen Armen empfangen werden.

Kritik: Rush Hour 3 spult wie in den beiden Vorläufern den Zusammenprall verschiedener Kulturen in Kombination mit rasanter Action herunter. Macht das Ganze noch genau so viel Spaß wie in Teil 1 und dem schwächeren zweiten Teil? Nun ja, der Film ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Zunächst fällt die extrem dämliche Handlung auf. Ich hatte nach kurzer Zeit schon vergessen, warum die zwei eigentlich jetzt in Frankreich sind. Ach ja… Da kam ja vorher mal ein Französisch sprechender Chinese im Film vor…
Eigentlich ist es doch immer das Gleiche: Lee ist auf irgendeine Weise persönlich mit der Geschichte konfrontiert und muss Vergangenheitsbewältigung leisten. Carter fungiert als nie stillstehendes Plappermaul, dessen Scherze aber auch schon mal besser waren. Dann gibt es in der Mitte den Part, in dem sich die beiden trennen, dazu wird ein schnulziges Liebeslied gespielt und anschließend versöhnen sie sich wieder, um zu bemerken, wie sehr sie einander doch brauchen. Es gibt dabei sicher den einen oder anderen Lacher, aber so richtig witzig ist der Film insgesamt nicht.

Eine Reihe Szenen sind auch einfach viel zu vorhersehbar: Carter gibt sich als Kostümdesigner aus, um zusehen zu können, wie sich die hübschen Tänzerinnen vor ihm entblättern; die Rettung des Showgirls Genevieve vor einem wild um sich schießenden Killerkommando und die Reaktion des Publikums; oder gleich zu Beginn die Szene in der Carter den Verkehr regelt.
Nun kann man bei so einem Streifen auch mal gut auf die Handlung verzichten. Aber wie sieht es denn mit der Action aus?
Die Schießerei im Krankenhaus, relativ zu Beginn des Films, erinnert an John Woos Hardboiled. Das hat Brett Ratner gut inszeniert, obgleich seine Version nicht mit dem Original mithalten kann. Soll sie ja aber auch nicht: Es ist eine Szene mit Augenzwinkern. Jackie Chan macht in den Kampfszenen immer noch eine gute Figur. Aber es ist nicht alles so spektakulär anzusehen, wie in seinen früheren Filmen. Ob das jetzt an seinem fortgeschrittenen Alter oder daran liegt, dass man in Hollywood ohnehin vorsichtiger mit seinen Hauptdarstellern umgeht als in Honkong-Produktionen, ist Spekulation. Der Schwertkampf als Showdown ist gelungen. Aber auch hier vermisst man ein wenig die Schnelligkeit älterer Jackie Chan Kämpfe.
Rush Hour 3 wird mit einem Budget von 140 Millionen US Dollar beziffert. Ehrlich gesagt frage ich mich, wohin das ganze Geld gewandert ist. Da gibt es andere Filme (Stirb Langsam 4.0 oder Harry Potter), die eine ganze Menge weniger oder kaum mehr gekostet haben, denen man das finanzielle Potential aber auch ansieht.
Und was bleibt am Ende? Rush Hour 3 ist ein durchaus unterhaltsamer Nachfolger der ersten beiden Teile geworden und wer die beiden Vorläufer mochte, der wird auch am zweiten Sequel Gefallen finden. Dafür sorgen allein die vielen Anspielungen auf vergangene Abenteuer und das Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller.
Wer allerdings schon mit dem Original nicht warm wurde, der sollte sich den Kinobesuch hier diesmal sparen, denn besser wird’s nicht.

Fazit: Rush Hour 3 ist unterhaltsam und bietet nette Action, vor allen Dingen für Fans der Serie. Wer aber überragende Action und Witz sucht, sollte sich lieber noch einmal Stirb Langsam 4.0 und Die Simpsons – Der Film anschauen. Deshalb gibt es 6 von 10 tätowierte Frauenköpfe!

Jens Schlüter
19.08.2007

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Gut8%
Sehr gut8%
Absolut hervorragend10%
Bester Film aller Zeiten8%

592 Stimmen
Schnitt: 5
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Leser-Kommentare:
Christian (08.09.07): Da haben wir doch einen Top Favoriten für die goldene Himbeere 2007. Schlechtester Film, schlechtestes Kino-Duo, schlechtestes Drehbuch, schlechtester Hauptdarsteller, usw. Es ist schwer vorstellbar, dass noch größerer Mist dieses Jahr die Kinosäle unnötig belegt - da sollten einige Nominierungen möglich sein. Christ Tucker ist derart Talentfrei, dass es eigentlich noch nicht einmal für eine Daily Soap reicht. Eddie Murphy in der Billigvariante, wobei sich der Vergleich einem eigentlich schon verbietet. Ich kann ja noch halbwegs nachvollziehen, wenn man eine Ader für diesen aufgesetzten und bis ins groteske überzogenen Humor hat, dass man sich irgendwie unterhalten fühlt. Aber wie kann die Note 10 in der Wertung unter dem Strich dabei zusammenkommen? Den Kommentar würde ich gerne einmal lesen!
Danilo (23.08.07): Ich bin mit recht großen Erwartungen zu "Rush Hour 3" gegangen, da mir die beiden ersten Teile ganz gut gefallen haben. Alles in allem wurde ich aber in allen Belangen enttäuscht. "Rush Hour 3" bietet nichts neues. Alles hat man schon mal in den Vorgängern gesehen. Jackie Chans Actioneinlagen sind zwar immer wieder sehenswert, aber inzwischen bereits so zur Routine geworden, dass man sich nur noch langweilen kann. Die Story an sich ist alles andere als ausgereift. Es hat mehr den Eindruck als wurde sich da schnell etwas zusammengereimt um die Zeit zwischen den Action-Sequenzen zu füllen. Das nervlichste ist aber Chris Tucker, dessen völlig nervendes Dauergeschwafel nicht mal annähernd witzig ist, sondern so monoton und schauderhaft dämlich, dass man einfach nur noch schreiend wegrennen möchte. Es gibt sicher den ein oder anderen witzigen Moment und das furiose Finale auf dem Eifelturm entschädigt ein wenig für den furchtbaren Mist der zuvor dargeboten wurde. Im Gesamtbild bleibt "Ruch Hour 3" (für mich) jedoch ein völlig überflüssiger Film, der zu keiner Zeit an seine Vorgänger herankommt und eigentlich nur eines kann: Nerven!
lrnz (23.08.07): Zum Budget: Ich könnte mir vorstellen, dass die Drehorte nicht gerade billig waren.
Eric Draven (21.08.07): Ich stimme im Prinzip der Wertung von Jens zu. Das 140 Mio $ Budget sucht man wirklich vergebens.
Fans der ersten Teile wird auch dieser Teil gefallen. Dennoch überzeugt der Film nicht ganz.
Die Sprüche von Chris Tucker waren schon mal besser und man hat auch schon bessere "Jackie-Chan-Action" gesehen.
Für nen guten DVD Abend reicht's allemal. Auf der großen Leinwand eigentlich nur was für "Liebhaber"...
6 von 10 Tanzeinlagen

Picard (20.08.07): Also mir hat der Film ehrlich gesagt super gefallen. Die besten Szenen waren meiner Meinung nach die Verfolgungsjagd mit dem Taxi und das Verhör mit der Nonne als Dolmetscherin :). Ebenfalls sehr lustig der Aufenthalt im Dojo mit dem größten Mann der Welt. Das Ende ist etwas vorgezogen (also 1 Punkt Abzug). 8 von 10 ungeladenen Pistolen.
[redaktion] (19.08.07): Glatt vergessen - oder verdrängt: Der Film hat das Prädikat "Wertvoll". Dazu fällt mir sonst nichts ein. :-(
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