Die Hollywood-Verschwörung
Drama/Thriller, USA 2006, 126 Minuten, ab 12
Originaltitel: Hollywoodland; Deutschlandstart: 15.02.2007 (Buena Vista); Regie: Allen Coulter; Produktion: Paul Bernbaum, J. Miles Dale u.a.; Drehbuch: Paul Bernbaum; Musik: Marcelo Zarvos; Kamera: Jonathan Freeman; Schnitt: Michael Berenbaum

mit Adrien Brody (Louis Simo), Diane Lane (Toni Mannix), Ben Affleck (George Reeves), Bob Hoskins (Eddie Mannix), Lois Smith (Helen Bessolo), Robin Tunney (Leonore Lemmon), Larry Cedar (Chester), Jeffrey DeMunn (Art Weissman), Brad William Henke (Russ Taylor), Dash Mihok (Sergeant Jack Paterson), Molly Parker (Laurie Simo), Caroline Dhavernas (Kit Holliday), Kathleen Robertson (Carol Van Ronkel), Joe Spano (Howard Strickling), Gareth Williams (Del) u.a.

Filmplakat
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Offizielle Website (Buena Vista )
Trailer (Buena Vista )
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Schön, es gibt vielleicht bessere Rollen auf der Welt... - Ja, da bin ich mir sogar sicher. - Aber du hast dafür eine äußerst liebenswerte, sehr attraktive Figur, ja, einen Helden geschaffen. - Ah, ja. Hab ich das? - Hmhm, zum Vögeln wie geschaffen. - Naja, eins ist zumindest schonmal sicher: Wer halbwegs denken kann, kuckt sich das sowieso nicht an. - George über den Verkauf seiner Superman-Serie.

Plot: Louis Simo (Adrien Brody) ist ein kleiner unbedeutender Detektiv in Los Angeles der 50er Jahre. Eines Tages wird er von seinem Chef beauftragt einen Fall zu übernehmen. Simo, total abgebrannt und mit einer kaputten Ehe, nimmt den Auftrag an. Die Mutter des verstorbenen Superman-Darstellers George Reeves (Ben Affleck) will, dass Simo dessen Tod recherchiert. Sie glaubt nicht, dass ihr Sohn – wie in den Medien berichtet wird – Selbstmord begangen hat. Sie glaubt, ihr Sohn wurde ermordet. Je mehr Simo in Reeves Leben und Vergangenheit herumwühlt, desto tiefer gleitet er in die die schmutzige Welt des Hollywood-Babylon hinein.

Kritik: Die Hollywood-Verschwörung – so der 'geistreiche' deutsche Titel von Hollywoodland ist ein langsamer, behutsamer Film, der hauptsächlich von der Atmosphäre und den Darstellern profitiert. Aufgebaut wie L.A. Confidential erreicht er zwar nie dessen Klasse, kommt ihm aber zumindest sehr nahe, was vor allem Ben Affleck zu verdanken ist, der den Superman-Darsteller George Reeves spielt. Mit gut 15 Kilo mehr auf den Rippen spielt er den desillusionierten Reeves mit Bravour. Die Tragik seiner Figur ist in seinen Augen abzulesen und in seinem Gesichtsausdruck, ganz ohne viele Worte.

Seine Figur ist der Ausgleich zu Simo, gespielt von Adrien Brody, der gewohnt souverän und mit sympathischem Charme agiert. Obwohl die beiden sich nie treffen, da Simo ja erst nach Reeves Tod auftritt, haben sie doch eine Verbindung zueinander - und das macht den Film interessant.
Regisseur Allen Coulter erzählt wechselseitig die Geschichten von Simo und Reeves, so dass Rückblenden sich mit den aktuellen Ereignissen kreuzen. Denn auch Simo ist auf seine Weise desillusioniert und kommt in seinem eigenen Leben nicht voran. Er ertränkt seinen Kummer in Jack Daniels.
Vielleicht hat Reeves tatsächlich mit der Kugel geliebäugelt oder hat ihn jemand aus dem Weg geräumt? Seine Verlobte? Seine Geliebte? Oder gar deren Mann, ein hohes Tier bei MGM? All diesen Fragen geht Simo nach und trifft auf Hass, Verrat und Korruption - und mitten drin George Reeves. Ein netter, bescheidener, zuweilen recht naiver Mann, der nichts anderes sein wollte als ein guter Schauspieler, dabei aber leider immer wieder an die falschen Frauen gerät. Und genau diese Frauen sind auch sein Untergang.
Der Film ist nur dann interessant, wenn man sich für das Phänomen Hollywood interessiert und den dahinter verborgenen schmutzigen Machenschaften, der Produzenten, Regisseuren, Darstellern etc… Der Film ist nicht spannend im herkömmlichen Sinne. Es ist eher interessant dem Verlauf der Geschichte zu folgen und dem Spiel der Darsteller. Bei Die Hollywood-Verschwörung zählt nicht das Ende des Films, hier ist der Weg das Ziel.

Fazit: Die Hollywood-Verschwörung ist ein langsamer Film, der aber trotzdem unterhält, sofern man sich für die Thematik interessiert. Wer L.A. Confidential mochte, ist auch hier gut aufgehoben. Ich gebe 8 von 10 Pin-up-Bildern an der Wand.

Sandra Plich
18.02.2007

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795 Stimmen
Schnitt: 5
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Leser-Kommentare:
Sebastian (22.02.07): Der Film an sich ist recht gut. Aber er kommt bei weitem nicht an die Klasse von L.A. Confidential heran.
*SPOILER*
Das größte Problem des Films ist für mich, dass er den Zuschauer sehr unbefriedigt aus dem Kinosaal entlässt! Gut, der Fall wurde damals nie aufgeklärt. Von daher kann man eigentlich keine verbindliche Auflösung erwarten. Aber der Drehbuchautor könnte sich dann für eine Lösungs-Variante entscheiden. Das ist zwar auch so, aber nur ansatzweise. Man fragt sich dann am Ende des Films wofür der ganze Aufwand der verschiedenen Möglichkeiten, aufgeworfenen Fragen und groß aufgebauschten Theorien überhaupt gemacht wurde, wenn es dem Film letztlich nicht wirklich was bringt und das meiste in der Luft verpufft.
*SPOILER ENDE*
Zweiter großer Kritikpunkt ist für mich, im Gegensatz zu Sandras Meinung, dass sich nie eine wirklich tolle Atmosphäre einstellt. Irgendwie fehlte mir da das gewisse Etwas.
Wirklich toll hingegen sind Adrien Brody und Ben Affleck. Sie schaffen es dann auch, dass der Film, trotz einiger Längen, sehenswert ist. Auch die Ausstattung ist sehr gelungen.
Letztlich ist mir der Film aber nur 6 von 10 Superman-Strampelanzügen wert!

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