Die Legende des Zorro
Komödie/Abenteuer, USA 2005, 131 Minuten, ab 12
Originaltitel: The Legend of Zorro; Deutschlandstart: 27.10.2005 (Sony Pictures); Regie: Martin Campbell; Produktion: Laurie MacDonald, Steven Spielberg; Drehbuch: Roberto Orci, Alex Kurtzman u.a.; Musik: James Horner; Kamera: Phil Meheux; Schnitt: Stuart Baird

mit Alberto Reyes (Bruder Ignacio), Julio Oscar Mechoso (Frey Felipe), Gustavo Sanchez-Parra (Cortez), Adrian Alonso (Joaquin), Nick Chinlund (Jacob McGivens), Giovanna Zacarías (Blanca), Carlos Cobos (Tabulador), Antonio Banderas (Zorro/Alejandro de la Vega), Michael Emerson (Harrigan), Shuler Hensley (Pike), Pedro Armendáriz Jr. (Gouverneur Riley), Mary Crosby (Ehefrau des Gouverneurs), Catherine Zeta-Jones (Elena), Mauricio Bonet (Don Verdugo), Fernando Becerril (Don Diaz) u.a.

Filmplakat
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Trailer (Sony Pictures )
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Sie wollen ganz Amerika vernichten! - Mit Seife? - Zorro und Bruder Ignacio diskutieren die Pläne des Bösewichts.

Plot: Don Alejandro de la Vega (Antonio Banderas) führt auch nach zehn Jahren Ehe mit seiner schönen Elena (Catherine Zeta-Jones) und als Vater seines Sohnes Joaquin (Adrian Alonso) ein Doppelleben als Zorro. Sehr zum Ärger seiner Frau, die nicht mehr bangend zu Hause sitzen will, ob ihr Ehemann denn diesesmal auch lebend sein zu Hause erreicht. Doch Alejandro lässt sich nicht reinreden. Er hat schließlich den Auftrag das Volk zu schützen.
Kurzerhand reicht Elena die Scheidung ein, was den kühnen Zorro richtig aus der Bahn wirft. Als dieser auch noch erfahren muss, wie der Adlige Franzose Armand (Rufus Sewell) seiner Elena den Hof macht, ist es mit seiner Selbstbeherrschung vorbei. Aber Armand ist nicht nur französischer Weinliebhaber, und auch Elena treibt ein doppeltes Spiel von dem Zorro nicht das Geringste ahnt...

Kritik: Martin Campbell (Die Maske des Zorro, Jenseits aller Grenzen) hat auch für den zweiten Zorro-Teil wieder die Regie-Klinge geschwungen. Und dieses mal merkt man ihm deutlich an, dass er schon einmal einen Bond (Goldeneye) in Szene gesetzt hat. Denn nichts anderes ist Die Legende des Zorro als die spanische Version eines Bond-Streifens. Mit einem sexy, charismatischen Antonio Banderas (Die Maske des Zorro, Two Much), der hier nicht nur seinen Degen schwingen darf sondern auch seinen Body - und zwar peitscheschwingender Weise über Züge, Abgründe und übers Tanzparkett.
Der zweite Teil kommt sofort zur Sache, muss ja auch nichts mehr erklärt werden, haben wir ja alles schon in Teil 1 gesehen. Die Legende des Zorro vermischt so ziemlich jeden guten Abenteuer/Actionfilm zu einem großen Ganzen. Mr. Steven Spielberg himself ist hier Produzent und so wirkt Zorro manchmal wie der heiß erwartete Teil 4 von Indiana Jones. Es finden sich auch reichlich Mr. und Mrs. Smith-Anleihen, wenn die beiden Herrschaften sich mal wieder so richtig schön streiten.
Und augenzwinkernd ist Zorro allemal, wenn der Don sich auf einer noblen Partygeselschaft völlig besoffen so richtig schön daneben benimmt, dass einem das Herz aufgeht. Überhaupt blüht
Antonio Banderas an den Stellen des Films so richtig auf, wenn es um Slapstick-Einlagen geht. Und derer gibt es in Die Legende des Zorro reichlich. Wenn er angetrunken über die Tanzfläche torkelt und sich wie ein Depp benimmt. Oder völlig besoffen auf seinem Hengst Tornado sitzt und sich selbst bemitleidet. Oder einfach nur wieder einmal seine Selbstbeherrschung verliert und vor sich hinfluchend in das nächste Fettnäpfchen tritt. Mr. Banderas dabei zuzuschauen ist herrlich. Man merkt einfach, dass er Spaß dabei hatte, so hat denn auch der Zuschauer Spaß, ihm dabei zuzusehen.

Und dennoch ist gerade diese Witzigkeit zum größten Teil das Verhängnis des Films. Campbell wollte alles in seinen Film einbringen was da war. Es gibt reichlich Komik, reichlich Stunts (die sich am äußersten Ende der „Bond´schen“ Realität abspielen), haufenweise Explosionen und einen Bösewicht, wie es ihn in einem Bond-Film nicht besser hätte geben können. Rufus Sewell (Ritter aus Leidenschaft, Dark City) spielt den schleimigen Franzosen Armand mit einer solchen Hingabe zwischen Dr. No und Goldfinger, dass ich teilweise ernsthaft erwartet habe, dass ein Astin Martin vorfährt, Banderas im Smoking aussteigt und sagt: „Mein Name ist Bond, James Bond“ (natürlich mit einem sexy spanischen Akzent ;-)).
Nur befinden wir uns bedauerlicherweise nicht in einem Bond-Film, sondern im zweiten Teil von Zorro. Hier fehlt die Atmosphäre aus Teil 1, wo die witzigen Sequenzen ein kleiner Teil des großen Ganzen waren und nicht umgekehrt. In Teil 2 dient der Film dazu Slapstick-Einlagen an jeder Ecke und Kante vorzuführen. Zum Beispiel rauchende und saufende Pferde, die mit überkreuzten Beinen an einer Mauer gelehnt stehen (bin ich hier in einem Lee-Marvin-Film oder was?). Auch die Stunts sind teilweise derart übertrieben, dass einem die Hutkrempe hochgeht.
Was Catherine Zeta-Jones (Chicago, Traffic) angeht: Sie ist, was sie ist – eine sehr schöne Frau mit einer sehr kühlen sexy Ausstrahlung und dennoch funktioniert es. Neben dem temperamentvollen Antonio scheint Catherines Eis zu schmelzen. Die beiden geben ein wunderschönes Paar ab, die Chemie stimmt und das tut dem Film gut.
Klein Joaquin gespielt von Adrian Alonso ist nicht so nervig gewesen wie ich es befürchtet hatte. Der Kleine ist ein Pfeffermann und die Einlagen sind für Kinder durchaus gelungen, aber ich frage trotzdem: Will ich derartiges in einem Zorro-Film sehen? Ein definitives NEIN ist die Antwort. Die Legende des Zorro ist in keinster Weise auch nur annähernd wie Die Maske des Zorro, und ich denke, es wird viele enttäuschte Kinobesucher geben. Meiner Meinung nach ist dieser zweite Teil überflüssig, wenn auch sehr unterhaltsam. Antonio Banderas ist es zu verdanken, dass Teil 2 kein Fiasko geworden ist sondern durchaus sehenswerte Popkorn-Unterhaltung für Zwischendurch. Fakt ist, dass Antonio Banderas mit 100% Sicherheit einen besseren Bond abgeben würde, als ein gewisser (blonder! und ausstrahlungsarmer) Mr. Craig.

Fazit: Überflüssiger zweiter Teil eines sehr guten ersten Teils. Teurer, größer, witziger, explosiver - aber trotzdem ohne Seele. Dank eines hervorragenden Hauptdarstellers dennoch sehenswertes Popkorn-Kino. 6 von 10 explosiven Seifenstücken.

Sandra Plich
31.10.2005

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210 Stimmen
Schnitt: 5.1
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Leser-Kommentare:
sarah (19.01.06): könnt ihr mir sagen, wo ich eventuell den trailer herkiegen könnte?
christoph larcher (02.01.06): es ist der beste film den ich gesehen habe .er ist lustig,spannend.die besten rollen haben Antonio B.und Catherina Zeta J.
Ivonne (02.11.05): Ich ging etwas skeptisch ins Kino, nachdem ich die Kritiken gelesen hatte. Aber : Ich fand diesen Film ganz gut gelungen. Er hat Spannung , Humor und bietet auch noch was fürs Auge. 7 von 10 lebensrettenden Kreuzen.
erik (01.11.05): Nicht nur ein überflüssiger Film, sondern ein großes Ärgernis. Zwei Stunden die mir niemand wieder gibt.
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