Haus über Kopf - Betreten auf eigene Gefahr
Komödie, USA 2003, 105 Minuten, ab 6
Originaltitel: Bringing Down the House; Deutschlandstart: 17.07.2003 (Buena Vista International); Regie: Adam Shankman; Produktion: David Hoberman; Drehbuch: Jason Filardi; Musik: Lalo Schifrin; Kamera: Julio Macat; Schnitt: Jerry Greenberg; Kostüme: Pam Withers

mit Steve Martin (Peter Sanderson), Queen Latifah (Charlene), Eugene Levy (Howie), Joan Plowright (Mrs. Arness), Missy Pyle (Ashley), Kimberly J. Brown (Sarah Sanderson), Jean Smart (Kate), Angus T. Jones (Georgey Sanderson), Betty White (Mrs. Kline)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (Buena Vista de)
Trailer (kino.de)

Es ist nichts zu essen da. - Wollen Sie auf irgendwas hinaus? - Ich hab Hunger. Sie auch? - Wollen Sie mich ausführen? - Nein, will ich nicht... Doch, will ich! - Peter und Charlene

Plot: Über das Internet lernt der geschiedene und einsame Steuerberater Peter Sanderson (Steve Martin) die bezaubernde Charlene Morton (Queen Chicago Latifah) kennen. Was er nicht weiß: Charlene ist aus dem Gefängnis ausgebrochen und nur deshalb an dem Date interessiert, da sie hofft, dass Peter ihr dabei hilft, ihren Fall neu aufzurollen. Der ist aber natürlich überhaupt nicht begeistert von der Situation, hatte er sich erstens auf einen romantischen Abend mit einer (schlanken) Schönheit eingestellt und zweitens ganz andere Sorgen im Kopf als einer angeblich Unschuldigen aus der Patsche zu helfen: Schließlich muss er für seine Kanzelei die milliardenschwere Mrs. Arness (Joan Plowright), Herrscherin über ein Kaffeeimperium, unter Vertrag nehmen. Und dabei machen ihm nicht nur junge aufstrebende Kollegen, sondern besonders die sehr eigenwilligen Zicken der alten Dame zu schaffen. Und nicht zu vergessen ist da noch sein ihm aus den Händen gleitendes Privatleben... Mit anderen Worten: Charlene, ihre Welt und ihr Problem passen Peter so "richtig überhaupt nicht" in den Kram und er versucht sofort alles, um sie möglichst schnell wieder los zu werden.
Aber Charlene lässt nicht so einfach locker und beginnt, Peters Leben mächtig auf dem Kopf zu stellen.

Kritik: Ein Buddymovie, wie es "im Buche" steht: Die beiden Protagonisten könnten unterschiedlicher kaum sein, können sich vom ersten Moment an (gegenseitig oder einseitig) nicht ausstehen, sind aber dennoch durch irgendeinen Umstand aufeinander angewiesen. Erst das Ende schweißt sie dann unwiderruflich zusammen.
Berühmte Beispiele: Sister Act und Auf die Harte Tour (mit Michael J. Fox als verwöhntem Hollywoodstar, der unbedingt mit einem knallharten Cop (James Woods) auf Tour gehen will, um sich auf seine nächste Rolle vorzubereiten). Ein echter Überflieger des Genres war dabei Lethal Weapon, der das Konzept änderte und die Protagonisten von Anfang an gut miteinander auskommen ließ. Was dann ja auch von kassenträchtigem Erfolg gekrönt wurde und zu 3 erfolgreichen Fortsetzungen führte.

Haus über Kopf dagegen erhebt keinerlei Ansprüche auf Innovativität. Es ist sogar deutlich zu merken, dass Steve Martin, dessen Komiker-Stern in Hollywood in den letzten Jahren stark am Sinken war, hier zu beweisen versucht, dass er noch (lange) nicht ausgedient hat und noch gute (witzige) Filme machen kann. Ob IHM das gelungen ist, darüber lässt sich streiten.
Der Film hat im Großen und Ganzen eine deutliche Stärke und Schwäche: Über die volle Länge schwank er hin und her zwischen leidlichem und teils vorhersehbarem Humor, bei dem man sich gequälten Lächelns fragt, was der Quatsch auf der Leinwand eigentlich soll und echten Brüllern, bei denen man sich wegschmeißen könnte vor Lachen. Und die sind so zahlreich, dass sie den nicht ganz so gelungenen Rest wieder wettmachen. Wobei es hauptsächlich Queen Latifah ist, die hier für die gelungenen Lacher sorgt. Aber auch Martin hält sich ganz gut. Ein echter Volltreffer ist Eugene American Pie Levy, der wohl die amüsanteste Rolle von allen hat und bei jedem seiner Auftritte das Zwerchfell strapaziert. Vielleicht ist es gerade sein Vorteil, dass er nicht als eigenständiger Darsteller bekannt wurde, sondern man immer das Gefühl hat, "Jim's Dad" in einer Gastrolle zu sehen!?
Was ein wenig nervt, ist zum einen Missi Pyle alias Ashley, die Peters sich herumtreibende Schwägerin spielt ("Hey Ashley, mit wem treibst du's denn hier?"). Die Prügelszene auf der Toilette zum Beispiel hätte man getrost streichen können! Zum anderen die Tatsache, dass alle fast alle mittelständischen Weißen in diesem Film auf dem geistigen Entwicklungsstand sind, dass Schwarze nur Verbrecher (Gangsta), bedürftige, minderwertige Slumbewohner oder höchstens Bedienungen sein können...
Alles in Allem ist Haus über Kopf aber eine gelungene Komödie, die jedoch auch ein wenig unter die Gürtellinie geht, wenn auch nur in Maßen. Die Farrellys (Verrückt nach Mary, Schwer verliebt) sind da um einiges schlimmer, Wie werde ich ihn los - In 10 Tagen harmloser!

Fazit: Wer mal wieder richtig was zu Lachen haben will, ist hier richtig aufgehoben. Bei weitem nicht so platt wie Kevin und nicht so fäkaldurchtränkt wie bei den Farrellys. Am Ende aber ganz nach dem Cruise-Controle-Prinzip: Verstand abschalten, Popkorn kaufen, 'reingehen! 8 von 10 hintergründigen Fotos

NIkolas Mimkes
05.07.2003

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1471 Stimmen
Schnitt: 5.1
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Leser-Kommentare:
hanse (14.08.03): Einer der miesesten Filme überhaupt, der alte Culture-Clash-Gags aufwärmt und seinen dümmlichen Klischees keinen Lacher abgewinnen kann. Widerlich!
Sebastian (13.07.03): Ich kann Nikolas in seiner Bewertung eigentlich fast gänzlich zustimmen! Viele Gags sind absolute Knaller! Dafür sind leider auch eine ganze Reihe Gags einfach nur platt und verpuffen ohne Wirkung! Bei zwei Dingen bin ich aber anderer Meinung als Nikolas: 1.) finde ich, dass die Prügelszene auf der Toilette eine der besten Szenen ist! und 2.) finde ich, dass die Rolle von Eugene "Jims Dad" Levy im Prinzip äußerst lustig ist, auf Dauer aber auch etwas nervig, da der Gag zwischen Charlene und Howie arg ausgereizt wird.
Von mir gibt es insgesamt 7 von 10 hässlichen Hunden

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