O Brother, Where Art Thou?

Road-Movie/Komödie, USA 2000, 107 Minuten, ab 12
Originaltitel: O Brother, Where Art Thou?; Deutschlandstart: 19.10.2000 (UIP); Regie: Joel Coen; Produktion: Ethan Coen; Drehbuch: Joel Coen, Ethan Coen; Musik: T Bone Burnett; Kamera: Roger Deakins; Ausstattung: Dennis Gassner; Schnitt: Roderick Jaynes, Tricia Cooke; Kostüme: Mary Zophres

mit George Clooney (Everett Ulysses McGill), John Turturro (Pete), Tim Blake Nelson (Delmar), John Goodman (Big Dan Teague), Holly Hunter (Penny), Chris Thomas King (Tommy Johnson), Charles Durning (Pappy O'Daniel), Del Pentecost (Junior O'Daniel), Michael Badalucco (George Nelson), Wayne Duvall (Homer Stokes), Daniel von Bargen (Sheriff Cooley), Frank Collison (Wash Hogwallop), Stephen Root (Mann in der Radiostation), Chris Thomas King (Tommy Johnson), J. R. Horne (Staff), Brian Reddy (Eckard), Lee Weaver

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (UIP de)


Plot: Kettensträfling Everett Ulysses (George Clooney) hat ein Problem: Er ist momentan inhaftiert, hat aber in vier Tagen einen dringenden privaten Termin.
Somit überredet er seine leicht unterbelichteten Kettengenossen Delmar (Tim Blake Nelson) und Pete (John Turturro) mit dem Hinweis auf einen Goldschatz zur Flucht.
Die anschließende Odyssee quer durch die Landschaft Mississippis wird bestimmt von der Suche nach Pomade, Mitfahrgelegenheiten, Geld und der Flucht vor einem übereifrigen Sheriff, der lieber mal einen Schuppen abfackelt, als sich bei der Suche im Stroh die Finger dreckig zu machen.
Nebenbei wird dann noch eine Hit-Single aufgenommen, ein Zyklop besiegt, ein Gangster beim Bankraub unterstützt und ein Frosch vor den Sirenen gerettet. Und bald ahnen auch die Dumpfbacken an der Seite des Pomade-Junkies Everett: Den Goldschatz gibt es nicht.

Kritik: Eigentlich ist ja jedes Road-Movie eine Odyssee, aber noch kein Road-Movie berief sich so explizit auf Homers klassisches Werk wie es O Brother, Where Art Thou tut: Da prophezeit zu Beginn ein blinder (schwarzer) Seher allerlei unglaubwürdiges Zeug. - Da betören singende Sirenen (oder auch Waschweiber) die Reisenden, um sie ordentlich über den Tisch zu ziehen. - Da richtet ein gigantischer Zyklop (John Goodman mit Augenklappe) allerlei Unheil an, um dann am Ende mit Feuer und Pfahl besiegt zu werden.

Das neue Werk der Coen-Brüder (Barton Fink, Hudsucker, Fargo, The Big Lebowski) wurde schon vor seinem Erscheinen mit allerlei Vorschuss-Lorbeeren überschüttet. Und nur so ist es den Coen-Brüdern, ähnlich wie Woody Allen oder Robert Altman, möglich, immer wieder Weltstars für 'n Appel und 'n Ei zu verpflichten. Und wie eigentlich jeder Coen wird auch O Brother, Where Art Thou dem Ruf gerecht, dass das Brüder-Gespann zu den kreativsten und einfallsreichsten Filmemachern des Kontinents gehören.
Ähnlich wie in Fargo setzen die beiden dabei einer der großen amerikanischen Landschaften ein filmisches Denkmal: Die Atmosphäre Mississippis, die noch durch die intensive Farbregie, unterstützt wird, bestimmt auch die Stimmung des Filmes.
Ansonsten handelt es sich bei diesem Film um ein klassisches Road-Movie, in dem einzelne Episoden (ähnlich wie auch in The Big Lebowski) locker zum Coen-Universum voller skurriler Gestalten zusammengesetzt werden. Dass dabei auch wieder zahlreiche Anspielungen auf Genreklassiker, andere Werke und Ereignisse aus Kunst, Literatur und Geschichte, sowie nicht zuletzt auch auf die eigenen Filme, enthalten sind, ist so selbstverständlich wie der Cameo bei Hitchcock. Dass die Anspielungen sich eher auf der Oberfläche des Werkes und weniger in der Tiefe wiederfinden, natürlich auch.
Und somit beweisen die Coens einmal mehr, dass es möglich ist, Slapstick und augenzwinkernden Anspruch zu einer unterhaltsamen Mischung zu verbinden.
Die im Bezug auf das Boxoffice einzige Schwäche des Filmes ist, dass er zu wenig auf den eigenen Plot konzentriert ist, und sich somit beim gemeinen Publikum mit Sicherheit schlechter verkaufen lässt als der Kult-Klassiker The Big Lebowski.

Fazit: Nicht so viel Kultpotential wie The Big Lebowski, aber immer noch ein echter Coen. 8 von 10 Dosen Dapper Dan

Olaf Scheel
19.10.2000

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611 Stimmen
Schnitt: 4.9
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch


Leser-Kommentare:
spielverderber (03.05.02): Naja!! Die Story ist nicht unbedingt laaangatmig, aber irgendwie unscharf, d.h. ich weiss häufig nicht, was soll das jetzt=muss man Homer`s "odyssey" exakt kennen und begeistert aufzuschreien???. Clooneys slapstiks sind natürlich klasse ("Meine Haare!"). Musikalisch sind paar Leckerbissen dabei und die optik stimmt auch....Trotzdem: Big Lebowski war um Klassen besser, oder???????ß
Helmut (27.11.01): klasse Film - 2 mal auf DVD angekuckt, leider im Kino verpasst :(
Fränk (21.11.01): Super Film, geniale Musik und eine abgefahrene, irrwitzige Story (wie immer) von den Coen-Brothers! Was will man mehr...?
MrTurtle (17.08.01): G-E-N-I-A-L, vor allem John Turturro hat witzig gespielt! Die Musik hätte einen Oscar verdient, vor allem der Song "Down to the River to Pray"
Thomas: Wunderschöne Bilder, super Musik und eine nette Geschichte. Ein durch und durch gelungener Film.
Alex: Wow! Guter Film, sehr gute Musik und Clooney in ganz anderer Art als sonst! Auf jeden Fall anschauen und den ST geniessen!
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