Irgendwann in Mexico

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12 Kommentare - Erster: 01.10.2003 18:35 - Letzter: 25.02.2004 13:04
PoiSoN (25.02.2004 13:04):
Dieser Film hat doch gar nichts mehr mit Desperado zu tun, schon wegen der neuen Rolle von Salma Hayek, sie wird hier von einem Schurken erschossen, wie Mariachis Frau in Desperado (also ein Remake oder was?), dann spielen auf ein Mal wieder 2 Tote mit, die dann wieder getötet werden (also blöder geht's nicht!). Sicher, der Film ist Super-Cool und mit tollen Moves und Stunts versehen, aber dafür ist die Story auch Super-Dünn und dafür gibt's 1 von 10 blinden Johnnies, die perfekt treffen.
Eric Draven (10.10.2003 08:13):
@Sandra: du sprichst mir fast aus der Seele. genau das ist es, was ich die ganze Zeit versucht habe klar zu stellen.
Sandra (09.10.2003 18:31):
@Sebastian: Wie du schon geschrieben hast, orientiert sich Rodriguez lediglich an Leone, dass heißt aber noch lange nicht, dass er es genauso oder besser machen will. Das wird er auch nie und ich denke er ist sich dessen sehr wohl bewußt. Ich bin immer noch der Überzeugung, dass der Humor so wie er in "Irgendwann in Mexico" dargestellt wird auch wissentlich so dargestellt wurde. Und das Sands nach rausoperierten Augen plötzlich hören kann, wie Blinde nach zehn Jahren nicht und das er wohl offensichtlich keinerlei Schmerzen verspürt ist doch gerade das Witzige daran und ganz genau so wollen wir das auch sehen. Wenn ich einen Rodriguez-Film gucke will ich Männer sehen, die unmögliche Dinge können, die obercool sind und dabei klasse aussehen und Punkt. Das ist Rodriguez: Ich meine wie wahrscheinlich ist es, dass ein einzelner Mann in eine Bar kommt und zwanzig schwerbewaffnete niederstreckt ohne selbst getroffen zu werden? Gesehen in "Desperado"! Es soll cool sein, es soll impossible sein, es soll durchgeknallt und abgedreht sein, sonst wäre es ja nicht Rodriguez sondern Leone. @Feddi: Du hast vollkommen recht: Johnny Depp schafft es irgendwie immer jeden Film sehenswert zu machen:-)
Feddi (09.10.2003 13:43):
Den Film zu bewerten ist nicht ganz so einfach. Ich ging mit gemischten gefühlen aus dem Kino. Das Ende fand ich doof. Mickey Rourke ist lächerlich und Willem Dafoe vergisst leider, zu schauspielern. Salma Hayek sieht einfach nur geil aus. Antonio ist ein bisschen zu ruhig, aber die Balleraction ist eigentlich gut. Was ich aber mit guter Gewissheit sagen kann ist, dass Johnny Depp den Film trägt. Ich leide am Ende mehr mit ihm, als mit Banderas im ganzen Film. Das mit Salma ist voll schade, aber Johnny reißt den ganzen Film raus. Und die Musik ist echt gut. Am ersten Abend fand ich den Film nicht so gut... doch am nächsten Tag musste ich die ganze Zeit darüber nachdenken... der Film ist gut, auf jeden Fall! Allerdings habe ich zum Anfang den Fehler gemacht und ihn mit Desperado verglichen...ihn wie eine Fortsetzung gesehen...wenn man das nicht tut und sich einfach auf den Film einlässt, dann gefällt er einem auch! Allerdings sehe ich den Film nicht als ein Rodriguez-Film ...oder einen Banderas-Film...schon eher als ein Desperado-Film...aber was er auf jeden Fall ist: Ein Johnny Depp-Werk! Egal wo er mitspielt, er macht sein Ding draus..er macht jeden Film zu etwas Besonderem und es wird zu einem Johnny Depp-Film! Johnny hat echt genug Potential um JEDEN FILM herauszureißen! 8 von 10 angeheuerten Männern!
Sebastian (09.10.2003 10:08):
@Eric:
Lieber Eric, der Originaltitel Once upon a time in Mexico ist nichts anderes als eine gewollte Anspielung auf die US-Titel der beiden Sergio Leone-Filme Once upon a time in the West (Spiel mir das Lied vom Tod) und Once upon a time in America (Es war einmal in Amerika). Es hat nur bedingt mit Märchen zu tun! Rodriguez kann halt am besten "Märchen" erzählen und seine Sache sind gute und ausgereifte Handlungen nicht, wie ich schon in meiner Kritik erwähnte. Aber hier erzählt er das Märchen eben nicht so gut, wie in anderen Filmen. Abgesehen davon, dass er auch im Interview gesagt hat, dass er sich an seinem Vorbild Leone orientiert hat und sich deshalb auch damit vergleichen lassen muss.
Eric Draven (09.10.2003 08:58):
Hat sich einer von euch negativen Kritikern eigentlich mal den Originaltitel angesehen?? "Once upon a time in Mexico"!! Wie unschwer zu erkennen ist soll es sich mehr oder weniger um ein modernes Märchen handeln ("Es war einmla in Mexico"), was der Regisseur persönlich auch während eines Interviews erwähnt hat. Die übertriebenen und ironisch/ komisch rübergebrachten Action-Szenen sind doch pure Absicht und kein Produkt von Unfähigkeit. Nehmt den Film als ein Märchen, eine Geschichte hin, vergesst die Realität und geniesst die Welt von Rodriguez!!
Sebastian (08.10.2003 17:47):
Ich kann Nikolas da nur uneingeschränkt beipflichten! Er hat vollkommen Recht. Manches war einfach nur unpassend und peinlich!
Und wenn der Regisseur selber angibt, seine eigene Trilogie in Anlehnung an sein Vorbild Sergio Leone machen zu wollen, kann man Irgendwann in Mexico nur mit den ersten beiden Teilen in Zusammenhang bringen. Schließlich dreht es sich ja auch immer um dieselbe Ursprungscharaktere: den Mariachi! Da vergleicht man die Filme automatisch miteinander!
Zu den wieder eingesetzten Schauspielern wie Danny Trejo und Cheach Marin ist zu sagen, dass sie ja nicht ihre alten Rollen, sondern ganz andere Charaktere spielen. Deshalb kann Rodriguez sie doch wieder für den Film einsetzen! Find ich sogar irgendwie cool und kultig!
Nikolas (08.10.2003 14:27):
@ Bela: mir hat der film noch nicht mal in losgelöstem zusammenhang von desperado gefallen...
die tarzan-hangelszene war zum brüllen, aber zum brüllen unglaubwürdig und peinlich (und diese soldaten, die aus teilweise 2!!! meter entfernung mit nem maschinengewehr schießen und nicht treffen...)! in der hinsicht habe ich eigentlich noch diese kurze szene vergessen, in der der mariachi samt gitarre in der kirche die wand hochklettert. während ich nur daran dacht, kam aus dem publikum mehrfach der kommentar "spiderman"... auch das war irgendwie nicht sehr passend...
Bela (08.10.2003 09:58):
Also, ich fand den Film gar nicht mal so schlecht. Der "Denkfehler", den hier einige meiner Meinung nach machen, ist, den Film in Zusammenhang zu "Mariachi" und "Desperado" zu setzen. Wenn man den Film mal davon loslöst, kommt dabei eine recht interessante Mischung raus: verschrobene Charaktere, einige ziemlich wahnwitzige Actionszenen (die Tarzanschwingszene mit Banderas und Hayek ist zum brüllen!) und, was ich eigentlich am erfrischendsten fand, die Nicht-Einordnungsbarkeit einiger Charaktere in gut und böse. Bei all den Filmen, wo innerhalb der ersten Sekunden klar ist, wer weiß und wer schwarz ist, fand ich's mal richtig gut, hier ein bisschen länger drüber nachgrübeln zu müssen. Deshalb 7 von 10 zertrümmerten Gitarren!

Übrigens: witzig finde ich auch, dass in allen mir bekannten Rodriguez-Filmen ständig die gleichen Leute mitspielen, die jedensmal ins Gras beißen. Mindestens die Hälfte aller Schauspieler wurde bereits in "Desperado" von Mariachi erschossen... :-)
Nikolas (07.10.2003 23:28):
also ich mus ehrlich sagen, dass der film beinahe eine einzige enttäuschung war...:
der mariachi, dem man in desperado noch seine leidenschaftliche mexikanische heißblütigkeit anmerkte und der wegen der wunderbar simplen rachestory zum kaltblütigen killer wurde, schrumpft hier zu einem innerlich toten wrack. die neue rachestory kann sich in keinerlei hinsicht mehr mit der ersten messen, ist nur nebensache. da hätte man die langeweile durch wiederholung wirklich vermeiden können! aber nicht nur, dass der mariachi nicht mehr das ist, was er mal war, nein, er selbst wird zur nebensache. stattdessen hat man den plot mit sinnlos und unübersichtlich vielen anderen charakteren angereichert, die alle für jemand anders und dann doch wieder nur für sich selbst kämpfen. gut, ist am ende zwar ein nettes "wer-schießt-zuerst?" szenario, leider kann man es wegen der mangelnden übersicht aber nicht richtig genießen. die an vielen stellen völlig übertriebene action (und teilweise auch gewalt) setzt ihrerseits noch eins drauf.
wieso ist danny trejo (hollywoods mieseste gaunervisage) eigentlich noch am leben? wurde der nicht in desperado (messerwerfer) erschossen??? und cheach marin??? dessen lebensberechtigung ist doch auch eigentlich abgelaufen, oder??? aber egal, logik interessiert ja sowieso niemanden...
und dann diese nummer mit diesem blindgänger sands: (okay, johnny depp war für die erste hälfte genial wie immer, keine frage) hat gerade sein augenlicht verloren, kann sich aber sofort wie der daredevil hundertprozentig auf sein gehör verlassen. sorry, aber das war schwachsinnig und peinlich.
Salma Hayeks rolle war leider viel zu klein (dafür, dass sie noch vor johnny depp genannt wurde), darf in ein paar flashbacks 'n bisschen rumrennen, die scharfe braut mimen (-> seit wann geht eigentlich dem mariachi mal die munition aus???) und effektvoll sterben. zu mehr war sie nicht zu gebrauchen?
so, mal bilanz ziehen:
wenn man die fehlplazierte handlung, die unüberschaubarkeit des plots und seiner charaktere, die ohne jeden verstand gecasteten stars (willem dafoe, enrique iglesias und mickey rourke), die überzogene und teils echt hinrissige action, die mangelnde logik, die viel zu dick aufgetragene filmmusik (hat mich teilweise sehr an die e-gitarre aus "spiel mir das lied vom tod" erinnert) und die nicht unbedingt nötige brutalität betrachtet, dann bleiben für die gewisse unterhaltung, das bisschen gelungenen humor, johnny depp und die völlig unterforderte salmy hayek noch
4 von 10 aus 2 meter entfernung danebenschießenden soldaten
p.s.: ich hatte gehört, dass sich depp in einer doppelrolle spaßeshalber selbst die beichte abnimmt. hatt ich mich am meisten drauf gefreut, aber haben sie wohl wegen zu viel brutalität rausgeschnitten...
Eric Draven (04.10.2003 15:37):
Irgendwann in Mexico ist aus dieser Reihe auf jeden Fall der beste Teil. Wie seine Vorgänger auch ist er eigentlich nur etwas für eingefleischte Fans des Genres bzw. des Regisseurs, aber diese kommen ganz auf ihre Kosten. Einziger negative Aspekt ist die leicht verwirrende Rolle der Charaktere: wer ist nun gut und wer ist böse? Oder ist überhaupt jemand gut oder böse??
7 von 10 Pistolleros
Sandra (01.10.2003 18:35):
Irgendwie drängt sich mir der Verdacht auf, dass ich eine andere Version von "Irgendwann in Mexico" gesehen habe als Sebastian:-) aber vermutlich habe ich ihn nur mit anderen Augen gesehen. Kurzum, ich fand den Film einfach klasse, wobei ich keinen Unterschied zwischen der ersten und zweiten Hälfte des Films feststellen konnte. Banderas und Depp haben gleichwertige Rollen und somit auch gleich oft mitgewirkt. Selbstredend ist die Rolle von Depp hier auffallender als die von dem eher kühlen Mariachi, denn Sands ist einfach nur herrlich quasselig und dabei komplett durchgeknallt. Klar, dass so eine Rolle mehr auffällt und man so vielleicht das Gefühl bekommen könnte, sie würde mehr im Vordergrund stehen, was meiner Meinung nach jedoch nicht der Fall ist. Sands Charakter ist keinesfalls überflüssig, durch ihn ist der Film einfach witziger und charmanter. Wirklich überflüssig dagegen waren Mickey Rourke (aus welcher Boxerbude sie ihn auch gezogen haben mögen) und Willem Dafoe, die auch genauso agiert haben, als wären sie lieber gar nicht erst gekommen. Die Handlung an sich ist natürlich gewohnt dürftig, es wurden zu viele Charaktere neben Depp und Banderas in den Handlungsbogen hineingequetscht, so dass man unwillkürlich eine Reizüberflutung bekommt. "Irgendwann in Mexico" unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von seinem Vorgänger "Desperado". Steht dort das Rachedrama in Vollkommenheit mit einem kühl und zynisch agierenden Antonio Banderas im Vordergrund, so ist es hier eher der rabenschwarze Rodriguez-Humor gepaart mit viel Selbstironie, handwerklich perfekter Action und einem unvergleichlichen "Gewaltballett". Wir sehen wieder durchlöcherte Männerkörper elegant durch die Luft fliegen und genießen den verachtend bösen Blick von Banderas. Johnny Depp zieht hier in der Tat eine One-Man-Show in vollendeter Genialität ab, aber er läßt allen anderen wichtigen Charakteren durchaus genügend Spielraum. Besonders gegen Ende des Films läßt Rodriguez jede Menge klassiche Westernelemente einfließen, wie das Duell auf dem großen Platz zwischen Sands und den beiden Schergen des Generals. Fakt ist, das Rodriguez sich niemals mit Sergio Leone und desssen Dollar-Trilogie wird messen können, allein nur der Versuch wäre zum Scheitern verurteilt. Allerdings gelingt es ihm perfekt sein eigenes Rachedrama um "El" zu ironisieren. Die Komik war sehr wohl durchdacht und wirkungsvoll in Szene gesetzt. Der größte Fehler, den man beim anschauen begehen kann, ist der Versuch eines Vergleichs zu "Desperado". Es ist wie im Leben: Jeder ist allein, jeder versucht irgendwie durchzukommen und andere für seine Zwecke einzuspannen und am Ende (sofern man überlebt hat) ist man wieder allein, da hilft doch wirklich nur noch schwarzer Humor, oder? Fazit: "Irgendwann in Mexico" ist ein wirklich guter Actionfilm im Stil von "Desperado" ohne es diesem gleichtun zu wollen. Johnny-Depp-Fans wie ich werden den Film ohne Frage lieben. 8 von 10 erschossenen Köchen
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