Gangs of New York

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19 Kommentare - Erster: 20.02.2003 19:35 - Letzter: 02.11.2005 15:59
Ivonne (02.11.2005 15:59):
Meine Meinung zu diesem "Streifen ":Er ist übermäßig brutal und mal wieder einer dieser Filme, um den im Vorfeld zuviel Wirbel gemacht wurde. Ein Meisterwerk sieht für mich anders aus. 2 von 10 Kerben auf der Keule
Dominik (25.10.2003 10:00):
Naja, nach dem zweiten Sehen...ein Meisterwerk find ich jetzt auch nicht mehr, der Film ist halt beim ersten Sehen ein echter Schalg ins Gesicht, visuell gesehen. Vieles hat Brillianz, aber hier und da hakt es schon. Kein Vergleich zu GoodFellas oder Taxi Driver, trotzdem guter Film!
Frank (10.09.2003 14:30):
Geile Kampfszenen. Endlich mal ungeschönte Gewalt. Nix Kung-Fu, nix Matrix, Streetfight in Reinkultur. Brutaler als Bravehart. Den Mist dazwischen, warum und wieso hät man weglassen können.
Chris (08.07.2003 04:47):
Jetzt weiß ich, warum Scorsese keinen Oscar bekam. Der Film verliert sich am Ende in dem Zweikampf und Kanonenbeschuß. War sicher so gewollt, hatte aber nichts mehr mit den Gangs zu tun. Als ich dachte, DiCaprio rüstet seine Gang zum Kampf, war das bereits geschehen und es kam zum Finale. Also: Viel zu lang und die angentwicklung hätte besser herauskommen müssen. Day Lewis war allerdings Klasse. 7 von 10 Butcher.
Juliana Haber (18.05.2003 18:47):
Ich will niemandem in seinen Job reinreden, aber die Kritiker hier haben meiner Meinung nach überhaupt keine Ahnung. Dieser Film ist einfach nur 3 stundenlang Gemetzel und dass gibt es momentan finde ich schon genug!!! Dieser Film hat absolut nicht mehr als 3 von 10 Punkten verdient.
Merlin (01.03.2003 17:29):
Also, ich kann mir nicht helfen, aber der Film unterläuft meiner Ansicht nach die Erwartungen gar nicht, sondern langweilt eben WEIL die filmische Narration so herkömmlich ist und die Forderungen so öde bedient. Zum EPISCHEN THEATER: wo ist der Zusammenhang zwischen den opulenten und vollgestopften Bildern des Film und dem epischen Theater, wo das Heraustreten aus der Rolle, der Bruch durch markierte Metatexte... also ich weiß nicht...
Dominik (28.02.2003 16:39):
@Sandra: Warum Scorsese keine Dokumentation gedreht hat? Ich denke, er wollte all das, was er zu dem Thema zu sagen hat, in einem Spielfilm sagen. Da ist ja auch nichts einzuwenden, zumal Spielfilme ja nicht festgelegten Konventionen in Bezug auf Story oder Figuren folgen müssen. Ich finde, man muß da einfach offen sein. Was deine Einwände anbetrifft: Ich kann gar nicht sagen, ob Scorsese wirklich nicht wollte, daß der Zuschauer sich identifiziert, aber er wollte die herkömmliche Identifizierung mit einem positiven Hauptcharakter (so wie in einem 08/15-Streifen etwa) unterlaufen, und am effektvollsten funktioniert so etwas natürlich, wenn man vordergründig erst einmal so etwas wie einen Grundkonflikt bietet, dann jedoch im weiteren Verlauf andere Prioritäten setzt und in dieser Hinsicht sicher den Zuschauererwartungen und auch -wünschen entgegenläuft. Das ist aber legitim, finde ich. Was die Brecht-Sache betrifft. Es gibt in einem so komplexen und reichen Film wie diesem nicht DIE richtige Lesart, daß war nur meine Interpretation, aber wenn man beispielsweise als Kunststudent die (einzelnen Szenen zugrundeliegenden) Gemälde aus zurückliegenden Jahrhunderten erkennt, ist das natürlich ein persönlicher Gewinn am Film. Was man jedoch meiner Meinung nach auf keinen Fall verlangen darf ist, daß der Regisseur (zumal bei einem anspruchsvollen Film) all das, was er einbringt, an den zu erwartenden Zuschauermöglichkeiten oder Zuschauererwartungen ausrichtet (was natürlich z.B. bei Testscreenings der Fall ist). Was das Rachedrama anbetrifft, so steht gerade am Ende, als der Zuschauer die finale Schlacht erwartet, plötzlich ein ganz anderer Komplex im Mittelpunkt, nämlich das Eingreifen des Militärs. In diesem Moment läuft z.B. ein Elefant durch die Szenerie und unterstreicht das surreale Sujet. Eine herkömmliche Auflösung eines Rachekonflikts sieht doch ganz anders aus, oder?
JoelCoen (28.02.2003 15:11):
Martin Scorseses Film ist ein Meisterwerk der Optik, die den Schauspielern kaum Platz bietet,ihre Stärken auszuspielen.Allenvoran Cameron Diaz wirkt in ihrer Rolle als Jenny mehr als fehlbesetzt.Daniel Day-Lewis hingegen zeigt von allen Darstellern die beste Leistung und somit ein großartiges Comeback.Das beste am Film ist ohne jeglichen Zweifel die virtuose Leistung Michael Ballhauses,der die Kulissen optisch atemberaubend in Szene setzt.Scorsese setzt seinen Stempel der Regie obendrauf.
Sandra Plich (27.02.2003 18:27):
@Dominik: Als Kritiker sollen wir einen Film nach den Kriterien bewerten, wie er auf uns wirkt. Wenn ich als Regisseur einen Film drehe, dann kann ich nicht davon ausgehen, dass alle Welt meinen persönlichen Bezug zu Bertholt Brecht kennt. Meiner Meinung nach wirkt ein Film erst dann, wenn man sich als Zuschauer mit irgendeiner Charaktere idenifizieren kann, wenn man Ihre Handlung folgen kann. Auf mich persönlich hat ein Film keine Wirkung, wenn ich nur Zuschauer bleiben muss, wenn ich nicht in den Film eintauchen und daran teilhaben kann. Dies war nur zum Teil der Fall, das mag sicherlich auch an einer falschen Erwartungshaltung gelegen haben, was wiederum daran lag, dass diese Erwartungshaltung gefördert wurde. Mir ist schon klar, dass der Film einen historischen Hintergrund hat und diesen auch entsprechend hervorheben möchte, aber das kann ich auch ohne das ich den Zuschauer auf Distanz halte. Im übrigen endet der Film sehr wohl als persönliches Rachedrama. Also wenn Scorsese nicht wollte, dass der Zuschauer sich identifiziert warum hat er dann Hauptcharaktere erschaffen und diese mit einem persönlichen Konflikt ausgestattet, warum hat der keine Dokumentation gedreht?
Dominik (27.02.2003 10:36):
Ich glaube, gerade nachdem ich auch die zweite Kritik auf dieser Seite gelesen habe, daß das wesentliche Problem vieler Leute an einer falschen Erwartungshaltung dem Film gegenüber liegt. Klar wird der Film in der Werbung als opulentes Mainstream-Rache-Liebe-Drama verkauft, aber das ist er nun einmal nicht. Klar, die Handlungsstränge fallen auseinander, klar, man kann sich nicht gut in den Protagonisten hineinversetzen, klar, die gesamte Szenerie wirkt nicht realistisch...Nur: dies alles ist beabsichtigt, dies alles hat seinen Zweck. Ich habe vor einiger Zeit etwas über die starke Faszination von Bertold Brecht auf Scorsese gelesen, und wenn man sich diesen Film anschaut, sorgfältig anschaut, dann wird man erkennen können, daß Scorsese in wesentlichen Punkten an einer Umsetzung von Brechts Forderungen an das epische Theater gelegen war. Das heißt, daß keine Identifikation erwünscht ist, daß ein Verfremdungseffekt erzielt wird (durch das gesamte Albtraumambiente), daß der Zuschauer sich NICHT aufsaugen lassen soll von einer konventionellen, runden Story, daß er auf Distanz gehalten werden soll, und zwar zu dem Zweck, auf dahinter liegende und angedeutete größere Fragestellunegn aufmerksdam zu machen wie die sozialen Gegebenheiten, wie die Unterdrücklung durch Herrschaftsverhältnisse (der amerik. Bürgerkrieg ist doch ständig mitzudenken). Der Film ist nicht NUR das, aber zu einem großen Teil. Der Film ist nicht 08/15, aber er will es auch nicht sein. Zur Länge: Scorsese sagt, es wird keinen Directoprs Cut geben, weil dies der Directors Cut ist.
Merlin (25.02.2003 17:17):
@Olaf: Sorry, ich weiß, dass Du Olaf heißt, kleiner Vertipper.
Merlin (25.02.2003 17:15):
@Olfaf: Okay, sagen wir mal die Geschichte war "ordentlich" abgefilmt, aber weder visuell noch erzählerisch konnte ich besonders Originelles finden. Oder sollte die "Zeitlupen-Bibel" gar was ganz Feines sein, und ich hab's nicht bemerkt? Und: Es tut mir leid, aber wer in diesem Maße eine Off-Stímme bemühen muss, um 2 Geschichten zu verknüpfen, hat ein echtes Problem. Aber ich wäre bereit, für den Einsatz des Gabriel-Stückes "Signal to Noise" bei der ersten Kampfszene ein weiteres kleines Schlachtermesser herzugeben.
Olaf (25.02.2003 15:07):
@Merlin: Man kann sicher darüber streiten, wie interessant dieser Film ist, und wie er auf einen selbst wirkt. An den (formalen) Qualitäten gibt es aber praktisch nichts auszusetzen. Deswegen finde ich eine 1, obwohl mich der Film auch nicht vom Hocker gerissen hat, doch etwas unangebracht...
Merlin (24.02.2003 22:41):
"Das Gähnen von New York" wäre wohl der bessere Titel gewesen, für diesen auf der Stelle tretenden Film. Dieser Oscar-Wahn (10 Nominierungen) ist mir völlig unverständlich bei diesem unangenehm pathetischen und äußerst langweiligen Film. Scorsese hatte seine besten Tage definitiv in den 70ern. Da wundert es kaum, dass Robert De Niro, nachdem er das verquate Drehbuch gelesen hatte, die Rolle des "Butcher" abgelehnt hat. 1 von 10 Schlachtermessern
Sebastian (24.02.2003 20:33):
Ich fand den Film schon in dieser Fassung sehr gut! Geniale Ausstattung und umwerfende Kulissen bis ins kleinste Detail! Hervorragende Kostüme! Super Schauspieler! Durchaus mitreissend! usw.
Ich kann auch die Handlungsweise der Charaktere fast immer gut nachvollziehen und man kann sich auch in sie reinversetzen. Leider ist manchmal jedoch durch zu radikale Schnitte die Nachvollziehbarkeit der Figuren und der Story nicht immer auf den ersten Blick gegeben. Man muss schon sehr aufpassen!
Ein weiterer Schwachpunkt des Films ist es, dass er in der ersten Hälfte zu langatmig aufgebaut wird - wodurch Längen entstehen -, um in der zweiten Hälfte durch die radikalen Schnitte eine zu schnelle Auflösung und ein zu schnelles Ende zu bieten, was nicht zu der gewaltigen Gesamt-Aufmachung passt. Mit das Beste am Film ist, das endlich mal gezeigt wird, wie die Geschichte der "Amerikaner" wirklich war, und sie und ihr Patriotismus mal an den Pranger gestellt werden.
Ansonsten ist der Film aber schon in dieser Version ein sehr gelungenes und opulentes Werk, welches man im Grunde erst wirklich bewerten kann, wenn man die Fassung kennt, die Scorsese sich gewünscht hätte! Ich erwarte sehnlichst einen Director's Cut, der hoffentlich auf DVD erscheinen wird! Aber schon für diese Fassung gibt es von mir 8 von 10 Kerben in der Holzkeule
Olaf (23.02.2003 21:23):
@Dominik: Nicht dass wir uns falsch verstehen. Ich bin nicht so jemand, der immer eine Identifikationsfigur nach Standard-Hollywood-Schema braucht um einen Film gut zu finden. Aber leider ist es tatsächlich so, dass der Film mich weder emotional noch intellektuell besonders berührt hat. - Energie? Ja. Filmische Klasse? Ebenfalls ja. Obwohl mir die von dir genannten Anspielungen auf die Helden des klassischen Kinos entgangen sind. - Aber vielleicht sollte ich ihn ja wirklich noch einmal schauen... :-)
hanse (23.02.2003 02:06):
Der Film war leider schlicht langweilig, umso schlimmer, dass er auch noch so lang war. Hölzerne Figuren, vorhersehbare Geschichte ohne die geringste Überraschung und eine Stimme aus dem Off, die auf dem akustischen Wege zu verbinden suchte wozu die Bilder nicht in der Lage waren. Leider gelang es überhaupt nicht, die Einzelschicksale mit der "großen" amerikanischen Geschichte zu verknüpfen: Ein Film, der den Zuschauer kalt lässt wie zu alter Fisch. Eine Orgie der verschenkten Gelegenheiten. Gemessen am (selbst gestellten) Anspruch: 2 von 10 Päckchen Fleisch!
Dominik (21.02.2003 17:33):
Mensch Olaf! Das tut mir leid, da muß ich dir gleich bei meinem ersten Eintrag auf deiner Seite widersprechen: du kannst dich nicht mit Billy the Butcher identifizieren, sei froh, aber was ist mit Cameron Diaz?? Aber im ernst: daß die Figuren fast durchgängig negativ sind, liegt einfach an dem großen Moloch und der Albtraumszenerie, die heraufbeschworen wird. Wie sagt Amsterdamm aus dem Off: Es erscheint mir alles wie in einem Traum. So muß man den Film auch angehen, eher wie einen düstren Traum mit eigenen Gesetzen, nicht wie eine konventionell erzählte, stringente Geschichte. Der Film hat so viel Wucht, Energie, filmische Klasse (Anspielungen auf Eisenstein, Fellini, bildende Künste der frühen Neuzeit, ebenso wie auf die aktuelle Bush-Administration und den Hurra-Patriotismus etc. etc.), daß ein einmaliges Sehen schlicht überfordert. Jede Szene für sich eine verwegene Halluzination, ein Stück Filmgeschichte...in den letzten zwei Jahren keinen Film gesehen, der mich derart begeistert hat: 10 von 10 Glasaugen!
Olaf (20.02.2003 19:35):
Sicher kein schlechter Film. - Aber vom Hocker gerissen hat Gangs of New York mich nicht: Die Figuren machen es einem schwer, sich mit ihnen zu identifizieren. Die Kulisse wirkt in all ihrem Elend manchmal etwas pittoresk. Der Film ist laaang. Und die Musik fand ich im Gegensatz zu Nick bis auf das Rabbit-Thema nicht so toll.
Trotzdem: Gewaltiger Film. Hervorragender Daniel Day-Lewis. Interessante Figuren. Interessantes Thema. Komplexe Geschichte. 7 von 10 "ehrbare" Männer
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