Lebe lieber ungewöhnlich


Komödie, England 1997, 104 Minuten, ab 16
Originaltitel: A life less ordinary, Regie: Danny Boyle, Produzenten: Andrew MacDonald, Drehbuch: John Hodge, Kamera: Brian Tufano, Schnitt: Masahiro Hirakubo
mit Ewan McGregor (Robert), Cameron Diaz (Celine), Holly Hunter (O'Reilly), Delroy Lindo (Jackson), Ian Holm (Naville), Ian McNeice (Mayhew), Stanley Tucci (Elliot), Dan Hedaya (Gabriel)
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Zum Inhalt: An einem Tag seinen Job, seine Freundin und sein Auto zu verlieren kann einen schon ganz schön mitnehmen. So ergeht es nämlich Robert (Ewan McGregor), Putzfee mit literarischen Ambitionen in einem großem Unternehmen. Doch seinen Job, ersetzt durch einen Putzroboter, will er nicht kampflos hergeben. Er stürmt in das Büro seines Chefs um ultimativ seinen Job zurück zu fordern.
Leider eskaliert die Situation etwas und er befindet sich plötzlich in einer Geiselnahme. Er kidnappt - oder wird er gekidnappt? - die verwöhnte Tochter Celin (Cameron Diaz, Grrr) des Chefs. Leider ist er zum Entführer nicht geeignet, doch die zupackende Celin gibt ihm genervt Nachhilfestunden in so wichtigen Dingen wie Lösegeldforderungen, Geldübergabe und Banküberfall.
Celins Vater benimmt sich aber nicht so wie ein sich sorgender Erzeuger, sondern setzt zwei Kopfgeldjäger auf Robert an. Was er nicht ahnt: Die beiden Bountyhunter sind in Wirklichkeit zwei himmlische Liebesboten, die von Erzengel Gabriel persönlich den Auftrag haben, Celin und Robert zusammen zu bringen.
Die Gefühle der beiden erweisen sich als äußerst resistent gegen eigentlich meist verbindende Dinge wie Lebensgefahr und Verfolgung. Gut, dann greift man eben zu härteren Mitteln.
Kritik!? Lebe lieber ungewöhnlich ist der dritte Streich des britischen Trios Boyle (Regie), MacDonald (Produzent) und Hodge (Drehbuch). Der erste Film mit großem Budget und amerikanischen Darstellern erreicht aber nicht ganz die Kultqualität seiner genialen Vorgänger Kleine Morde unter Freunden und Trainspotting.
Die Qualität der Bilder ist sicher besser geworden, aber ein Stück der subversiven Kraft ist verloren gegangen. Der Film ist artiger, trotzdem kann man ihn noch lange nicht konventionell nennen. Eine Liebesgeschichte, die zwischen Entführung, Karaoke und Tanzeinlagen hin und her springt gab es seit Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone noch nicht so häufig, daß es nicht immer noch neben all den Während du schliefst erfrischend wirken würde.
Die Schauspielcrew mit Diaz, McGregor und Hunter ist gut in Form und der Soundtrack aus gefälligen Popsongs von Sneaker Pimps, Orbital, Underworld und Elastica ist wie gewohnt hitverdächtig. Einige Szenen - wie die Astair-Rogers-Tanzeinlage in der Dorfkneipe - sind genial und der Stil immer noch rabenschwarz. Vielleicht wird der nächste Film ja wieder ein ganz großer Wurf.

Fazit: Rabenschwarz und doch ganz süß. 8 von 10 himmlischen Liebesboten

Olaf Scheel
15.02.98

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Schnitt: 5.4
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