Der Pferdeflüsterer

Melodram, USA 1998, 164 Minuten, ab 6
Originaltitel: The Horse Whisperer; Regie: Robert Redford; Produzenten: Robert Redford, Patrick Markey; Drehbuch: Eric Roth, Richard LaGravanese nach Der Pferdeflüsterer von Nicholas Evans; Musik: Thomas Newman; Kamera: Robert Richardson; Spezialeffekte: Peter Donen, Peter Crosman; Ausstattung: Jon Hutman, W. Steven Graham, Hilton Rosemarin, Gretchen Rau, Jana Vance; Schnitt: Tom Rolf, Freeman Davis, Hank Corwin; Kostüme: Judy L. Ruskin; Make Up: Garry Liddiard
mit Robert Redford (Tom Booker), Kristin Scott Thomas (Annie MacLean), Sam Neill (Robert MacLean), Dianne Wiest (Diane Booker), Scarlett Johansson (Grace MacLean), Chris Cooper (Frank Booker), Cherry Jones (Liz Hammond), Ty Hillman (Joe Booker), Catherine Bosworth (Judith)
Internet Movie Database (us)
Offizielle Homepage (Buena Vista de)


Plot: Die MacLeans gehören zu den Gewinnern im Hire-and-Fire-Staat USA. Als Teil des gehobenen Mittelstandes haben sie fast alles, was man sich wünschen kann. Robert (Sam Neill) ist Anwalt, Annie (Kristin Scott Thomas) Chefredakteurin eines Modemagazins. Zeit für die pubertierende Tochter Grace (Scarlett Johansson) ist da nur wenig, und sie bleibt grossenteils sich selbst überlassen. Bei einem heimlichen Ausritt der Tochter mit einer Freundin und ihrem geliebten Pferd Pilgrim kommt es zur Katastrophe: Die Freundin stirbt, Grace wird schwer verletzt, sie verliert ein Bein, und das Pferd ist so schwer verwundet, daß es eigentlich eingeschläfert werden sollte. Annie, die plötzlich ihre Muttergefühle wiederentdeckt, verhindert dies. Doch auch nach der körperlichen Erholung gewinnt Grace ihren Lebensmut nicht zurück, Pilgrim ist unberechenbar geworden.
Geplagt von Schuldgefühlen packt die ehemals egozentrische Mutter ihre Tochter und das Pferd und reist nach Montana zum Pferdewunderheiler Tom Booker (Robert Redford). Sie glaubt, daß eine Heilung des Pferdes ihrer Tochter den Lebenswillen zurückgeben kann. Aber auch Annie braucht Hilfe, entnervt von ihrem alten, hektischen Leben, entdeckt sie die Tugenden des einfachen Lebens. Zwischen Annie und dem Pferdeflüsterer Tom entwickeln sich zarte Bande.

Kritik!? Ja, diesen Film, kann man sicher als gelungene Literaturverfilmung bezeichnen. Die Stimmung des Buches (Wie ich mir habe versichern lassen. ;-) ist gut getroffen, der Film schwelgt in fantastischen Bildern der weiten Landschaft Montanas und auch die Hauptrollen sind mit Scarlett Johansson, Kristin Scott Thomas und Robert Redford (mit gewohnt minimalem Minenspiel) hervorragend besetzt. Leider ist der Film, wie auch die Vorlage, unglaublich naiv, konservativ und unglaubwürdig.

Das Leben in der Großstadt wird als kalt und hektisch beschrieben, Menschen entfremden sich von sich selbst und von anderen. Das Heil liegt angeblich auf dem Land, dort haben die Menschen Zeit über sich nachzudenken und sind im Einklang mit der Natur. Infolgedessen gibt ein Charakter wie Tom Booker nur pseudophilosophisches Geschwafel und Binsenweisheiten von sich: Ich helfe nicht Menschen, die Probleme mit Pferden haben, sondern Pferden, die Problemen mit Menschen haben. Die Ranch der Familie Booker ist wie aus dem Bilderbuch: Cowboys mit Hut, Bluejeans und Karohemd. Abends wird gemeinsam getanzt und auf dem Bango gespielt. Die Kinder und Minicowboys vertreiben sich die Zeit mit tollen Spielen wir Hufeisenwerfen. Alle Leute sind nett zu einander und sind lieb zu Tieren.
Die Liebesgeschichte zwischen Tom und Annie muß letztendlich scheitern, da in diesem erzkonservativen Film ja keine Familie zerstört werden darf. Folglich bleibt das Techtelmechtel nur platonisch, allerdings nicht ohne zarte Küsse bei Sonnenuntergang. Der Altersunterschied zwischen den beiden Darstellern von immerhin 23 Jahren macht die Geschichte nicht glaubwürdiger.
Zum Ende versinkt die Geschichte zunehmend in unangenehmen Kitsch, der sogar unfreiwillig Lacher produziert. Redford hätte hier einige Meter Film sparen sollen. Letztlich ist der Film nichts anderes als ein in Hochglanz fotografierter Heimatfilm für Schnulzenliebhaber.

Fazit: Das richtige für Leute, die den Roman ganz toll fanden und auf naive Geschichten stehen. Alle anderen Romantiker sollten eher in Out of Sight gehen. 6 von 10 Cowboyhüten

Olaf Scheel
14.10.98

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Schlechtester Film aller Zeiten18%
Mieserabel9%
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Hatte leichte Schwächen7%
Naja geht so10%
War okay8%
Gut9%
Sehr gut9%
Absolut hervorragend8%
Bester Film aller Zeiten10%

552 Stimmen
Schnitt: 5.1
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch


Leser-Kommentare:
leyla (24.03.08): hm... ich muss anja-maus so ziemlich recht geben!! Hab das Buch gelesen und dann den Film gesehen (mache ich immer so, obwohl ich jedesmal vom Film enttäuscht bin :-( ) Und das Buch hat mir seeehr gut gefallen, ich war damals zwar erst 13 oder so, aber ich fands toll und als ich den Film gesehen habe, war ich total enttäuscht!!! Ich finde ganz und garnicht, dass der Film die Stimmung des Buches rüberbringt, sondern dass er dem Buch nicht so nah kommt, wie es oft gesagt wird. Ich denke wenn man das Buch nicht gelesen hat, kann man zwar den Film beurteilen aber sicher nicht das Buch!! Auch wenn ich den Film garnicht mal so schlecht finde, sondern eigentlich auch ganz gut, denke ich man muss einfach das Buch gelesen haben.(nicht das zum Film sondern das alte) Dass das Leben in der Großstadt als kalt und hektisch beschrieben wird , in dem Menschen sich von sich selbst und von anderen entfremden, finde ich im Buch nicht so krass dargestellt und im Film schon etwas übertrieben, aber es ist schon ein wenig Wahrheit mit drin! ICh hab 5 Jahre aufm Land gelebt und lebe jetzt in Berlin, also es ist schon so dass es aufm Land anderster ist und sich die Leute dort einfach besser verstehen die Stimmung ist einfach anderster und man kennt sich besser. Das sind eben die Vorteile des Lands und genauso hat doch auch die Stadt ihre Vorteile!? Auch die Ranch ist meiner Meinung nach nicht übertrieben malerich denn sowas gibt es tatsächlich noch!!! Müsst mal nach Australien oder so gehen:-) "Ich helfe nicht Menschen, die Probleme mit Pferden haben, sondern Pferden, die Problemen mit Menschen haben." finde ich nen guten Satz. So, hab zu viel geschrieben, könnte noch vieeeel mehr aber mein Fazit: Die Kritik find ich etwas übertrieben (aber nur etwas) Und es ist eben nur die Kritik zum Film und nicht die zum Buch.Das Buch lohnt sich zu lesen aber der Film ist auch nicht schlecht. (Cool, dass der Spamscutzcode hier so kurz ist, und Out of Sight ist auch´n super Film =)
Camy (01.12.06): Kann zufällig jemand diesen Zaubertrick mit dem Lederband?
tfujkzfgtu (08.02.05): ofidgnhvikldfcnhb ivujfnbivbjx difjnvdlkjfbnc lijnclvjbdfniogbnhv lijufvhidfjuv liunhivbdfujng piujnhbivfujnhvb liujnvfdijuv piouhnpreuhgn iunhiugvh piunhpfiurnhgv piubngpviuerfg peiuvgpiugnv pgivbiurgfn geriugngbn irufg fidngdpighsgnk oijgsd gopdfg üpoir güroi godifg fe ger
Malin (17.12.04): Dieser film ist der hammer einfach total schön!!!
thomas (09.12.04): ich habe das buch gelesen und den film gesehen, muss sagen ist beides gelungen.Ich schau mir den film auch wegen der basteleien an corrals, stallanlagen, koppeln und so. rundum ein schöner film (mann muss auch mal träumen können)ab und zu.
Ireen (10.08.04): das buch ist einfach toll.extrem tiefsinnig+gefühlvoll.werde mir schon bald den film ansehen!
ech (05.06.04): gott den film ass dach seu schein ech wes net wat dier geint den hut ech fannen en ass ganz realistech gemach naja
anja-maus (30.10.03): hallo an alle, bin gerade zufällig auf diese seite getroffen nachdem ich immer noch verzweifelt nach einer homepage zu dem film suche. na egal eigentlich möchte hier mal nochwas loswerde, was mich tief bewegt. vor wenigen tagen habe ich den film im fernsehen gesehen, nachdem ich irgendwie gemerkt habe, daß mir robert redford als schauspieler sehr gut gefällt (dazu könnte ich noch ewig weiter schreiben, aber einige hier haben es schon ganz gut beschrieben wie unglaublich gut redford seine rollen-auch in anderen filmen-rüber bringen kann).der film hat mich sehr bewegt und ich dachte mir ich muß unbedingt das buch dazu lesen, um zu erfahren was in annie und tom während der geschichte vorgeht (denn das kann man in büchern ja meistens besser darstellen).und ich war fasziniert wie gut es nicholas evans gelungen ist dieses sich immer mehr zuspitzende verlangen der beiden zueinander zu beschreiben. ich wurde sprichwörtlich in diesen bann gezogen und den vielen gefühlen überwältigt.da ich der meinung war es würde im buch so enden wie im film war ich daher um so überraschter als tom und annie (im buch)doch noch für wenige tage ihre liebe zueinander ausleben konnten (im buch sind annies familie und toms familie für ein paar tage verreist, so daß die beiden die gelegenheit dazu hatten). im buch ist es so daß annie sich für tom entscheidet und es ihm auch sagt, doch grace (ihre tochter) bekommt dummerweise durch zufall mit daß die beiden sich in einander verliebt haben, sie fühlt sich sowohl von ihrer mutter als auch von tom verraten, dem sie ja soooo vertraut hat. daraufhin will sie es ihnen heimzahlen und haut mit pilgrim ab. um das jetzt mal abzukürzen ist es am ende so, daß tom stirbt als er sich in der prärie einem wilden hengst stellt, der wegen grace und pilgrim sehr aufgebracht ist und tom mit der hufe am kopf trifft. allerdings stirbt tom nicht weil er unvorsichtig mit diesem pferd war (wie auch er hatte ja mehr ahnung von den pferden als irgendjemand anders-das wird im buch auch sehr gur beschreiben), denn er hätte dem hengst gekonnt ausweichen können, sondern weil er es wohl so wollte, denn er wußte wohl ziemlich genau, daß annie aus vernunft und grace zu liebe nicht bei ihm bleiben würde.diese stelle als tom sich dem hengst stellt wird im buch dann nur ganz kurz abgefasst, so daß man sich wohl selbst einen reim drauf machen soll,weshalb er sich nicht wehrte. ich, für meinen teil, habe mir so einen reim drauf gemacht. und dieser gedanke schmerzt mich nun zu tiefst, denn er, der die pferde doch besser kannte als jeder andere und alles für ihre seele tat, wird letztlich von einem pferd, einem geschöpf das er so sehr achtete, verstand und liebte, umgebracht. um so öfter ich mir darüber gedanken mache um so mehr muß ich doch feststellen, wie verzweifelt er doch war, daß er annie nicht haben konnte, daß er sich deswegen -wenn man es so interpretieren will- das leben nahm. er hat sie sooo sehr geliebt..... *schluchtz*. ich hätte nie damit gerechnet das er am schluß stirbt. hätte ich es gewußt hätte ich das buch wohl nie gelesen und es einfach dabei belassen wie der film ausgeht, denn das ist offenbar zu viel für meine gefühlswelt. um das ganze gefühlsmäßig auch noch auf die spitze zu treiben ist bekommt annie ein jahr später auch noch ein kind (im buch wird nicht 100%ig gesagt, daß es von tom ist, aber der leser wird mehr oder weniger darauf hingewiesen), nachdem sie, wie es im buch aber nicht im film beschreiben wird, mehrere fehlgeburten in ihrer ehe hatte. und das, wie ich finde ist doch viel schlimmer als alles andere. wie sehr hat sie sich noch ein kind gewünscht, und ausgerechnet tom (der übrigens im buch fast so alt wie annie ist, nämlich paar und vierzig)konnte diesen traum noch einmal war machen... und nun ist er tot...wie schrecklich *heul*. annie bekommt auch noch einen brief von toms bruder in dem ein brief von tom drin ist, den sein bruder beim ausräumen von toms zimmer gefunden hatte. und in diesem brief ist diese kordel, mit der er im film diesen trick macht (und die auch im film am schluß auf annies beifahrersitz liegt als sie einfach so abhaut). und in dem breif stehen vier worte: "damit du nicht vergißt" das gab mir dann den rest und ich hab nur noch geheult. kann mich hier irgendjemand verstehen. hat das vielleicht auch jemand so empfunden, wenn ja teilt es ir doch einfach mal mit würde mich sehr darüber freuen. und wenn ihr es einfach nur affig findet wie ich mich fühle und wie ich es empfinde, wo es doch "nur ein buch" ist könnt ihr mir das auch mitteilen. ich bin froh dass ich mir das endlich mal on der seele "reden" konnte und fühle mich jetzt, auch wenn mir noch keiner geantwortet hat oder auch keiner antworten wird, gleich viel besser. machts gut und danke fürs zuhören
sandra (30.10.03): Hallo! Endlich jemanden der mit mir einer Meinug ist. *freu* Ich finde diesen Film einfach nur obermegasupitoll. Ich finde die Rollenbesetzung einfach spitz und überhaupt ist der film einfach zum heulen (muss ich jedes mal wenn ich den gucke weil der sooooos chön ist) Ich habe mir sogar den Soundtrack gekauft, aber mein Problem ist das die instrumentalen lieder da nich drauf sind. Weiß jemand von euch wo es die gibt?? Tschöö Sandra P.S. WÜrde mich über Mails freuen :)
Martina (21.10.03): Hi! Ich habe den Film gesehen.. Ich fand die Geschichte sehr schön..,aber ich finde,die Gefühle von dem Mädchen (Grace) wurden nicht so gut ausgdrückt..sie war etwas zickig..aber ich denke ich wäre an ihrer stelle total verstört gewesen :-/..auch ist es doch unlogisch,dass sie nach der amputation wieder reiten kann oder?..außerdem ist robert redford etwas für alt für die rolle,sodass es mir etwas unlogisch erscheint,dass die junge mutter sich in ihn verliebt hat.und der schluss war etwas doof,da annie die ganze zeit meinte,sie will dort bleiben und doch gefahren ist.außerdem ist die heilung pilgrims nicht wirklich realistisch oder? so.. ich hoffe ich bekomme ein paar antworten.. per mail oder so.. byebye ^°~*Martina*~°^ (13)
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