Die Frau in Schwarz
Grusel / Thriller, Großbritannien / Kanada 2012, 95 Minuten, ab 12, Prädikat: Wertvoll
Originaltitel: The Woman in Black; Deutschlandstart: 29.03.2012 (Concorde Film); Regie: James Watkins; Produktion: Richard Jackson, Roy Lee u.a.; Drehbuch: Jane Goldman nach dem Roman von Susan Hill; Musik: Marco Beltrami; Kamera: Tim Maurice-Jones; Schnitt: Jon Harri

mit Sophie Stuckey (Stella Kipps), Daniel Radcliffe (Arthur Kipps), Misha Handley (Joseph Kipps), Jessica Raine (Nanny), Roger Allam (Mr. Bentley), Lucy May Barker (Kindermädchen), Indira Ainger (Kleines Mädchen im Zug), Andy Robb (Doktor), Ciarán Hinds (Daily), Shaun Dooley (Fischer), Alexia Osborne (Victoria Hardy), Alfie Field (Tom Hardy) u.a.

Filmplakat
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Aber ich habe wirklich jemanden am Haus gesehen. - Glauben Sie mir, Arthur, das ist nur ein altes Haus, das abgeschnitten von der Welt ist. Je eher der Kasten verkauft wird, desto eher können alle mit dem Kapitel abschließen. - Mr. Daily glaubt nicht, dass Kipps etwas Übernatürliches gesehen hat.

Plot: Der junge Londoner Anwalt Arthur Kipps (Daniel Radcliffe) wird von seiner Kanzlei mit dem Auftrag bedacht, den Nachlass einer verstorbenen Dame in einem Küstenort zu regeln. Die Dame lebte auf auf dem Anwesen Eel Marsh House, einem Herrenhaus, welches direkt vor der Küste auf einer Insel im Marschland liegt. Das Marschland wird regelmäßig von der Flut überspült, so dass das Haus ziemlich isoliert ist. Von den Bewohnern des kleinen Ortes will auch keiner etwas mit dem Haus zu tun haben und Kipps wird gemieden, als hätte er die Pest. Alle wollen ihn schnell wieder los werden. Doch er hält beharrlich an seinem Auftrag fest und begibt sich in das Haus. Schnell stellt er fest, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, denn er sieht Erscheinungen, speziell immer wieder eine Frau in Schwarz. Aber es kommt noch zu weiteren tragischen Vorfällen und Kipps kommt einem Geheimnis aus der Vergangenheit auf die Spur...

Kritik: Die Frau in Schwarz ist ist die Verfilmung eines Bestseller-Romans der Engländerin Susan Hill und wurde von Regisseur James Watkins in Szene gesetzt. Die Story bietet nicht wirklich originelle Aspekte, sondern beinhaltet hauptsächlich Elemente, die auch in anderen Horrorfilmen zu Hauf vorkommen. Was diesen Film aber sehenswert macht, ist die Atmosphäre, die Ausstattung und die Reduzierung auf wesentliche Gruselelemente, mit denen Watkins hier arbeitet. Der Film ist nämlich weniger Horror- als klassischer Gruselfilm und so kommen fast keine blutigen Szenen vor. Hier wird erfreulicher Weise Wert auf die alten Gruseleffekte wie polternde und knarzende Geräusche, Geistererscheinungen und plötzliche Schreckmomente gelegt.

Das ist mal sehr erfrischend in Zeiten von Horrorfilmen, die sich gegenseitig mit Blut- und Gewaltszenen übertrumpfen wollen. Bei Die Frau in Schwarz reichen die einfachen Dinge, um dem Zuschauer das Fürchten zu lehren, so er denn bereit ist, sich ganz auf den Film einzulassen. Und da gibt es genug Szenen, bei denen man sich erschreckt. Deshalb finde ich die FSK-Freigabe von 12 Jahren etwas fragwürdig.
Einer der größten Pluspunkte ist die altmodische, irgendwie trostlos wirkende und schon für sich gesehen gruselige Ausstattung und Atmosphäre, sowohl in dem kleinen Ort, als auch speziell im Haus auf der Insel. Eben alles passend für die Zeit des frühen 20. Jahrhunderts, in der der Film spielt.
Daniel Radcliffe spielt bemerkenswert überzeugend. Auch wenn man am Anfang immer mal wieder an Harry Potter denken muss. Ein Fluch, der ihm wohl noch einige Zeit anhaften wird. Aber spätestens nach ein paar Minuten geht er ganz in der Rolle des Junganwalts auf, der für seine Kanzlei den Nachlass einer Verstorbenen regeln soll, und man fiebert mit ihm mit. Ohne daran zu denken, dass er mit seinem Zauberstab dem Spuk ein Ende machen könnte. Ich wünsche Radcliffe für die nächsten Jahre ein gutes Händchen bei der Rollenauswahl, so dass er zeigen kann, dass er mehr als Potter ist.
Einzig das Ende des Films hat mir nicht wirklich gefallen, was aber dem sehr guten Gesamteindruck keinen Abbruch tut. Deshalb kann ich den Film auch allen Gruselfilmfans empfehlen. Die Frage ist nur, ob man sich im Kino gegebenenfalls wegen anderer störender Zuschauer so auf den Film einlassen kann, wie er es verdient. Deshalb vielleicht doch erst auf DVD allein im stillen Kämmerlein anschauen und schön erschrecken.

Fazit: Die Frau in Schwarz ist ein überraschend guter, wenn auch nicht sehr origineller, Grusel-Film geworden, der sein Potential aus der stimmigen Inszenierung mit düsterer Ausstattung, gruseliger Atmosphäre und gelungen Schreckeffekten zieht. Wer blutigen Horror sucht, ist hier fehl am Platze, aber für 1½ Stunden Gruseln ist der Film perfekt. Knappe 8 von 10 toten Kindern.

Sebastian Schwarz
11.04.2012

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488 Stimmen
Schnitt: 5.2
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Leser-Kommentare:
Nikolas (02.05.12): Ja... alles ganz nett und der Danny mal nicht als Harry. Schöne Gruselatmosphäre und gute Schockmomente, aber das macht die Frau in schwarz noch zu keinem herausragenden Vertreter des Genres. Auch ist der Film einfach zu kurz, um in Geheimnissen der Vergangenheit zu buddeln. Wenn ich da an "The Ring" oder "The Grudge" denke, dann ist der hier... ganz nett eben. Ab 12 finde ich aber auch bedenklich. Aber bei den Kids von heute... 7 von 10 gemäßigten Wiedersehen der Liebenden
hey (01.05.12): ich lebe diesen film bin zwar erst 12 aber trotzdem ich hatte in der nacht danach keine angst.
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