Fame
Musical / Drama, USA 2009, 105 Minuten, ab 0
Originaltitel: Fame; Deutschlandstart: 24.12.2009 (Universum Film); Regie: Kevin Tancharoen; Produktion: Beth DePatie, David Kern u.a.; Drehbuch: Allison Burnett, Christopher Gore (Film von 1980); Musik: Mark Isham; Kamera: Scott Kevan; Schnitt: Myron I. Kersteinr

mit Kay Panabaker (Jenny Garrison), Naturi Naughton (Denise Dupree), Kherington Payne (Alice Ellerton), Megan Mullally (Ms. Fran Rowan), Bebe Neuwirth (Ms. Kraft), Debbie Allen (Ms. Angela Simms), Asher Book (Marco), Cody Longo (Andy Matthews), Walter Perez (Victor Taveras), Charles S. Dutton (Mr. James Dowd), Kelsey Grammer (Mr. Martin Cranston), Collins Pennie (Malik Washburn), Anna Maria Perez de Tagle (Joy), Paul McGill (Kevin Barrett), Paul Iacono (Neil Baczynsky) u.a.

Filmplakat
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Trailer ()
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He! Alles OK? - Wieso bist du denn so nervös? … Cool, du hast sie eingeladen! - Nein, nicht wirklich. - Was meinst du damit? - Ich hab' ihnen gesagt, dass hier ein paar Kids aus der Schule auftreten, weil … keine Ahnung … die besonders talentiert sind. - Warte, heißt das, die wissen nicht, dass du heute hier singst? - Nein … - Wissen die, dass es Hip-Hop ist? - Ich hab' 'was von klassischem Jazz erzählt. - Das wird heut' 'ne geile Show. - Oh ja! - Denise redet mit ihrem Bandkollegen Malik und Victor über ihre Eltern im Publikum.

Plot: 11.000 Jugendliche bewerben sich auf nur 200 Studienplätze an der "School of the Performing Arts" ("P.A."), einer Schule für Gesang, Tanz, Film und Schauspielerei in New York City. Die Schüler lernen dort vormittags ihr künstlerisches Spezialfach, am Nachmittag werden Sie in den klassischen Schulfächern unterrichtet. Der Film begleitet einige Schüler vom Bewerbungstag über ihre vierjährige Ausbildung bis hin zur Abschlussvorstellung des Jahrgangs.

Kritik: Der Film Fame von 1980 unter Regie von Alan Parker (The Wall, Angel Heart) ist bis heute einer der bekanntesten Musikfilme aller Zeiten, mit anschließend darauf aufbauender Fernsehserie und einem Broadway-Musical. Das Remake von 2009 erzählt die Geschichte neu, jedoch versetzt ins nächste Jahrhundert. Hierbei hangelt sich der neue Film exakt an der bekannten fünfgeteilten Gliederung entlang: Zuerst der Bewerbungstag und dann die vier Studienjahre Freshman, Sophomore, Junior und Senior.
In der Neufassung sind die Kids zwar mit Mobiltelefonen und YouTube-Accounts ausgestattet, die Bewerbung und die Nöte des anschließenden Studiums sind allerdings in weiten Teilen vollkommen unverändert. Der neue Film kopiert dabei einzelne Einstellungen bis hin zu kompletten Szenen eins zu eins - einschließlich des Lunch-Room Jam, der existenziellen Standpauke mit anschließendem Selbstmordversuch und auch der glamourösen Abschlussnummer mit dem vielköpfigem Chor auf der Aula-Tribüne.

Bekannteste Gast-Stars sind dabei Kelsey Grammer als Musiklehrer Cranston und Bebe Neuwirth als Tanzlehrerin Kraft, beide bekannt als Frasier und Lilith Crane aus den Fernsehserien Cheers und Frasier. Der angestaubte Charme der P.A. mit dem abgewetzten Interieur, das körnige Filmmaterial, der Handkamera-Stil - alles ist wie gehabt.
Der neue Film hätte also wirklich Potenzial gehabt. Doch der Reiz des Originalfilms lag vor allem in der Sozial- und Milieukritik begründet, nicht zuletzt im Aufeinandertreffen der damaligen Jugend- und Erwachsenenkultur. Doch während beispielsweise damals Mr. Shorofsky Bruno Martellis Mehrspur-Synthesizer-Produktion nicht als Musik, sondern als Masturbation betitelte, hält heute Mr. Cranston Victor Taveras' Hammond-Tonspur für talentiert und rügt ihn später lediglich für seine swingende Bach-Interpretation. Eines der Kernmotive des neuen Films ist der Hip-Hop, der beim Lehrkörper jedoch zu keinem Zeitpunkt auf Unverständnis stößt - und auch ablehnende Elternteile bilden keinen nachhaltigen Hinderungsgrund. So lautet die unterschwellige Moral vom neuen Film scheinbar: Selbst frühzeitig oder auch sogar kurz vor dem Abschluss von der P.A. abgehende Schüler verwirklichen letztendlich trotzdem auf die eine oder andere Weise ihren Traum - egal ob in Schauspielerei, Tanz, Musik oder Schauspiel. Auf Kölsch: "Et hätt noch immer joot jejange."
Und so fühlt sich der Zuschauer, der den alten Film kennt und liebt, zwar in dasselbe und zugleich modernisierte Geschehen zurückversetzt, das jedoch auch auch für Kinogänger ohne Kenntnis des Originals lediglich seicht vor sich hin plätschert. Vom mitreißenden Original-Soundtrack bleibt im Remake nur die Piano-Nummer "Out Here On My Own" und ein ver-hip-hop-ter Titelsong im Abspann.
Eine Hommage ist all das nicht - sondern lediglich ein deutlich zu schwacher erneuter Aufguss mit zu seicht entwickelten Charakteren und dafür zeitgemäß ein wenig mehr "tits and ass".

Fazit: Fame - The Next Generation - ein allzu schwaches Remake, dabei in Charakterentwicklung, Handlungstiefgang und Soundtrack leider gleichermaßen auf Soap-Niveau. 5 von 10 unfreiwillige Karaoke-Gesangseinlagen.

Gero Zahn
06.01.2010

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