Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels
Abenteuer/Action, USA 2008, 122 Minuten, ab 12, Prädikat: besonders wertvoll
Originaltitel: Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull; Deutschlandstart: 22.05.2008 (Paramount); Regie: Steven Spielberg; Produktion: Frank Marshall, George Lucas u.a.; Drehbuch: David Koepp; Musik: John Williams; Kamera: Janusz Kaminski; Schnitt: Michael Kahn

mit Harrison Ford (Indiana Jones), Cate Blanchett (Irina Spalko), Karen Allen (Marion Ravenwood), Shia LaBeouf (Mutt Williams), Ray Winstone ('Mac' George McHale), John Hurt (Professor 'Ox' Oxley), Jim Broadbent (Dean Charles Stanforth), Igor Jijikine (Dovchenko) u.a.

Filmplakat
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Szenenbild 1 Szenenbild 2 Szenenbild 3
Leider nicht mehr Bilder. Paramount hält die Online-Presse extrem kurz...

NIchts anfassen! - Der alte Hase gibt seinem jungen Assistenten Tipps.

Plot: 1957: Professor Dr. Henry Jones (Harrison Ford) und sein langjähriger Freund George (Mac) McHale (Ray Winstone) werden von den Russen entführt und in eine Militärbasis nach Roswell verschleppt, wo Indy der Russin Irina Spalko (Cate Blanchett) helfen soll, ein streng geheimes archäologisches Artefakt unter tausenden von Kisten zu finden. Nach Bergung des Artefaktes gelingt Indiana Jones die Flucht. Zurück an seinem Lehrstuhl wird er weiterhin von den Russen verfolgt, während die eigene Regierung ihn für einen Spion der Roten Armee hält.
Unterdessen sucht der junge Mutt Williams (Shia LaBeouf) Indys Hilfe, um seine Mutter zu finden, die bei Nachforschungen nach einem der sagenumwobenen Kristallschädel nach Südamerika entführt wurde. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg in ein neues Abenteuer...

Kritik: Endlich ist es soweit! 19 Jahre lang mussten sich die Fans von Indiana Jones gedulden, ehe Regisseur Steven Spielberg und Produzent George Lucas den Helden der 80er Jahre wieder auf die große Leinwand gebracht haben. Dementsprechend hoch sind natürlich auch die Erwartungen, zumal Harrison Ford mit seinen 65 Jahren auch nicht mehr der jüngste Spund ist. Für viel Missmut sorgte im Vorfeld bereits die Tatsache, dass Sean Connery als Henry Jones Sen. nicht mehr mitspielen wollte. Um das Jung-Alt-Verhältnis auszugleichen wurde sozusagen als Ersatzfigur Jungdarsteller Shia LaBeouf als Mutt Williams eingeführt, der für die amüsanten Einlagen und Dialoge im Film zuständig ist und auch einen durchaus wackeren jungen Helden abgibt, aber Harrison Ford lange nicht das Wasser reichen kann. Steven Spielberg hatte bereits im Vorfeld darauf bestanden, den vierten Teil der Machart der ersten drei Indiana-Jones-Filme anzugleichen. Da stellt sich natürlich die Frage, ob diese Art von Abenteuer-Film in der heutigen Zeit und bei dem Effekt-Verwöhnten Publikum noch ankommt. Auf der anderen Seite ist die Fan-Gemeinde der Indiana-Jones-Filme derart groß und auch mit den Jahren gewachsen, dass das Problem eigentlich keins mehr ist.
Aber ist der Film den Erwartungen der Fans gerecht geworden? Für alle, die mit Indiana Jones groß geworden sind, so wie wir beide, ist er der Abenteuer-Held schlechthin, der durch die drei Filme Kultstatus erreicht hat. Dem gerecht zu werden, ist eigentlich so gut wie unmöglich. Dafür ist der vierte Teil jedoch durchaus gelungen.

Es gibt aber auch einiges zu bemängeln: die Zeit, in der der Film spielt! Indiana Jones ist der Held der 30er Jahre, der Knüppel zwischen den Beinen eines jeden Nazis, und die Optik der Filme ist auch darauf aufgebaut. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters von Harrison Ford wäre das aber natürlich nicht umsetzbar gewesen, und so spielt Teil 4 jetzt in den 50er Jahren.
Des Weiteren folgt, besonders zu Beginn des Films, eine unlogische, physikalisch gesehen haarsträubende Szene auf die nächste, wobei die Szenen sehr gut gemacht und vor allem spannend und unterhaltsam sind. Nicht zu vergessen, sind ja auch die Storys der ersten drei Teile nicht gerade von Logik und Realismus gesegnet, was den Filmen aber keinen Abbruch tut.
Es gibt ein Wiedersehen mit Karen Allen, der Marion Ravenwood aus Teil 1, die zwischen dem ersten und dem vierten Teil einen Bogen spannt und so die Geschichte abrundet. Der vierte Teil ist unterhaltsam, witzig und spannend. Harrison Ford überzeugt als Indiana Jones nach wie vor. Trotz seiner 65 Jahre ist der Mann in Topform, und wenn er seinen Hut aus dem staubigen Sand aufhebt und aufsetzt, dann IST er Indiana Jones. Und mit dem im Hintergrund erklingenden altbekannten Score meint man beinahe, es wäre so wie früher. Er strotzt vor so viel Spielfreude, dass man ihm auch locker noch einen fünften Teil zutrauen würde – aber nur wenn es nicht wieder 19 Jahre dauert! ;-)
Der Film ist unserer Meinung nach in erster Linie für Fans gemacht, da er ein Abenteuer-Film im altmodischen Stil ist. „Neueinsteiger“ sind besser beraten, sich erst Teil 1 bis 3 auf DVD anzuschauen und danach Teil 4 zu gucken. Weiterhin werden dem einen oder anderen Film- bzw. Serien-Zuschauer diverse Elemente des Films doch allzu bekannt vorkommen, so dass es zum Schluss keine Überraschung mehr gibt. Das Ende des Films ist sehr überzogen und für einen Abenteuerfilm einfach unpassend. Weniger wäre hier mehr gewesen!

Fazit: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels ist eine durchaus gelungene Fortsetzung der Indiana-Jones-Filme. Sie kann den hochgesteckten Erwartungen natürlich nicht zu 100% gerecht werden, ist aber dennoch unterhaltsam, spannend und witzig. Über die angesprochenen Schwächen sollte man hinwegsehen, dann ist der Film durchaus empfehlenswert. 7 von 10 als Rettungshilfe missbrauchte Schlangen.

Sebastian Schwarz & Sandra Plich
28.05.2008

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545 Stimmen
Schnitt: 5
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Stephan (16.07.08): Auch für mich ist/war Indi der Held meiner Jugend und darüber hinaus. Ich habe immer auf Teil 4 gewartet. Nun war es endlich soweit und ich bin zufrieden. Viele schlechte Kritiken sind total überzogen. Klar ist das Ende nicht optimal und zu "spielbergisch", aber man denke bitte an die anderen Filme, da war es auch nicht anders. Man stelle sich vor Spielberg hätte Indi 1 heute gedreht, da würde jeder Kritiker ihn für das Ende zerreissen. Wie auch immer, ich habe mich köstlich amüsiert im Kino. Einzige Abstriche mache ich bei dem Charakter von John Hurt, das war irgendwie unpassend und überflüssig, das Ende war ungewohnt und unbefriedigend und Indi passt nicht so ganz in die 50er, aber das hat Spielberg größtenteils ja durch die abenteuerlichen Kulissen kaschiert. Von mir gibt es 8 von 10 wahnsinnig geilen Frisuren, die Cate Blanchett auch nicht entstellen können.
Anni (14.07.08): Der Film war richtig geil!!! 10 von 10 Punkten
Christian (19.06.08): Was haben sich die Verantwortlichen bei Universal nur bei dem Ende gedacht?!? Eine so vielversprechende erste Hälfte und dann so ein Ende... Klar, Abenteuer und Action Filme sind richtigerweise keine Dokumentationen - trotzdem sollte ein Film am Ende nicht nur noch lächerlich und dümmlich wirken. Kult um Indy hin oder her, das macht den Film leider nicht besser! 3 von 10 Punkten.
Fotopuls (09.06.08): Fast, denn an der Lagerhalle stand nur eine riesige 51, die Anspielung war aber trotzdem deutlich genug *ggg* Überhaupt sind es für mich persönlich genau diese kleinen Andeutungen, die das besondere Indy-Feeling haben aufkommen lassen. Lediglich einmal hat man einen perfekten Seitenhieb auf Teil 3 verpasst, nämlich als Indy den jungen Mutt Williams "Junior" nennt ;-) Und wenn man dich das Ende von Teil 1 nochmal anschaut, so ist das ähnlich überzogen und fernab der Realität. Indy ist eben kein Dokumentarfilm - Gott sei Dank!!! Lediglich ein ganz großer Bruch in der Logik hat mich sehr gestört, aber ich möchte hier nicht spoilern. Alles in allem gebe ich 7 von 10 Scrubs-Hausmeistern als Agenten
John Doe (30.05.08): Stand in riesen Lettern an der Lagerhalle. ;)
Boernie (30.05.08): Wir waren anfangs auch etwas skeptisch, ob Indy mit seinen 65 die Rolle noch überzeugend spielt. Da können wir ein eindeutiges Ja geben. Mir hat der Film so gut gefallen, dass ich mit einen weiteren Teil wünsche - solange Harrison noch so fit ist. Zum Ende des Films: da hatte ich das Gefühl, dass George Lucas etwas stark mitgemischt hat. Mir hat's gefallen. War zu dieser Zeit nicht auch Area 51 ein Thema?
Frank (30.05.08): Man könnte hier jetzt darüber streiten ob das Ende zu weit ausgeholt war. Klar war man das von Indi bisher nicht gewohnt. Was hätte Spielberg aber aus den ersten drei Teilen gemacht, hätte er damals schon die technischen Möglichkeiten von heute gehabt. Und nochmal mit Rittern, Eingeborenen oder Nazis prügeln, wäre wohl schiefgegangen. Im Grunde war Indi4 äußerst unterhaltsames Popcorn-Kino. Von allem was dabei und der Humor war gut plaziert und reichlich. Kleine Seitenhiebe auf neuere Vertreter des Genres, "Sind sie ein Gradräuber? (TombRaider)- Nein, ich bin Proffesor!" haben mir ausgesprochen gut gefallen. Von mir ganz klare 9-10 Riesenameisen.
Eric Draven (30.05.08): IJ4 ist meiner Meinung nach eine gelungene Fortsetzung der Trilogie - auch wenn sie nicht wirklich nötig war. Meiner Meinung nach sollte man solche "Legenden" einfach mal ihre wohl verdiente Ruhe lassen...aber das gehört jetzt hier nicht hin.
Einzige Schwachstelle in dem Film (wieder mal): das Ende. Wie in der Kritik oben schon angesprochen ist es zu überzogen, zu weit hergeholt und einfach zu viel. Es passt nicht in einen Indi-Film.
Nichtsdestotrotz hat der Rest des Films sehr viel Spaß gemacht.
Ich gebe 7 von 10 Belehrungen im Treibsand...und hoffe das Indi nun Ruhen darf...

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