Superman Returns
Action/Fantasy, Australien/USA 2006, 154 Minuten, ab 12
Originaltitel: Superman Returns; Deutschlandstart: 17.08.2006 (Warner Bros.); Regie: Bryan Singer; Produktion: Gilbert Adler, William Fay u.a.; Drehbuch: Michael Dougherty, Dan Harris nach der Vorlage von Jerry Siegel; Musik: John Ottman, John Williams; Kamera: Newton Thomas Sigel; Schnitt: Elliot Graham, John Ottman

mit Brandon Routh (Clark Kent / Superman), Kate Bosworth (Lois Lane), Kevin Spacey (Lex Luthor), James Marsden (Richard White), Parker Posey (Kitty Kowalski), Frank Langella (Perry White) Sam Huntington (Jimmy Olsen), Eva Marie Saint (Martha Kent), Marlon Brando (Jor-El), Kal Penn (Stanford), David Fabrizio (Brutus), Tristan Lake Leabu (Jason White), Ian Roberts (Riley), Vincent Stone (Grant ), Jack Larson (Bo der Barkeeper) u.a.

Filmplakat
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Trailer (Warner Bros. )
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Ich will alles wissen. Einfach alles! Olsen, ich will Fotos von ihm, egal wo er gerad ist. Nein! Ich will das Foto! Reisen: Wo war er? Hat er Urlaub gemacht? Wenn ja, wo? Klatsch: Hat er neue Bekanntschaften gemacht? Mode: Ist das ein neues Kostüm? Äh, äh... Gesundheit: Hat er zugenommen? Was hat er gegessen? Wirtschaft: Welche Auswirkungen wird die Börse spüren? Langfristig, kurzfristig.. Politik: Kämpft er immer noch für Wahrheit, Gerechtigkeit und all diesen Kram. Livestyle: ... Superman kehrt zurück! - Superman wird zum Medienereignis.

Plot: Fünf Jahre sind vergangen, seit Superman (Brendan Routh) die Welt ohne ein Wort des Abschieds verließ, um sich zu den Überresten seines vor langer Zeit explodierten Heimatplaneten Krypton aufzumachen. Doch kehrt er gerade rechtzeitig zur Erde zurück, als sein alter Widersacher Lex Luthor (Kevin Spacey) einmal mehr ein Verbrechen von Weltformat plant: Luthor ist in den Besitz von Kryptonit gelangt und plant, damit einen neuen Kontinent zu erschaffen, der allerdings die halbe Welt im Wasser versinken lassen und Millionen Unschuldiger töten würde. Und ganz nebenbei ist da auch noch Lois Lane (Kate Bosworth), Supermans alte Liebe und (Clark Kents) Kollegin beim Daily Planet, die inzwischen aber mit einem anderen Mann zusammenlebt und ein Kind hat. Höchste Zeit also für Kal-el alias Superman, die Welt und nicht zuletzt sein eigenes Leben wieder ins Lot zu bringen. Doch dies fordert mehr vom „man of steel“, als gedacht: Denn Luthor will nicht nur eine neue Welt, sondern eine Welt ohne Superman...

Kritik: Lange hat es gedauert, bis das Remake des wohl berühmtesten aller Superhelden erneut das Licht der Leinwand erblickte. Superman Returns ist ein Paradebeispiel dafür, wie viel sich an einem Hollywood-Projekt verändern kann, nachdem bereits grünes Licht gegeben wurde: Zunächst galt es einen neuen Darsteller des Titelhelden zu finden. Lange Zeit war Nicolas Cage (Lord of War) im Gespräch, der am Ende jedoch das Handtuch bzw. das Cape wegen künstlerischer Differenzen warf. Auch sollte ursprünglich Brett Ratner (Rush Hour) die Regie führen, der am Ende aber stattdessen beim finalen (!?) Abenteuer der X-Men landete. An seiner Stelle nahm nun Bryan Singer nach zwei X-Abenteuern auf dem Regie-Stuhl Platz.
Unter seiner Führung wurde dann auch Newcomer Brendan Routh als neuer Hauptdarsteller gefunden, dessen Ähnlichkeiten zum Original-Superman, dem unvergleichlichen (und kürzlich verstorbenen) Christopher Reeve unverkennbar sind, insbesondere als Clark Kent mit Hornbrille. Doch stellte sich für alle die entscheidende Frage: Würde es Singer gelingen, DEN Superhelden schlechthin erfolgreich zurück auf die Leinwand zu bringen oder würde er sich an dem Projekt hoffnungslos verheben?
Die Antwort auf die Frage lautet eindeutig: Singer hat seine Aufgabe mit Bravour gemeistert! Kein Zweifel: Wie bei Sean Connery als James Bond gibt es auch für Christopher Reeve keinen wirklichen Ersatz, Original bleibt eben Original, da kann kommen, wer oder was will. Aber für ein Remake ist Brendan Routh eine wirklich gelungene Besetzung, im Gegensatz zu Nicolas Cage ist er kein Star im Kostüm, sondern ein wirklich unverbrauchtes Gesicht, das man neu mit Superman identifizieren kann. Auch Kate Bosworth (Blue Crush) macht eine sehr gute Figur als Lois Lane, wobei hier weniger Einzigartigkeit der Person bestand. Dasselbe gilt für Parker Posey (Blade Trinity) als Kitty Kowalski, die trotz vergleichsweise kleiner Rolle sogar etwas Raum zur Entfaltung bekommt und nicht ganz blass bleibt.

In einer weiteren Nebenrolle gibt es zudem ein Wiedersehen mit James Marsden, der in X-Men 3 etwas schnell das Zeitliche segnete, somit aber zumindest frei war für Superman Returns. Auch wenn der Superheldenwechsel für ihn einen Abstieg zum Normalbürger bedeutete und er zudem weiterhin wirklich kein Glück mit Frauen hat, denn schon wieder macht ihm der Hauptdarsteller die Freundin streitig… Als kleines Bonbon tritt Eva Marie Saint, bekannt vor allem aus Hitchcocks Der unsichtbare Dritte in einer Nebenrolle als Clark Kents Mutter auf. Doch der größte Geniestreich des Film ist neben Routh die Besetzung Kevin Spaceys (Das Leben des David Gale) als Erzschurke Lex Luthor. War der im Original noch vom ebenfalls unvergleichlichen Gene Hackman verkörpert worden, ist Spacey (mit Glatze!) wohl die einzig würdige Alternative.
Frei nach dem Motto „never change a winning team“ nahm Singer auch gleich seine beiden Drehbuchautoren Michael Dougherty und Dan Harris von den X-Men mit, die aus gut 70 Comic-Jahren die besten Geschichts-Einzelteile zusammensuchten und eine gelungene neue Story schrieben. Somit hat der Film eigentlich alles: einen Superhelden, der die Welt vor einem Erz-Bösewicht retten muss, eine Liebesgeschichte ohne (wirklich nervige) Klischees und gute Action, Spannung und Sfx ohne Überladung. Auch sehr schön gelöst wurde die Sache mit dem „man of steel“: Im Feldzug gegen die alltägliche Kriminalität ist Superman unverwundbar (kurz aber prägnant dargestellt), aber als es in den Kampf gegen Luthor geht, gerät er doch an seine Grenzen. Aber wie langweilig Unverwundbarkeit auf Dauer sein kann, haben wir gerade erst in Ultraviolet erlebt. Da muss auch ein Superheld ab und zu mal Federn lassen! Hoch anrechnen muss man Singer noch, dass er Superman auch in einer ganz speziellen Hinsicht als Vorbild auftreten lässt: Wurde Christoper Reeve in Teil 2 damals noch in einer Kampfszene gegen einen Marlboro-Laster geschleudert, pustet Routh in der Wiedersehensszene mit Lois Lane deren Feuerzeugflamme beim Anzünden einer Zigarette aus.
Dass der Film mit Superman Returns und nicht einfach nur mit Superman betitelt wurde (wäre ja bei einem Remake durchaus legitim gewesen), bzw. die ganze Geschichte mit der 5-jährigen Abwesenheit überhaupt erst erdacht wurde, mag neben der besagten Rückkehr ins Kino auch noch an etwas anderem gelegen haben. Schließlich musste irgendwie auch die Tatsache bedacht werden, dass Superman am 11. September nicht zu Stelle war. In einer Szene, die in einer frühen Version des Drehbuchs stand, aber nie gedreht wurde, sollte Superman betroffen am Gound Zero stehen, in der Art, als würde er sich sagen: „Wenn ich hier gewesen wäre, ich hätte es verhindern können!“

Fazit: Back to the roots: Bryan Singer hat einmal mehr seine Qualitäten als Regisseur bewiesen und den „man of steel“ erfolgreich zurück ins Kino gebracht. Sein Remake hält sich dabei eng an die besten Aspekte der Original-Filme und bietet all diese in moderner Form. Wobei man den Film problemlos ohne die Kenntnis der Originale genießen kann. Darsteller und Effekte sind grandios, die Story ist gelungen und man hat es sogar geschafft, einen Overkill zu vermeiden.
Intelligentes Popkornkino, das Spaß macht. Nicht zuviel, sondern weniges gut. Und dann sogar ohne den sonst üblichen triefenden amerikanischen Patriotismus. Was will man mehr? Dafür gibt es klare 8 von 10 etwas zu weit geworfenen Bällen.

Nikolas Mimkes
18.07.2006

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Gut9%
Sehr gut6%
Absolut hervorragend8%
Bester Film aller Zeiten5%

260 Stimmen
Schnitt: 4.6
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Franzi (18.10.09): Ich fande den film super auch den schauspieler ,der film wahr erste sahne zum schluss die szene wo er herraus finde das der kleine jason sein sohn ist finde ich süss
lorizzle (04.09.06): also mich konnte der film garnicht begeistern. handwerklich war er natürlich top. bei dem budget ist das ja auch kein wunder. aber die story war alles andere als top. der plan des bösewichts war einfach nur lächerlich und die messias-anspielungen total überzogen, deshalb nur 3/10.
Mikel (27.08.06): Pädophilmans Return Selten war ich so enttäuscht von der Besetzung eines Hauptrolle. Kate Bosworth als Mutter eines Fünfjährigen? Da wird schnell klar, warum sich Superman verdrückt hat: Um einer Strafe wegen Kindesmissbrauchs zu entgehen. Spannung: aua. Story: aua aua. Länge: Oh haua haua. Wegen Kevin Spacey und einigen (unfreiwillig) komischen Szenen: (noch) 3/10
Sandra (27.08.06): @Nikolas: Richtig! Habe ich im Nachhinein auch festgestellt, könnte aber schwören, dass im Nachspann nur von John Williams die Rede war (?). Egal! Jedenfalls hört es sich ganz genauso an wie Williams, da sind wir uns denke ich alle einig ;-)
Nikolas (24.08.06): @ Sandra: Freut mich zu hören, dass du von dem Film genauso begeistert warst wie ich (deinen Punkten nach ja sogar noch mehr). Allerdings muss ich dir in einem Punkt widersprechen: Die Musik basiert zwar auf der Vorlage John Williams, wurde aber von John Ottman neu komponiert, der auch schon die vergangenen Singer-Filme musikalisch untermalte. Dennoch ist es natürlich nah an Williams dran und zudem hat sich Ottman als dessen Fan geoutet.
Sandra (24.08.06): Ich kann Nikolas nur zustimmen! Das war ein Superman-Film, wie ich ihn mir gewünscht habe. Da stimmte einfach alles. Action, Effekte, Story, Superman vs. Luthor. Den ersten "X-Men"-Film fand ich dank der Regiearbeit von Singer bereits sehr gut, weil hier ebenso wie in "Superman Returns" nicht die Story zugunsten der Effekte zurücktreten muss. Wie Nikolas bereits schrieb: Intelligentes Popkornkino, das ist da heutzutage eher selten. Der Superman-Darsteller ist "super" ausgesucht, die Ähnlichkeit mit Reeve ist in der Tat verblüffend und Kevin Spacey ist wieder einmal göttlich böse. Die Liebesgeschichte ist dezent angebracht worden, überhaupt nicht zu lang und in keinster Weise kitschig. Ich habe auch mit allen Hauptfiguren mitgefiebert und mir war Superman keinesfalls egal. Ich habe mal wieder einen anderen Film gesehen als Sebastian ;-) Aber die zwei besten Dinge am Film waren erstens der grandiose Soundtrack von John Williams, der einen quasi in den Film reinsaugt, ob man will oder nicht. Stellenweise kamen Erinnerungen an Meisterwerke wie Star Wars und Indiana Jones auf. Und zweitens ist dieser Film einfach genial gefilmt. Wie Superman über die Wolken fliegt, der Sonne entgegen oder wie er das "Neuland" im All abliefert und dann in Zeitlupe hinunter auf die Erde fällt und dazu die Musik von Williams, da gab es bei mir schon mal die eine oder andere Gänsehaut. Und das allerallerallerallerbeste von allem: Null Patriotismus! Thank you, Mr. Singer :-)) "Superman Returns" kann man zweifelsohne als eine wunderschöne Hommage an die "alten" Superman-Filme mit Reeve bezeichnen. Für Superman-Fans ein Film-MUSS in diesen Sommer. Ich gebe 9 von 10 "erschlagenden" Klavieren
Sebastian (17.08.06): So ganz kann ich Nikolas bei seiner Kritik nicht zustimmen! Der Film ist ganz ok, aber auch nicht mehr!
Zunächst einmal ist er viel zu lang. Man hätte mindestens 30 Minuten rauskürzen können. Das hätte dem Film nur gut getan, denn gerade in der letzten Stunde plätschert er nur noch vor sich hin. Ich will nicht sagen, dass er langweilt, aber er ist eher uninteressant. Besonders die langen romantischen Sequenzen nerven auf Dauer dann doch etwas und gerade am Ende hätte man sie getrost weglassen können. Dazu kommt noch, dass einem (vielleicht auch nur mir!) die einzelnen Figuren (speziell Superman!) während des ganzen Films total egal bleiben! Ob er jetzt stirbt oder nicht, hat mich nicht im entferntesten gejuckt!
Aber zum Glück gibt es da noch den unvergleichlichen Kevin Spacey als Lex Luthor, der den Film dann doch sehenswert macht. Er ist der einzige, neben seiner Gehilfin Kitty (Parker Posey), die einen überzeugen und mitreißen.
Und die wirklich tollen Special Effects reißen dann doch eine Menge wieder raus!
Aber dann bleiben da noch mindestens 2 große Logiklöcher zu klären. Doch in welchem Film gibt es die nicht!
Alles in allem ist das Ganze, besonders für einen Bryan Singer-Film, eher enttäuschend! Von mir gibt es nicht mehr als 6 von 10 Pulitzer-Preisen, die wie Oscars sind!

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