The Wayward Cloud
Drama/Musical/Komödie, Taiwan/Frankreich/China 2004, 112 Minuten, ab 18?
Originaltitel: Tian bian yi duo yun; Deutschlandstart: 16.02.2005 (Berlinale); Regie: Ming-liang Tsai; Produktion: Bruno Pésery, Vincent Wang; Drehbuch: Ming-liang Tsai; Kamera: Pen-jung Liao; Schnitt: Sheng-Chang Chen

mit Kang-Sheng Lee (Hsiao-Kang), Shiang-chyi Chen (Shiang-Chyi) u.a.

Filmplakat
Internet Movie Database ()
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Plot: Nach ihrer Rückkehr aus Frankreich stellt Shiang-Chyi (Shiang-Chyi Chen) fest, dass die Promenade, an der sie früher immer den Uhrenverkäufer Hsiao-Kang (Kang-Sheng Lee) traf, abgerissen wurde. Obendrein herrscht in Taipei gerade Wassermangel. Wasser ist rationiert und schwer zu bekommen. Shiang-Chyi stiehlt deswegen an ihrer Arbeitsstelle flaschenweise Wasser. Im Überfluss hingegen gibt es Wassermelonen, deren Saft man trinken kann. Die Beschaffung von Wasser, das Transportieren von Wassermelonen und die Versuche, einen verschlossenen Koffer zu öffnen, füllen dann auch Shiang-Chyis Zeit aus, bis sie zufällig im Park Hsiao-Kang wiedertrifft. Der ist nicht mehr Uhrenverkäufer, sondern Darsteller in Pornofilmen; aber das weiß sie nicht. Es entsteht eine sehr schweigsame Romanze mit täglichen Treffen in Shiang-Chyis Wohnung in einem großen Wohnblock. Dieser wird noch von anderen seltsamen Gestalten bewohnt...

Kritik: Der seltsamste Film der Berlinale 2005 sorgte dort für ungewohnt kunstsinnige Momente. Worum es in The Wayward Cloud geht, ist sehr schwer zu beschreiben. Oberflächlich gesehen geht es um Wassermelonen, das Trinken von Wassermelonensaft, das Tragen von Wassermelonen - und nicht zuletzt natürlich um Sex mit Wassermelonen. Was hat das zu bedeuten? Das sollte jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden.

Der Film besteht im Grunde aus drei Handlungssträngen: der leisen Romanze von Shiang-Chyi und Hsiao-Kang; aus eingestreuten Musicalszenen, in denen die Charaktere über ihre Gefühle singen; und aus verschiedenen deftigen Pornoszenen, in denen der Mangel von Wasser oft eine wichtige Rolle spielt.
Die beiden Hauptfiguren kamen schon in anderen Filmen von Ming-liang Tsai vor, zuletzt in What time Is It there? (2001), auf den die Eingangsszene von The Wayward Cloud direkt bezug nimmt.
Der Film besteht aus einzelnen Szenen, in denen Objekte und Personen eher in einem künstlerischen als in einem erzählerischen Sinn arrangiert werden. Verschiedene Leitmotive tauchen immer wieder auf, viele sind bereits aus früheren Werken des Regisseurs bekannt: die Wassermelone als Symbol für Leben und Fruchtbarkeit, die Musicalszenen als Ausdrucksmöglichkeit für die sonst sprachlosen Figuren, das Kino (hier der Porno) als (Zerr-)Spiegel der Wirklichkeit. Diese Motive werden in einem grotesken, intelligenten und anregendem Spiel verknüpft, das faszinierend ist, aber sicher kaum Kinozuschauer finden wird.

Fazit: Ein sehr künstlerischer Film mit wiederkehrenden Leitmotiven rund um eine groteske Rahmenhandlung. 6 von 10 Melonenkern-Weitspuck-Wettbewerbe.

Olaf Scheel
20.02.2005

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