Flightplan - Ohne jede Spur
Thriller, USA 2005, 98 Minuten, ab 12
Originaltitel: Flightplan; Deutschlandstart: 20.10.2005 (Buena Vista); Regie: Robert Schwentke; Produktion: Robert DiNozzi, Brian Grazer, Charles J.D. Schlissel; Drehbuch: Peter A. Dowling, Billy Ray; Musik: James Horner; Kamera: Florian Ballhaus; Schnitt: Thom Noble

mit Jodie Foster (Kyle), Peter Sarsgaard (Carson), Sean Bean (Captain Rich), Kate Beahan (Stephanie), Michael Irby (Obaid), Assaf Cohen (Ahmed), Erika Christensen (Fiona), Shane Edelman (Mr. Loud), Mary Gallagher (Mrs. Loud), Haley Ramm (Brittany Loud), Forrest Landis (Rhett Loud), Jana Kolesarova (Claudia), Brent Sexton (Elias), Marlene Lawston (Julia), Judith Scott (Estella) u.a.

Filmplakat
Internet Movie Database ()
Offizielle Website (Buena Vista )
Trailer (Movie.de )
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Wissen Sie, wo meine Tochter ist? Was verschweigen Sie mir? - Mrs. Pratt. Es tut mir leid. Aber ich glaube nicht, dass sie hier ist. - Was reden Sie da bloß? - Das eben war die Abfertigung in Berlin. Und sie sagen, dass kein Fluggast namens Julia Pratt eingecheckt hat. - Sie hatte den Platz direkt neben mir: 26a. - Laut Passagierliste ist 26a frei. - Kyles Tochter ist spurlos verschwunden.

Plot: Kyle Pratt (Jodie Foster) ist völlig fertig, weil ihr Mann ums Leben gekommen ist. So gibt sie ihr komplettes Leben in Berlin auf und will mit ihrer Tochter Julia (Marlene Lawston) wieder zurück zu ihren Eltern nach New York ziehen. Nachdem die letzten Angelegenheiten in Berlin geklärt sind, fahren Mutter und Tochter zum Flughafen, um mit einem neu entwickelten, riesigen Passagierflugzeug, an dessen Entwicklung Kyle selbst beteiligt war, nach New York zu fliegen.
Als sie endlich an Board sind, beschließen beide erstmal ein kleines Nickerchen auf den hinteren, leeren Sitzplätzen zu machen. Als Kyle wieder erwacht, ist Julia, die neben ihr lag, plötzlich verschwunden. So sehr sie sie im gesamten Passagierbereich auch sucht, sie kann ihre Tochter nicht finden. So alarmiert sie schließlich die Crew und den Kapitän (Sean Bean) des Flugzeugs, doch wie es scheint, kann sich niemand der Crew und der Passagiere erinnern, die Tochter jemals gesehen zu haben. Mit Kyle gehen die Nerven langsam durch, so dass sie unter die Überwachung des flugbegleitenden Marshals Gene Carson (Peter Sarsgaard) gestellt wird. Keiner will ihr glauben, dass ihre Tochter an Board war und wohlmöglich entführt wurde...

Kritik: Flightplan ist das Hollywooddebüt des deutschen Regisseurs Robert Schwentke (Tattoo). Er versteht es, den Film handwerklich überzeugend und ziemlich spannend zu inszenieren. Als besonders gelungen ist auch die Kameraführung von Florian Ballhaus hervorzuheben. Zusammen mit der Musik von James Horner ergibt sich so besonders zu Beginn des Films in Berlin eine düstere und beklemmende Stimmung, bei der man versteht, dass Kyle Pratt ihr entfliehen und nach NewYork umziehen möchte.

Auch im Flugzeug gelingen Ballhaus Kamerafahrten, die wirklich tempogeladen und stimmungsvoll sind. Da macht er seinem Vater Michael Ballhaus alle Ehre.
Aber nicht nur durch die Inszenierung, die Kameraführung und die Musik gewinnt der Film seine spannende Atmosphäre, sondern hauptsächlich Jodie Fosters schauspielerische Überzeugungskraft macht den Film wirklich mitreißend. Erst durch sie wird Flightplan wirklich sehenswert. Ohne sie wäre der Film zwar handwerklich sehr gute, aber trotzdem nur durchschnittliche Thrillerkost.
Denn leider ist der Film nicht durchgängig gelungen. Verspricht die erste Hälfte noch ziemlich viel, so wird in der zweiten Filmhälfte klar, dass Flightplan die hohen Erwartungen nicht bis zuletzt erfüllen kann. Die Handlung wird immer konstruierter und unglaubwürdiger. Einige logische Fragwürdigkeiten existieren ebenfalls. Die Auflösung und das Ende sind für meinen Geschmack auch nicht so wirklich überzeugend. Ein etwas weniger hollywoodartiges Ende wäre in meinen Augen besser gewesen.
Wirklich schön und gelungen finde ich dagegen die psychologisch hochdramatischen Situationen zwischen der Protagonistin und der Crew bzw. den Passagieren im Film. Schwentke spielt geschickt mit den Erwartungen und Vorurteilen sowohl der handelnden Personen im Film, als auch den Zuschauern vor der Leinwand.

Fazit: Flightplan ist ein handwerklich gut gemachter Thriller, der zu Beginn auf ganzer Linie überzeugt, aber zum Ende hin leider immer konstruierter und unglaubwürdiger wird. Trotzdem ist er fast durchgängig spannend, doch erst Jodie Foster macht ihn wirklich sehenswert. 7 von 10 verschwundenen Rucksäcken.

Sebastian Schwarz
23.10.2005

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797 Stimmen
Schnitt: 5
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Tigerseye (11.05.06): ???????????
Gero (13.11.05): Durchaus mehr als nur mittelmäßig spannend, über die technischen Details sollte jeder in einem technischen Beruf jedoch besser nicht im Detail nachdenken. Im Grunde ein Film im oberen Mittelfeld -- mit dicken Bonuspunkten für Jody Foster und ihr Mimenspiel. 8 von 10 arabischen Fluggästen
Boernie (10.11.05): Bevor ich den Film gesehen habe, hatte ich die Kritiken hier gelesen. Erst vermutete ich, das Verschwinden der Tochter würde irgendwie mystisch (Sixt Sense) erklärt.
Es blieb aber alles ganz irdisch und ich fand, es war ein spannender Film. Sehr überzeugend gespielt hat J.Foster. Auch die Ruhe im Kino zeigt, dass der Film fesselt.
Mir ist der Film 8 von 10 Teddy Wert.

hanse (28.10.05): Ziemlich spannender Film ohne größere Fehler! Ist eigentlich jemandem aufgefallen, dass der Film mehr oder weniger auf dem uralten Hitchcock-Film "The Lady vanishes" basiert, was in den Credits aber nicht genannt wird. Hier gibt's ziemlich genau die gleiche Geschichte, nur das die Verschwundene etwas älter ist, sogar die gehauchte Spur auf der Scheibe gibt's - nur das bei Hitchcock das ganze nicht in einem Flugzeug, sondern in einem Zug spielt...
Kikmann (28.10.05): Frau Foster ist nicht schlecht, aber bitte: Gehirn an der Kasse abgeben.
Sandra (27.10.05): Ich habe schon vor langer Zeit gelernt bei Thrillern/Action-Thrillern nicht nach Logik zu suchen. Also habe ich mich bei "Flight-Plan" einfach auf die Story eingelassen, wie auch schon bei "Panic Room". Und siehe da, es hat perfekt funktioniert. Der Film ist hervorragend gefilmt, spannungsgeladen bis zum Ende (dank der nur knapp 100 Minuten Laufzeit)und superb bespielt von Jodie Foster - keine Frage: Diese Frau hat es immer noch drauf. Man nimmt ihr einfach jede Rolle ab und ich bin auch auf die diversen Finten des Regisseurs reingefallen, was die Wendungen im Film betrifft (und JA - ich habe Vorurteile ;-))Klar, wenn man drüber nachdenkt wirkt die Story gegen Ende konstruiert und ist nicht mehr zu 100% stimmig. Aber wie ich schon zu "Das Comeback" bemerkt habe: Wir befinden uns in einem Hollywood-Film. Da will ich keinen Realismus sehen, sondern eine schöne (in diesem Fall saumäßig spannende) Geschichte präsentiert bekommen. Es ist meiner Meinung nach nicht notwendig bei diesem Film alles zu erörtern und auseinanderzunehmen. Es ist ein Action-Thriller und keine Dokumentation. Überhaupt bügelt die Jodie alles wieder glatt, was holprig ist. Diese Frau ist eine Wucht. Ich gebe 8,5 von 10 überzeugenden Psychologinnen
Sascha (25.10.05): Der Film ist eindeutig mehr als nur 7 Punkte wert! Was ist schon in Hollywood & co komplett logisch ? Da gibt es schlimmere Beispiele ( ich sag nur Triple XXX mit Vin Diesel! - da kann man auf einem Radar die Farbe des Autos erkennen! Also hier scheint mir alles möglich und plausibel! Jodie Foster einfach bezaubernd ! Ich gebe < 9,5 von 10 mit Fensterbeschlag gemalte Herzen>
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