The Tuxedo - Gefahr im Anzug
Action/Komödie, USA 2002, 99 Minuten, ab 12
Originaltitel: The Tuxedo; Deutschlandstart: 05.12.2002 (UIP); Regie: Kevin Donovan; Produktion: Adam Schroeder, John H. Williams; Drehbuch: Michael J. Wilson, Michael Leeson; Musik: Christophe Beck, John Debney; Kamera: Glen Keenan, Stephen F. Windon; Ausstattung: Jaro Dick; Schnitt: Craig Herring; Kostüme: Erica Edell Phillips

mit Jackie Chan (Jimmy Tong), Jennifer Love Hewitt (Delilah 'Del' Blaine), Jason Isaacs (Clark Devlin), Debi Mazar (Steena), Ritchie Coster (Diedrich Banning), Peter Stormare (Dr. Simms), Mia Cottet (Cheryl), Romany Malco (Mitch), Daniel Kash (Rogers), James Brown (James Brown)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (UIP de)
Trailer (UIP de)

Also, Sie konnten Ihrem Ruf gerecht werden. Sie kriegen den Job. - Ich habe einen Job. Einen sehr guten. - Wieviel verdienen Sie bei diesem guten Job? - 475 die Woche. Und Trinkgeld oben drauf. - Wie wären 2000 die Woche. Plus Unterkunft und Verpflegung. - Wann kann ich anfangen? - Jimmy Tong wird Fahrer von Clark Devlin

Plot: Clark Devlin (Jason Isaacs) ist ein Agent der Superlative. Jedoch steckt sein Talent im Gegensatz zu Kollegen wie Bond nicht in jahrelangem Training, sondern in seinem 2 Milliarden teuren Anzug. Der ist ein Hightech-Wunderwerk und kann seinen Träger auf Knopfdruck in einen zweiten Bruce Lee, Spiderman oder bei Bedarf auch James Brown verwandeln. Was auch schwer vonnöten ist, da er, sonst wäre er ja kein Geheimagent, in geheimer Mission ist. Die dreht sich um ein Komplott, das vielleicht nicht gleich die ganze Welt, aber immerhin Amerika bedrohen könnte.
Jimmy Tong (Jacky Chan) dagegen ist lediglich ein abgefahrener Taxifahrer, der zwar selbst bei Rush Hour seine weiblichen Fahrgäste schneller ans andere Ende der Stadt bringt, als diese ihr Make-up aufgetragen haben, jedoch gegenüber seinem Schwarm stammelnd kaum ein Wort herausbringt. Wegen seiner Eigenschaften als Fahrer wird er aus dem Nichts heraus zum neuen Fahrer Clark Devlins ernannt.
Nach wenigen gemeinsamen Fahrten entgehen beide nur knapp einem doch sehr ungewöhnlichen Bombenattentat, bei dem Devlin jedoch so schwer verletzt wird, dass er für ungewisse Zeit ins Krankenhaus muss. Bevor er jedoch bewusstlos wird, überträgt er pflichtbewusst Tong seinen Auftrag, der ja nicht warten kann und den dieser mit Hilfe des Superanzuges ja auch erledigen kann. Zum Glück soll Devlin am gleichen Tag auch eine neue Partnerin (Jennifer Love Hewitt) zur Seite gestellt werden. Die ist aber Einsteigerin und hat so keine Ahnung, dass sie gar nicht mit dem legendären Devlin, sondern nur mit dessen trotteligen Fahrer zu tun hat. Welch ein Glück für Tong, der jetzt alles Agentendenken seiner Partnerin überlassen kann, während er die Vorzüge des Anzugs ausspielt...

Kritik: Der Trailer kam intelligenter rüber als der Film. Schon Rush Hour war ja reichlich platt, aber selbst unter den Bedingungen noch auf Erwachsenem-Niveau und am Ende durch das Zusammenspiel von Chan und Tucker wirklich unterhaltsam und witzig. The Tuxedo aber bewegt sich durchgehend auf "Kevin allein zu haus"-Niveau:
Die Dialoge sind weitgehend kindisch, jedenfalls nicht an Erwachsene angepasst, die Charaktere äußerst stereotyp. Devlin ist der verführerisch-coole Profiagent, der stets alles unter Kontrolle hat, Tong der Ochs vorm Berge, der kaum etwas auf die Reihe bekommt und lediglich durch den Anzug plötzlich zum Supermann mutiert, gegen den oben genannte Berühmtheiten einpacken können. Hewitt ist die Labormieze, die zum ersten Mal im Außendienst ist, quasi strickt nach Handbuch vorgeht und auch sonst nicht viel mehr drauf hat, als ihre Reize spielen zu lassen. Der Obergangster ist mehr oder weniger ein Witzfigur, genau wie seine Helfershelfer, die fast so dämlich sind wie die Schurken in den Kevin-Filmen. Die haben's zwar drauf, eine ferngesteuerte Skateboardbombe per Peilsender hinter Devlins Taxi herfahren zu lassen (was natürlich auffällt), kommen aber nicht auf die Idee, die Bombe vielleicht selbst am Auto zu befestigen...
Das Zusammenspiel von Chan und Hewitt wirkt eher lächerlich als lustig (für Kinder ist das lustig, das ist klar) und den halben Film über fragt man sich eigentlich nur, was das ganze eigentlich soll... So müssen wir uns unter anderem Sprüche anhören wie: "Befestigen Sie die Wanze mit Hilfe des Gewehres an dem Koffer. Das sollte ein Kinderspiel für Sie sein!" , was es dann natürlich nicht ist... Dennoch: Ein Profiagent braucht natürlich vor jedem Handlungsschritt einen Kommentar seiner (Einsteiger-) Assistentin, die ihm nicht nur sagt, wie er nun vorgehen sollte, sondern ihm auch noch mitteilt, das er dies problemlos schaffen müsste. Gelegentlich sollten die Drehbuchautoren mal ein wenig nachdenken!
Nun ist der Film allerdings auch nicht nur schlecht. Er hat durchaus seine witzigen Momente, und wer sich auf das sehr kindliche Niveau einlassen kann, der wird doch auch was zu Lachen haben: Da Tong den Anzug natürlich nicht beherrscht und der gelegentlich einfach mal die Kontrolle übernimmt, sind ein paar gut gemachte und wirklich lustige Szenen durchaus dabei. Wer das jedoch nicht kann, der wird sich ärgern.

Fazit: Schöne Intention, aber leider weitestgehend am (Erwachsenen-) Publikum vorbeigedreht. Von Disney für Kinder wär's wahrscheinlich ein Riesenhit. 3 von 10 unterkühlten Wasserhüpfern

Nikolas Mimkes
07.12.2002

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296 Stimmen
Schnitt: 4.9
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Leser-Kommentare:
Steffen (19.12.02): Ein typischer Jackie Chan Film: Action und Slapstick. Zum ersten Mal kommen jedoch die *echten* Martial Arts etwas zu kurz. Statt dessen gibt es SFX. Das ist nicht unbedingt schlecht, könnte aber (leider) den Anfang vom Ende der Jackie Chan Ära einläuten. Den Anm. des Redaktuers kann ich nicht ganz folgen. Mit ein bisschen Fantasie kann man sich auch für die logischen *Fehler* eine Erklärung suchen (Wie funktioniert der Auslöser der Skateboardbombe? Ist Hewitt nicht gerade zu ihrer Versetzung gekommen weil sie vorlaut war?). Letztendlich ist bei Jackie Chan Filmen die Story aber Nebensache. Fans werden den Film mögen. Er ist wesentlich besser als Rush-Hour. 6 von 10 Schweizer Wissenschaftler.
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