666 - Traue keinem, mit dem du schläfst!

Komödie, Deutschland 2002, 92 Minuten, ab 12
Originaltitel: 666 - Traue keinem, mit dem du schläfst!; Deutschlandstart: 21.02.2002 (Constantin Film); Regie: Rainer Matsutani; Produktion: Bernd Eichinger; Drehbuch: Rainer Matsutani; Kamera: Hans-Günther Bücking, Dieter Deventer; Ausstattung: Harry Turzer; Schnitt: Hana Müllner; Kostüme: Katja Pothmann

mit Jan Josef Liefers (Faust), Armin Rohde (Mephisto II), Sonsee Ahray Floethmann (Jennifer), Ralf Bauer (Ralf Bauer), Hanns Zischler (Fürst der Finsternis), Mariella Ahrens (Connie), Claudia Schiffer, Boris Becker, Verona Feldbusch, Heiner Lauterbach, Iris Berben, Henry Maske

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Trailer (Constantin Film de)


Oh, äh... Wo bin ich? Was ist passiert? - Du hast gerade versuchst dich umzubringen, aber ich weiß eine sehr viel bessere Lösung: Ich schlage dir einen Pakt vor. - Was? - Einen Deal, wie ihn schon unsere Vorfahren geschlossen haben. - Unsere Vorfahren? - Gestatten mein Name ist Mephisto II und dein Name ist Faust. Dämmert da irgendwas? - Nee... - Du bist ein direkter Nachkomme von Dr. Heinrich Faust, dem Faust. Frank, wir haben jetzt die Gelegenheit ein neues Kapitel aufzuschlagen. Du brauchst nur hier zu unterschreiben, und wir legen sofort los. - Was faselt dieser Mann? ... Ich will nicht loslegen! - Ich bin derjenige, der es schaffen kann, dass du deine Jennifer zurückbekommst.- Was weißt du von mir und Jennifer? - Frank Faust und Mephisto

Plot: Der Taxifahrer Frank Faust (Jan-Josef Liefers) ist der typische Verlierertyp und lebt sein Leben nur so dahin. Seiner Freundin Jennifer (Sonsee Ahray Floethmann) passt das gar nicht. Und so kommt es, wie es kommen muss: Nach einem Eifersuchtsstreit trennt sie sich schließlich von Frank und geht nach München. Frank ist am Boden zerstört und will sich umbringen. Diese Gelegenheit nutzt Mephisto II (Armin "Bierchen" Rhode), der Sohn des bekannten Mephisto, aus, und bietet ihm einen Handel an: Frank, der ein direkter Nachfahre des berühmten literarischen Faust ist, verspricht ihm seine Seele, wenn er im Gegenzug dafür sorgt, dass Jennifer zu ihm zurückkommt. Um das zu erreichen, verwandelt sich Mephisto II in diverse Prominente, zeigt sich so mit Frank in der Öffentlichkeit und preist ihn als genialen Innenarchitekten. Wird der Plan aufgehen und Jennifer durch diese Werbung zu Frank zurückkommen?

Kritik: "Ich kann es nicht glauben!", so lautete einer der letzten Sätze der Hauptdarstellerin im Film. Und so ging es mir auch. Ich konnte auch nicht glauben, was ich mir da gerade in der Sneak ansehen musste. Die Grundidee ist ja eigentlich richtig gut, aber was der Regisseur und Drehbuchautor Rainer Matsutani da fabriziert hat, ist eine Frechheit.
Zum einen ist die Story dumm, platt, klischeehaft und vorhersehbar, so dass selten wirklich gute Gags vorkommen. Das einzig wirklich Lustige sind die Auftritte der diversen Prominenten, in die sich Mephisto II gerade verwandelt hat.

Dumm hierbei ist nur, dass die meisten, allen voran Verona Feldbusch, überhaupt kein schauspielerisches Talent haben. Hier hat mich einzig Claudia Schiffer, die ich sonst gar nicht so mag, überzeugt. Sie hat ihre Rolle noch mit einer gewissen Ausstrahlung und Haltung gespielt.
Zum anderen ist die Darstellung von Schwulen und ihrem Verhalten eine bodenlose Frechheit. Es muss ja nicht immer "political correct" sein, aber dass man so ein Schwulenbild heute noch vorgesetzt bekommt, hätte ich nun wirklich nicht erwartet. Klischeehafter geht es nun nicht mehr: Schwule sind alle tuntig, stehen auf SM und bumsen mit allem, was nicht schnell genug auf die Bäume kommt. Es ist kein Wunder, dass bei so einer Darstellung Vorurteile entstehen. Es fallen haufenweise abwertende Bezeichnungen für Schwule, die ich hier jetzt gar nicht nennen will. Und als Krönung kommt dann ganz am Schluss eine Szene a la "Jeder-soll-doch-nach-seiner-Fasson-glücklich-werden" und "Es-ist-ja-alles-gar-nicht-so-schlimm", welche aufgesetzter und unglaubwürdiger gar nicht mehr sein kann. Da sollte sich Rainer Matsutani mal ein Beispiel an Michael "Bully" Herbig nehmen, der bei seinem Der Schuh des Manitu zwar auch haufenweise Schwulenklischees bringt, sie aber liebevoll umsetzt, auf die Schippe nimmt und nie beleidigend wird.
Armin Rhode, den ich sonst sehr schätze, sollte sich schämen, diese Rolle angenommen zu haben. Ebenso sollten sich alle Prominenten, allen voran Hella von Sinnen, schämen, bei so etwas mitgemacht zu haben. Es kann eigentlich nur sein, dass die Promis das Drehbuch nicht ganz gelesen haben oder einfach nur geil drauf waren, mal bzw. mal wieder in einem Film mitspielen zu können.
Wenigstens spielen Jan-Josef Liefers und Armin Rhode, der seine Rolle ja auch nur durch das Drehbuch vorgeschrieben bekommen hat, ihre Rollen gut.

Fazit: Ein Film mit einer guten Grundidee, die aber schlecht, niveaulos und ziemlich unwitzig umgesetzt wurde. Immerhin ist die schauspielerische Darstellung teilweise gut und es gibt einen durchgängigen roten Faden. Deshalb gerade noch so 2 von 10 untalentierten Promis.

Sebastian Schwarz
13.02.2002

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Mieserabel7%
Schwach3%
Hatte leichte Schwächen2%
Naja geht so8%
War okay8%
Gut6%
Sehr gut8%
Absolut hervorragend6%
Bester Film aller Zeiten12%

156 Stimmen
Schnitt: 4.6
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Leser-Kommentare:
Sandra Plich (19.03.02): Also irgendwie kann ich Sebastian und Sascha überhaupt, also so rein gar nicht zustimmen. Ich fand den Film eine gelungene Komödie und habe mich köstlich amüsiert. Ich habe das Schwulenbild auch nicht als abwertend empfunden. Der Film hieß ja nunmal im Untertitel "...trau keinem, mit dem du schläfst!" Folglich geht es hier um Sex. Nicht nur die Schwulen hatten hier den Sex im Kopf, sondern auch sämtliche Heteros, allen voran Jan Josef Liefers, der einige Worte für Homosexuelle benutzt hat, die nicht positiv, aber aus seiner Situation heraus nachvollziehbar waren. Er hat eben den klassischen 08/15 Mann mit Homophobie gespielt und das ist nicht übertrieben dargestellt. So sind eben viele Hetero-Männer. Aber das weiß ja nun wirklich jeder und diese Tatsache ist bei Gott kein Weltuntergang und wohl kaum gleichzusetzen mit der Meinung des Regiesseurs, Drehbuchautors oder der Schauspieler. Ich finde, hier haben sich Sebastian und Sascha ganz schön persönlich angegriffen gefühlt. Sorry, aber das ist gar nicht nötig! Keiner der Darsteller muß sich schämen in diesem Film mitgespielt zu haben. Außerdem weiß jeder das nicht alle Schwulen auch tuntig sind, aber wir wollen klarstellen viele sind es und es ist auch nicht schlimm, dass sie sind wie sie sind. Armin Rohde war eben tuntig angehaucht, aber einfach niedlich dabei. Klar, der Film spielt mit Schwulenklischees und häuft diese auch stellenweise an, aber wie Lars schon sagte, wir waren im Kino und sahen eine einfache Komödie die Spaß machen soll und nicht "Schindlers Liste". Ich fand die Darstellung auch nicht verletzend, aber gut, das ist eben Ansichtsache, wer sich durch was oder wie angegriffen fühlt. Ich jedenfalls hatte bei dem Film einen teuflischen Spaß. Sicherlich ist "666" kein Meilenstein der deutschen Filmgeschichte, aber eine durchaus gelungene Komödie mit guten Darstellern, die allesamt überzeugen spielen. Die Gaststars waren auch nicht soooo schlecht, das ich das Bedürfnis hatte weglaufen zu wollen. Eben Gaststars, da darf man kein Niveau erwarten oder gar oscargleiche Glanzleistungen. Fazit: Gelungene, streckenweise sehr gagreiche Komödie, klischeehaft aber nett umgesetzt. 7 von 10 teuflischen Pakten mit Mephisto II
Sascha (18.02.02): Also Ich kann Sebastian nur beistimmen !!! So etwas unverschämtes hab ich selten erlebt ! Ich kann Lars verstehen ( du hast logischerweise eine andere sichtweise ) ! Diese Vorurteile bestehen aber leider wirklich und solche Filme tragen nicht gerade zum abbau bei !!! Es ist so widerlich wie Schwule in diesem Film dargestellt werden ! MUSS SOWAS SEIN ??? Am meisten bin ich von HELLA VON SINNEN enttäuscht die ja nun wirklich selber genau weiss was los ist und sich für so einen Film nicht hergeben sollte PFUI !!!!! D er Film selber ist Langweilig und anwidernd Die Story ist ja auch nicht gerade der Hammer und Naja über die "Schauspieler" reden wir lieber nicht weiter ( bis auf aussnahmen natürlich ) Also ich weiss man soll sie nur in aussnahmen geben aber dies ist eine ausnahme also 1 von 10 Liebestränken
Michael Kröger (16.02.02): Ich teile eher die Meinung von Lars. Die Klischees die verwendet werden sollten nicht beleidigend oder vorurteilsfördernd sein, sie wurden nur schlecht umgesetzt. Aber das war nicht das wichtigste an diesem Film. Die Story war die klassische "GutundBöseschließenVertragBösebetrügtGut,GuttrickstBöse aus" Geschichte. Das ganz mit bekanntermaßen schlecht schauspielenden Prominenten angereichert gibt einen durchschnittlich guten Film mit Potential zu mehr. 6 von 10 Klassentreffen
Lars Haller (15.02.02): Tut mir leid Sebastian, aber da kann ich dir leider nicht ganz zustimmen. Ich glaube, da gehst du etwas zu weit. Der Film ist nun wirklich nur eine sehr einfach gestrickte Komödie und nicht ein authentisches Drama. Man kann und darf ihn nicht Ernst nehmen, und somit sind die Klischees, derer er sich reichlich bedient, natürlich total daneben. Jeder Zuschauer sollte im heutigen Zeitalter wissen, dass dort nicht Realität gezeigt wird, sonder sich nur alten, längst überholten Vorurteilen bedient wird. Und ansonsten muss ich echt sagen, ich hatte Spaß. Nicht etwa wegen der Hauptgeschichte und der Schwulenthematik, sondern einfach nur wegen der Reihenweise wirklich grotten schlechten Promi-Nebendarstellern. Ich denke, wenn man ihn in keinster Weise Ernst nimmt, dann kann man Lachen. Von mir gibt es 7 von 10 Teufeln in der Lehre.
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