The Time Machine

SF-Fantasy, USA 2002, 96 Minuten, ab 12
Originaltitel: The Time Machine; Deutschlandstart: 21.03.2002 (Warner Bros.); Regie: Simon Wells; Produktion: Walter F. Parkes, David Valdes; Drehbuch: John Logan nach dem Roman von H.G. Wells; Musik: Klaus Badelt; Kamera: Donald M. McAlpine; Ausstattung: Oliver Scholl; Schnitt: Wayne Wahrman

mit Guy Pearce (Alexander Hartdegen), Mark Addy (David Philby), Phyllida Law (Mrs. Watchit), Laura Kirk (Flower Seller), Josh Stamberg (Motorist), Sienna Guillory (Emma), Max Baker (Robber), Myndy Crist (Jogger), Jeremy Irons (Morlock), Orlando Jones (Vox), Samantha Mumba (Mara), Omero Mumba (Kalen)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (Warner de)
Trailer (Warner de)


Wieso bist du hierher gekommen? Wieso hast du die Reise durch die Zeit gemacht? - Um die Antwort auf eine Frage zu finden. - Eine Frage? - Ja: Wieso kann ich die Vergangenheit nicht verändern? - Warum willst du das tun? Du hast jemanden verloren. Jemanden, den du sehr geliebt hast. - Mara erkennt den Grund für Alexanders Reise

Plot: Der zerstreute Wissenschaftler und Erfinder Alexander Hartdegen (Guy Pearce) lebt 1899 in New York und will sich mit seiner Angebeteten verloben. Als er ihr in einem Park den Ring schenkt, werden sie überfallen und bei einem Handgemenge wird sie erschossen. Am Boden zerstört konzentriert Hartdegen fortan seine ganze Energie und seinen ganzen Erfindergeist auf die Entwicklung einer Zeitmaschine. Er möchte in die Vergangenheit reisen, um das Unglück zu verhindern. Nach vierjähriger Arbeit ist die Maschine schließlich fertiggestellt, und Hartdegen begibt sich auf die Reise. Doch nicht nur in die Vergangenheit, auch in eine 800.000 Jahre entfernte Zukunft. Und was er dort entdeckt, gefällt ihm gar nicht...

Kritik: 1895 veröffentlichte H. G. Wells seinen Debütroman Die Zeitmaschine. Über hundert Jahre später hat sich nun sein Urenkel und Trickfilm-Regisseur Simon Wells daran gemacht, die Geschichte erneut zu verfilmen. Die bekannteste Verfilmung ist wohl die mit Rod Taylor von 1960. Damals musste man noch mit wenigen "Special Effects" auskommen, dafür hatte der Film ein Herz und eine Seele. Und dieses ist die Hauptsache, die der Neuverfilmung fehlt. Es wird sich ganz auf die optischen Mittel, d. h. "Special Effects" und Ausstattung/Kulissen, verlassen. Diese sind auch wirklich sehr gut, aber ein guter Film ist nicht nur aus guten optischen Elementen aufgebaut. Es gehören eine gute Geschichte, Spannung und natürlich auch zumindest eine Prise Logik dazu. Ebenso muss man auch mit den Charakteren mitfühlen können. Aber leider hat der Regisseur das nicht beachtet. Die gute Geschichte ist zwar vorhanden, wird aber durch eine zu abgehackte und alles nur anreißende Erzählweise mit der Zeit uninteressant. Durch diese Erzählweise kann man sich auch nicht wirklich in die Charaktere einfühlen und somit nicht wirklich mitfühlen.

Das Problem ist halt, dass zuviel in nur 90 Minuten untergebracht werden sollte. Und das geht bei dieser Geschichte einfach nicht. Meiner Meinung nach hätte man die Sequenz in der Bibliothek, sowie die gesamte Charaktere von Orlando Jones komplett weglassen sollen, da beide völlig überflüssig sind, wenn auch recht amüsant.
Spannung ist im Film eigentlich nur bei der Sequenz der Jagd der Morlocks auf die Eloy gegeben. Der Rest plätschert eher so dahin, schon allein deswegen, weil man sich, wie schon erwähnt, nicht wirklich von den Charakteren mitreißen lässt. Auch Guy Pearce bleibt unter seinem Können (siehe seine hervorragende Darstellung in Memento). Einzig und alleine Jeremy Irons hat mir gefallen, da er seine Rolle als einziger wirklich ausfüllen konnte. Die Sequenz der Diskussion zwischen Irons und Pearce ist für mich die Beste im Film.
Ja, und nun zur Logik: Wirklich denken darf man bei dem Film nicht. Gut, bei Zeitreisegeschichten ist das sowieso immer so eine Sache. Es ist viel Fantasie im Spiel und da kann schon mal die ein oder andere Ungereimtheit auftauchen, aber in diesem Film häufen sie sich. Besonders "toll" fand ich, dass ein Teil der menschlichen Rasse 800.000 Jahre und eine Eiszeit überlebt hat, ohne auch nur die geringste evolutionäre Veränderung durchgemacht zu haben. Gut, ich kenne den Roman nicht und wenn Wells das so geschrieben hat, muss es auch so verfilmt werden, aber es ist ja nicht der einzige logische Fehler.
Alles in allem kann man sich den Film aber auch nur wegen der Effekte anschauen. Gerne hätte ich natürlich die Sequenz gesehen, in der ein Meteoritenhagel auf New York niedergeht. Dieses musste aber aufgrund der bekannten, letztjährigen, terroristischen Vorkommnisse kurzfristig wieder aus dem Film entfernt werden.

Fazit: Leidlich spannendes Fast-Food-Kino, das nur auf Effekte setzt, dabei aber alle anderen wichtigen Zutaten für einen guten Film vernachlässigt. 4 von 10 Taschenuhren

Sebastian Schwarz
02.04.2002

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1435 Stimmen
Schnitt: 5.1
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch


Leser-Kommentare:
Nikolas (23.06.03): die szene in der bibliothek war zwar eigentlich überflüssig, aber am ende das einzige, was ich am film gut fand...
kenne das buch zwar nicht, aber nach jedem zeitsprung erkennt man deutlich das potential für ein interessantes intermezzo in der jeweiligen zeit (z.b. wo der mond dabei ist, auf die erde zu prallen). aber die szenen werden nur derarig kurz angeschnitten, dass man schlicht nichtx davon hat. insgesamt wollte man anscheinend nur nicht sofort in die soweit entfernte zukunft springen. und in der findet dann nur noch ein langweiliger kampf zwischen den 2 gruppen statt -> so ziemlich alles, was zu einem guten film gehört, nämlich eine gute story (oder zumindest deren umsetzung), charaktere mit tiefgang, spannung, vielleicht anspruch und eine prise logik fehlen hier gänzlich. stattdessen hat man den film mit zwar guten aber auf die dauer uninteressanten spezialeffekten aufgepumpt. und das ist einfach nicht genug. bin richtig froh, dass ich für diesen mist nicht mein kinogeld rausgeworfen habe! und dann dieses oberpeinliche ende...
für die witzige museumsszene, den interessanten teil der spezialeffekte und den passablen score gibt's dann noch jeweils einen punkt. also
3 von 10 holographischen Museumsführern

Reisender (25.04.03): Hier möchte ich nur Anmerken das die Realität oft Fantastischer ist als die Virtuelle Filmwelt! Zum selber Beurteilen, hier einige Links ! http://gooz.dyndns.org/~gooz/PHP-Nuke-60/html/index.php http://www.biols.susx.ac.uk/home/John_Gribbin/timetrav.htm http://plato.stanford.edu/entries/time-travel-phys/ http://www.timetravelinstitute.com/ http://www.pbs.org./wgbh/nova/time/ http://www.nexusboard.net/showthread.php3?siteid=199&threadid=103229&PHPSESSID=d557cedc4ee3eb251df872b82a1acef6&PHPSESSID=d557cedc4ee3eb251df872b82a1acef6 http://f18.parsimony.net/forum32435/messages/14046.htm Ich Hoffe das die Links noch Funktionieren !!!
Wolfgang Nocker (26.10.02): Wer das Buch gelesen hat wird diesen Film hassen.
Sandra Plich (06.04.02): Mit großer Angst bin ich in diesen Film gegangen, nachdem ich diverse Kritiken aus dem Rundfunk gehört und in Zeitschriften gelesen habe. Ich befürchtete auch dieses Remake würde so ein Desaster werden wie "Planet der Affen". Aber nein, es gibt noch Hoffnung, denn ich wurde sehr positiv überrascht und kann Sebastian nicht zustimmen. Ich fand den Charakter von Guy Pearce nicht oberflächlich gespielt, sondern sehr überzeugend und mitreißend. Ich konnt gut mitfühlen mit der unglaublichen Verzweifelung, die er gefühlt haben muß, als ihm so schmerzhaft deutlich gemacht wurde, dass man die Vergangenheit nicht ändern, den Tod nicht betrügen, das Schicksal eines geliebten Menschen nicht verändern kann. Er hat den wissensdurstigen, erfinderischen, trauernden aber dennoch nicht aufgebenden Alexander Hartdegen mit Überzeugung gespielt. Es handelt sich hierbei um reine Fiktion und in Sachen Zeitreisen kann es meiner Meinung nach ALLES geben, was man sich nur denken kann. Hartdegen macht zwei Zwischenstops, bei seinem zweiten bricht der Mond auseinander und zerstört die Erde und wahrscheinlich den größten Teil der gesamten menschlichen Zivilisation. Wer kann schon sagen, ob sich die Menschen nicht einfach zurückentwickeln? Wir wissen nicht wie die Erde sich verändert hat. Hat es eine neue Eiszeit gegeben, hat sich Wüste entwickelt oder wurde alles überflutet? Niemand kann das voraussagen, deswegen ist es ja auch Fiktion! Das die Morlocks mutiert sind und sich mehr verändert und entwickelt haben, mußte notwendiger Weise geschehen, da sie in den Untergrund verbannt worden waren und zu einer radikalen Anpassung gezwungen wurden. Natürlich gibt es auch in diesem Film wieder mal das geheimnisvolle Phänomen der technischen Überlebenskraft. In "Planet der Affen" war es das Raumschiff, das noch immer funktionstüchtig war, in "Die Zeitmaschine" ist der der photonische Orlando Jones. Klar ist das super unrealistisch, aber hey, das ist Science Fiction! Ich fand den Film keine Sekunde langweilig und durchweg spannend erzählt, was nicht zuletzt daran lag, das ich mit allen dargestellten Charakteren mitfühlen konnte. Sehr gelungen war natürlich die Charaktere, des wie immer genialen Jeremy Irons. Auch die Jäger-Kaste der Morlocks war tricktecnisch perfekt und Jeremy habe ich die eine oder andere Gänsehaut zu verdanken. Sehr gut war auch die Zeitmaschine selbst und die Darstellung der Reise. Ebensowenig fand die Erzählweise abgehackt, sondern fließend und mitreißend in ihrer Erzählstruktur. Eine der besten Szenen des Films ist die als Alexander erkennt, das man manche Dinge nicht ändern kann, so schmerzhaft das auch für uns sein mag, aber es gibt auch die Dinge, für die es sich zu kämpfen lohnt, weil sie veränderbar sind! Hartdegen erkennt den Unterschied und handelt danach! Fazit: Sehr gelungenes, überzeugendes, tricktechnisch perfektes, durchweg spannendes Popkornkino für Zeitreise-Fans mit überzeugenden Darstellern in Szene gesetzt. 8 von 10 DNS-veränderten Schulkindern!
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