Three Kings

Action, USA 1999, 114 Minuten, ab 16
Originaltitel: Three Kings; Deutschlandstart: 10.02.2000 (Warner Bros.); Regie: David O. Russell; Produktion: Charles Roven, Paul Junger Witt, Edward L. McDonnell (Village Roadshow); Drehbuch: David O. Russell; Musik: Carter Burwell; Kamera: Newton Thomas Sigel; Effekte: Marty Bresin; Ausstattung: Catherine Hardwicke, Jann Engel; Schnitt: Robert K. Lambert; Kostüme: Kym Barrett; Make Up: Allan Apone

mit George Clooney (Archie Gates), Mark Wahlberg (Troy Barlow), Ice Cube (Chief Elgin), Spike Jonze (Conrad Vig), Cliff Curtis (Amir Abdulah), Nora Dunn (Adriana Cruz), Jamie Kennedy (Walter Wogaman), Said Taghmaoui (Captain Sa'id), Mykelti Williamson (Colonel Horn)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (Warner us)


Plot: Kurz nach dem Rückzug der irakischen Truppen aus Kuwait machen Soldaten bei einem Gefangenen eine interessante Entdeckung: Eine Karte, welche den Weg zu den geheimen Schatzkammern und Goldlagern Saddam Husseins zeigen soll. Kurzer Hand kehren der Captain der Spezialeinheiten Archie Gates (George Clooney), der junge Familienvater Troy Barlow ("Marky" Mark Wahlberg), der religiöse Chief Elgin (Ice Cube) und der stark naive Skike Jonze (Conrad Vig) der Truppe den Rücken und suchen auf eigene Faust ihr Glück. Dabei finden sie jedoch mehr als nur das, worauf sie aus waren - eine leidende Zivilbevölkerung, welche von der glorreichen amerikanischen Armee im Stich gelassen wurde.

Kritik: Eine Actionkomödie mit Anspruch und sozialkritischer Aussage - kann sowas eigentlich funktionieren? Unglaublich aber wahr: Es kann. Der recht unbekannte Regisseur David O. Russel liefert mit Three Kings einen Film der diesen Spagat schafft ohne eine Seite zu Verunglimpfen oder über Gebühr ins Lächerliche zu ziehen. Natürlich ist und bleibt auch in diesem Film der Diktator Saddam Hussein der Grund des Übels und Leidens in dieser Region, doch auch an den Anführern der selbstverliebten und selbstgerechten internationalen Streitkräfte und den stets präsenten und sensationsgierigen Reportern lässt er kaum ein gutes Haar. So begegnen sich in diesem (Anti?)-Kriegsfilm auch keine Armeen oder Streitmächte. Es ist vielmehr die Geschichte vieler einzelner Personen, deren gemeinsames Schicksal der Kriegsschauplatz Irak/Kuwait ist.

Der besondere Realismus des Films liegt wohl an erster Stelle an der Kameraführung, welche sehr stark an MTV's Real World erinnert. So fühlt sich der Kinogänger oftmals wie ein Kriegsberichterstatter in einer Situation wieder in der man sich gefährlich mittendrin fühlt. Die Gewaltszenen erfolgen unbeschönigt und mit all den dazugehörigen Blut und Sabber. Und zwar ohne dass sich daran ergötzt wird, sondern eben so, wie real erlebte Gewalt nunmal ist: Alles andere als "cool" oder stilisiert.
Die wenigen Schwächen des Filmes liegen eher in der Tatsache, dass es sich bei ihm gezielt um ein Projekt für das Massenpublikum handelt. Wo die guten Schauspieler noch ihrer Rolle durchaus gerecht werden schwächelt der eine oder andere Dialog durch etwas zu viel Pathos. Einige Aussagen werden dem Zuschauer auch ein wenig zu deutlich unter die Nase gerieben, als ob er sie nicht auch so verstanden hätte. Nichts desto trotz bleibt Three Kings ein ungewöhnlicher Film, welcher durch Charaktere, Kamera, Soundtrack und nicht zuletzt dem Mut, einen solchen kritischen Film für ein amerikanisches Publikum überhaupt zu produzieren besticht.

Fazit: Kein perfektes aber sehr ambitioniertes Golfkriegsdrama, welches trotz ernster Materie auch zu unterhalten versteht. 8 von 10 Millionen Goldbarren

Marcel R. Ackermann
17.03.2000

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768 Stimmen
Schnitt: 5
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Leser-Kommentare:
Oliver: Ein ganz netter Film, der immer zwischen Kriegs-Drama und Komödie wankt (besonders als Clooney sein Wissen aus Emergency Room unter Beweis stellt). 7/10 Lungen-Punktionen (oder doch lieber sieben zehntel einer Kuh die auf 'ne Bombe getreten ist?!?)
Nicki: Hmm, ich fand das Ende zwar Hollywood-typisch aber nicht schlecht. Die Jungs verzichten auf das Gold, hinter dem sie die ganze Zeit hergejagt haben... Beim Rest des Filmes bin ich irgendwie noch unentschlossen. Ich fand es interessant, dass der Film so kontrastreich ist: Amis / Iraker, Arm / Reich, Elend / Hochglanzbilder und Videoclip-Ästhetik. Die "Überzeichung" von Charakteren und das Schemenhafte der Nebenfiguren gehörte auch irgendwie dazu. Ob ich das eigentlich gut fand, weiss ich noch nicht, aber zumindest einer Überlegung wert...
Carsten Meiselbach: Also, die Augenblick!-Kritik kann ich diesmal nicht ganz teilen. Der Film war echt eine absolute Farce: duemmlich herumtapsender Darsteller, Hahnebuechende Story, Nebencharaktere nur als Schiessbudenfiguren warnehmbar. Zu allem Ueberfluss das echt kranke Ende. Sicherlich: das Thema ist heikel und mann haette da noch mehr verreisen koennen. Aber so gekonnt wie oben beschrieben geht der Film nicht zur Sache, da gibt es andere "Anti"-Kriegsfilme, die den Kern besser treffen.
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